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ERSTER AUFZUG Ouverture Nr. 1 - Introduktion Der Vorhang hebt sich im vierten Takte. Starre Wildnis, Felsengruppen. In der Mitte vorn ein Felsblock auf einer Versenkung. Rechts vorn ein Felsenlager. Im Hintergrunde der Eingang in eine Höhle. Über der Höhle ein Steinruhelager, welches mit einer Maschinerie zum Erheben eines Menschen versehen ist; auf der linken Seite führt ein Aufgang zu diesem Steinruhelager. Es ist Nacht, der Mond leuchtet im Hintergrunde halbhell. Kleine Irrlichter flackern hin und her. Die Hexen und Geister erscheinen in einem blauen und grünen Schimmer. ERSTER AUFTRITT Geister. Hexen. Gnomen. Kobolde. Teufelsfratzen. Frösche. Fledermäuse. Dann der Vampyrmeister und Lord Ruthwen GEISTERCHOR im wirren Durcheinander Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Ihr Hexen und Geister, Bald wird unser Meister Hier unter uns sein! Sie bilden in tanzender Bewegung einen Halbkreis Wegen grauser Freveltaten Ward der Boden hier verflucht, Drum wird er von uns gesucht, Dass wir uns auf ihm beraten. Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Schlange, Natter hör ich zischen, Irrlicht flackert froh dazwischen, Molche, Kröten, schwarze Katzen, Kobold, Hexen, Teufelsfratzen Kommt und schlingt den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Kommt und schliesst den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Jo, hoho! hoho! joho! hoho! hoho! Die Höhle im Hintergrunde öffnet sich. Der Vampyrmeister und Lord Ruthwen erscheinen aus der Tiefe des Höhlenganges auf einem Wagen in Form einer grossen Fledermaus, beim Näherkommen immer stärker grün und gelb beleuchtet GEISTERCHOR Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Bald wird unser Meister Hier bei uns sein, hier bei uns sein! Kommt und schliesst den muntern Reihn, Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Joho, joho, joho! - Joho, joho, joho! - Heissa, heissa, heissa, joho! Sie stehen plötzlich still ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Vampyrmeister GEISTERCHOR Dort nahet der Meister Im falben Feuerschein! Es beginnt starker Donner und Blitz. Der Wagen hat den Höhleneingang erreicht und kommt nach vorn bis zu dem Felsblock in der Mitte, bei welchem er mit einem starken Tamtamschlage hält. Der Mond verfinstert sich und wird blutrot, ein gelber Schein überflutet die Felsgegend, die blaugrüne Beleuchtung verschwindet. Der Vampyrmeister wird vom Souffleur aus fahlgrün beleuchtet. Ruthwen und der Vampyrmeister steigen, wenn der Wagen am Felsblock in der Mitte vorn angelangt ist, auf den Felsblock. Gnomen schieben den leeren Wagen langsam in die Höhle zurück. Ruthwen steigt nach rechts Hinunter in den Vordergrund. Melodram VAMPYRMEISTER spricht und zeigt auf Ruthwen Dieser hier, der schon verfallen Unserm Dienste ist, Wünscht noch eine kurze Frist Unter den freien Menschen zu wallen. Sein Begehren sei bewillet, Wenn er seinen Schwur erfüllet, Wenn bis künft ge Mitternacht Er drei Opfer uns gebracht Für drei Bräute, zart und rein, Soll dem Vampyr ein Jahr bewilligt sein! RUTHWEN beschwört den Vampyrmeister, singt Bei der Urkraft alles Bösen Schwör ich Euch, mein Wort zu lösen; Doch fliehet diesen Aufenthalt, Denn eins der Opfer naht sich bald! Vampyrmeister versinkt mit dem Felsblock unter Donner, Blitz und aufsteigendem Dampf Das fahle Licht verlischt. Der Mond leuchtet wieder halbhell, ebenso erscheint der blau-grüne Schimmer wieder. Ruthwen tritt einen Schritt vor und steht bei dem Geisterchor regungslos in der Mitte. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen ohne den Vampyrmeister GEISTERCHOR im wirren Durcheinander um Ruthwen Leise, leis , beim Mondenschein Husch, in die Erde, husch, hinein! Husch, tausend Spalten, tausend Ritzen, Tausend Spalten, tausend Ritzen Dienen uns zum Aufenthalt. Lasst uns brütend unten sitzen, Bis die Mitternacht erschallt. Leise, leis , beim Mondenschein Husch, husch, in die Erde, husch, hinein! Sie verschwinden eilig in den Versenkungen, in den Höhlen, hinter den Felsen. Mit dem letzen Akkord schlägt es auf einer fernen Turmuhr Eins und geht es ohne Pause weiter. Lautlose Stille. Der Mond und die Beleuchtung der Soffitten werden allmählich ganz hell. VIERTER AUFTRITT Ruthwen allein Nr. 2 - Rezitativ und Arie Rezitativ RUTHWEN Ha! noch einen ganzen Tag! Überlang ist diese Zeit! - Zwei Opfer sind mir schon geweiht Und das dritte - das dritte ist leicht gefunden. Arie Ha! ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha! welche Lust, aus schönen Augen An blühender Brust Neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben, Mit einem Kusse in sich zu saugen! - Ha! welche Lust, In liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Und wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, teuflisch lachend haha! Haha! Welch Ergötzen! Welch Ergötzen! Welche Lust! Ha, welche Lust! - Mit neuem Mut, mit neuem Mut Durchglüht mich ihr Blut; Ihr Todesbeben ist frisches Leben! - Weich, rührend, mit der Erinnerung an verlorenes Glück Armes Liebchen, bleich wie Schnee, Tat dir wohl im Herzen weh! - Ach, einst fühlt ich selbst die Schmerzen Ihrer Angst im warmen Herzen, Das der Himmel fühlend schuf. Anklänge des Hexenchors. Er erschrickt bei den Tönen. Mahnt mich nicht in diesen Tönen, Die den Himmel frech verhöhnen, Ich verstehe euren Ruf! wilder stürmend Ha! Ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust, aus schönen Augen, An blühender Brust neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben Mit einem Kusse in sich zu saugen. - Ha, welche Lust, in liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen, Schmeichelnd, schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn dann das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, haha! Haha! Ha! Welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust! Haha! Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Ha, welch Ergötzen, welche Lust! Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Haha, haha, welche Lust! Wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Welch Ergötzen, welch Ergötzen, welche Lust! Er geht zurück, sieht nach links, macht eine Bewegung der Freude; spricht Horch, Geräusch, sie ist es! In der Abwesenheit ihrer Eltern wusste ich schlau unter fremdem Namen ihre Liebe zu gewinnen; nun kehrten sie zurück und kündigten ihr an, dass ihre Hand versprochen sei. Ich bewog sie, ihrem Herzen zu folgen und mit mir zu fliehen. Haha, armes Mädchen, dein Herz hat dich garstig betrogen! Er geht ab nach links und kehrt mit Janthe zurück FÜNFTER AUFTRITT Ruthwen, Janthe zu seiner Linken RUTHWEN Seh ich dich endlich, meine süsse Janthe! Ach, verzeihe, wenn ich schon an deiner Liebe zweifelte. JANTHE. Ach, die Angst hat mich entkräftet. Sie sinkt in seine Arme. Erst nach Mitternacht konnte ich das Haus verlassen. Die Zubereitungen zum festlichen Empfang des Lord Mersey, der morgen mit dem Frühesten erwartet wird, beschäftigten Vater, Mutter und das ganze Haus bis spät in die Nacht. RUTHWEN O so war es die höchste Zeit! Morgen schon wärst du auf ewig für mich verloren gewesen. Du, die Braut eines andern! Du, die mein Herz so zärtlich, so unsäglich liebt, du, die Frau eines andern! Ha, der Gedanke könnte mich zum Wahnsinn führen. JANTHE Ach, hätte ich meinem Vater deine Liebe geschildert, ihm gesagt, wie gut du bist, wie sehr mein Herz an dir hängt; ach, auch er ist ja so gut, er hätte mir gewiss verziehen und meine Liebe zu dir gebilligt. Warum hattest du mir auch verboten, gleich bei der Zurückkunft meiner Eltern der freudigen Regung meines kindlichen Herzens zu fol gen. RUTHWEN Kannst du mir die Besorgnis meiner Liebe zum Vorwurf machen? Er, der geschworene Feind meines Hauses, nie hätte er in den Bund unsrer Herzen gewilligt, und seine Weigerung wäre mein Todesurteil gewesen. JANTHE Du kennst ihn nicht; kein Hass steht so fest in seinem Herzen, dass ihn die Liebe zu seiner einzigen Tochter nicht entwurzelt hätte. Ach, und heimlich konnte ich ihn verlassen, mit Tränen wird er am Morgen sein Kind suchen und nicht finden. Sie wendet sich weinend von ihm. Nr. 3 - Duett JANTHE Teurer Eltern einz ge Freude, Lohn ich sie mit herbem Leide, Die zu ehren süsse Pflicht. Ach! Ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. RUTHWEN tritt zu Janthe und umarmt sie Fühl an meines Herzens Schlagen, Mehr als ich vermag zu sagen, Dass ich dein auf ewig bin; Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig, ewig dich zu lieben, Schwör ich dir mit treuem Sinn. JANTHE sinkt an seine Brust Ach, ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. So bist du, Teurer, mein auf ewig, Und ewig, Teurer, bin ich dein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! RUTHWEN Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig dich zu lieben, Schwöre ich mit treuem Sinn! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! JANTHE So bist du, Teurer, mein auf ewig! RUTHWEN Ja, Teure, dein bin ich auf ewig! JANTHE Und ewig, Teurer, bin ich dein! RUTHWEN Und ewig, Teure, bist du mein! JANTHE Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! So bist du, Teurer, mein auf ewig, Auf ewig, Teurer, bin ich dein! - RUTHWEN Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! - JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück. RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s tatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick. Der Mond dunkelt allmählich und steigt dabei langsam höher, bis er am Ende des Duetts ganz hinter den Felsen links oben verschwunden ist JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück! Aber wie mit Zaubersbanden Zog es später mich zu dir. - Ja, ich folg dem innern Drange, Meinem Herzen folge ich. beiseite Ewig, ewig ist er mein! Liebe lacht aus seinen Augen; O wie glücklich werd ich sein! RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s thatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick! beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. laut Unsre Herzen, die sich fanden, Sind der Zauber, glaube mir. - beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. beiseite Doch Triumph! jetzt ist sie mein; Und ihr süsses Blut zu sangen, Welche Wollust wird das sein! Sie umarmen sich. Der Mond ist verschwunden. Ruthwen und Janthe fliehen beim ersten Hornruf nach hinten in die Höhle. Jäger mit Hörnern, Diener und Landleute mit Fackeln kommen, nach allen Seiten hin suchend, von links. SECHSTER AUFTRITT Jäger. Diener. Landleute Nr. 4 - Chor mit Soli CHOR ausserhalb Wo kann sie sein? - auftretend Wo kann sie sein? Beim Fackelschein Durchsucht den Wald, Ruft Echo wach, Dass tausendfach Mit Hörnerschall Allüberall Die Stimme widerhall . Janthe! Janthe! - Janthe! - Alle horchen gespannt, bis das Echo geantwortet hat. Sir Berkley kommt mit einem alten Diener und mit vier Fackelträgern von links vorn. Starker Mondschein beleuchtet die Felsen auf der rechten Seite. SIEBENTER AUFTRITT Berkley in der Mitte. Die Andern zurückstehend. Dann die Stimmen von Janthe und Ruthwen. Rezitativ BERKLEY Weh, mein Kind! In welcher Wildnis mag es irren? Weh, mein Kind, mein Kind! weh, mein Kind! In später Mitternacht vermiss ich es im Hause. Sicher haben Räuber sie entführt. zu seiner Umgebung Wer ihre Spur entdeckt, ich schwör es euch, Ihm wird des Vaters heisser Dank und grosser Lohn. um sich blickend Doch wehe! welchen Ort betraten wir? Er zeigt nach hinten auf die Höhle Hier hausen böse Geister seit Jahrhunderten, leise Die Vampyrhöhle nennt ihn das Volk. CHOR sieht sich entsetzt und ängstlich um, unruhig hin und her eilend Weh! die Vampyrhöhle! Schnell hinweg mit leisem Tritt! sich mit Teilnahme Berkley nähernd Armer Vater! Armer Vater! Sie beginnen, sich nach links zurückzuziehen Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg mit leisem Tritt! Wo mag sie sein? Hier ist sie nicht! Ja, hier verlor sich ihre Spur! Ach, armer Vater, armer Vater, armer Vater, Nimmer siehst du Janthen wieder, Hier verlor sich ihre Spur. Drum schnell hinweg mit leisem Tritt, Nur fort von hier, nur fort von hier! Drum schnell hinweg mit leisem Tritt! Nur fort von hier, nur fort von hier, Fort mit leisem Tritt! Berkley vermag sich kaum noch aufrecht zu erhalten. Der alte Diener reicht ihm den Arm zur Stütze. Alle wenden sich nach links zum Abgang JANTHE in grellem Aufschrei in der Höhle Weh mir! RUTHWEN ebenso, mit triumphierendem Hohngelächter Haha! JANTHE wie oben Weh mir! RUTHWEN ebenso Haha! Alle kehren entsetzt um und eilen zurück CHOR Welch Geschrei! auf die Höhle hinten zeigend Dort kam es her! JANTHE wie oben Weh! BERKLEY Das war meines Kindes Stimme, Rettet mir ihr teures Leben! Die Jäger und die Diener mit den Fackeln eilen in die Höhle hinein BERKLEY Weh mir! Meine Kräfte schwinden! Er wankt. Der alte Diener stützt ihn BERKLEY Angst und Freude macht mich beben; Wie werd ich sie wiederfinden! Er ermannt sich und will zur Höhle. Einige Diener kommen mit Lord Ruthwen, den sie fest gepackt halten und der sich mit aller Macht dagegen sträubt, von dort zurück. Einige Jäger folgen. Die sonstigen Abgegangenen bleiben in der Höhle bei Janthe zurück. Der Vordergrund wird allmählich von blauem Licht überflutet, dann verbreitet sich schwacher Mondschein über die obersten Felsenspitzen. ACHTER AUFTRITT Ruthwen, Berkley zu seiner Linken. Die Andern zurückstehend BERKLEY zieht ergrimmt beim Anblick Ruthwens seinen Degen Frecher Räuber meines Kindes, Hier nimm deiner Taten Lohn. Er dringt auf Ruthwen ein und verwundet ihn tödlich. Ruthwen sinkt auf dem Felsenlager rechts vorn zusammen DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN in der Höhle Sie ist tot! BERKLEY Wie? Mein Kind ermordet? Mein Kind ermordet! Er will zur Höhle. Jäger und Diener kommen ihm entgegen EIN DIENER Armer Vater! Weh! Entsetzen! Brust und Nacken deiner Tochter Sind voll Blut. Gift ger Zähne Spuren Verraten das Entsetzliche! Sie ward zum Opfer dem Vampyr! ALLE aufs höchste erschreckt Ein Vampyr! Ein Vampyr! Weh, ein Vampyr! Sie stürzen nach links davon. Berkley ebenso, geführt von seinem alten Diener. Ruthwen bleibt allein zurück. Der Mondschein beleuchtet nur noch die oberen Felsenspitzen im Hintergrunde NEUNTER AUFTRITT Ruthwen allein Rezitativ RUTHWEN sich mühsam aufrichtend Weh mir! Meine Kräfte weichen! Müssig wird die Zeit verstreichen, Kann ich nicht die Höh erreichen, Um dort sterbend mit den Augen Mondesstrahlen einzusaugen, Die mir neue Kräfte geben zum Leben. Schrecklich! Schrecklich! Allgerechter! Alles, alles öd und leer, Grause Stille ringsumher! - Nur der Hölle Hohngelächter Muss ich hören! Er sinkt zurück. Edgar Aubry kommt mit dem Hörnereinsatz von links ZEHNTER AUFTRITT Ruthwen auf dem Felsenlager rechts vorn, Aubry zu seiner Linken. AUBRY toch nicht sichtbar, spricht Ist denn nirgends ein Ausweg zu finden? Er kommt von links. Ein freier Platz ist hier, aber nach welcher Seite wende ich mich nun? Ruthwen macht eine Bewegung. AUBRY. Still, dort regt sich etwas. Er tritt näher. Die Musik endet RUTHWEN mit der Stimme eines tödlich Verwundeten Wohl mir! Ich höre eines Menschen Stimme! Wer du auch sein magst - AUBRY Ha, ein Verwundeter liegt hier am Boden. RUTHWEN Wer du auch sein magst, habe Mitleid - AUBRY Welche Stimme? Er steht nun Ruthwen ganz nahe Was seh ich! Täuscht des Mondes matter Schimmer mein Auge nicht, so bist du Ruthwen! RUTHWEN. Aubry, du bist s? Mein Engel sendet dich; ich ward hier von Räubern überfallen. AUBRY Gott! Teurer Freund, was kann ich für dich tun? Ist deine Wunde tödlich? Ist dir zu helfen? RUTHWEN der mit Aubrys Hilfe sich ein wenig erhoben hat Nein, menschliche Hilfe kommt zu spät - und doch - Aubry - wenn ich je dein Freund war - leiste mir einen wichtigen Dienst. AUBRY O rede, was kann ich für dich tun? Du warst einst der Retter meines Lebens, o dass ich dir vergelten, dass ich mein Leben für das deine opfern könnte. RUTHWEN. Nein, für mein Leben ist nichts mehr zu tun, aber - Aubry - ich bitte dich - AUBRY Zögere nicht, es auszusprechen! Was ist s? Soll ich deinen Tod rächen? Hast du jene Räuber erkannt? RUTHWEN Nein, das ist es nicht, was ich von dir begehre! Schmerzhaft zusammenzuckend und niedersinkend. O! AUBRY So rede denn, was ist s! Was kann ich für dich tun? Welch seltsame Unruhe in deinem ganzen Wesen - lebt irgend jemand, um den du besorgt bist? Drückt irgend eine schwere Schuld dein Gewissen? - Rede, was ist s? RUTHWEN erhebt sich ein wenig Nichts von allem - ich bitte dich nur - Aubry - leite mich hinauf auf jene Felsen Er zeigt nach dem Steinlager über der Höhle und lege mein Gesicht so - dass die Strahlen des Mondes - mir in die Augen dringen. AUBRY Seltsam - und was soll? von einem Gedanken erfasst Ha, welche Ahnung! Man sagt, dass jene fürchterlichen Geschöpfe - RUTHWEN Still! Vollziehe meine Bitte! AUBRY So wär es wahr, was man in London mir gesagt? Entsetzlicher! Du wärst ein V - RUTHWEN rafft sich gewaltsam halb in die Höhe Halt ein, Unglückseliger, vollende nicht! In jener Stunde, da ich dein Leben rettete, gelobtest du, für mich zu tun, was ich von dir verlangte. Wohl, so erfülle jetzt, um was ich dich bat, und schwöre mir zuvor, alles, was du von mir weisst, oder noch erfahren, oder auch nur ahnen magst, zu verschweigen. Aubry zögert RUTHWEN Nur vierundzwanzig Stunden! AUBRY Ruthwen! RUTHWEN heftig Schwöre! Schwöre bei allem, was dir heilig ist, bei deiner Seele Seligkeit! AUBRY Du warst der Retter meines Lebens - wohlan, ich schwöre! Er erhebt die Hand zum Schwur RUTHWEN. Und verflucht seist du in den Abgrund der Hölle, alle Strafe des Meineids laste zehnfach auf deiner Seele, wenn du den Schwur brichst! Verflucht seist du, und wer dir angehört! Verflucht sei, was du liebst, und was dich liebt! Schwöre mir! AUBRY wie oben Ich schwöre! durchschauert Entsetzlich! Nr. 5 - Melodram. Begleitendes Musikstück RUTHWEN Ah! - So - nun will ich ruhig mein Schicksal erwarten. - Leite mich hinauf. Er erhebt sich mühsam unter Aubrys Beihilfe. Der von links hereinfallende Mondschein wird heller. Aubry leitet Ruthwen langsam, indem er die linke Hand auf seinen Nacken legt, über den Aufgang links zu dem Steinlager über der Höhle, ist ihm beim Niederlegen auf die Maschine behilflich, und zwar so, dass von links her die Strahlen des Mondes auf Ruthwens Gesicht fallen; dann entflieht er entsetzt nach links. Grellheller Mondschein, grosser und voller Beleuchtungseffekt. Der Vordergrund bleibt dunkel. RUTHWEN s Züge beginnen sich zu regen, er richtet sich durch die Maschine neubelebt unter dem Einfluss der Mondstrahlen auf, erhebt malerisch den Mantel gegen den Mond, so dass die Maschine ungesehen sich wieder senkt und atmet tief auf. Ah! ERSTER AUFZUG Ouverture Nr. 1 - Introduktion Der Vorhang hebt sich im vierten Takte. Starre Wildnis, Felsengruppen. In der Mitte vorn ein Felsblock auf einer Versenkung. Rechts vorn ein Felsenlager. Im Hintergrunde der Eingang in eine Höhle. Über der Höhle ein Steinruhelager, welches mit einer Maschinerie zum Erheben eines Menschen versehen ist; auf der linken Seite führt ein Aufgang zu diesem Steinruhelager. Es ist Nacht, der Mond leuchtet im Hintergrunde halbhell. Kleine Irrlichter flackern hin und her. Die Hexen und Geister erscheinen in einem blauen und grünen Schimmer. ERSTER AUFTRITT Geister. Hexen. Gnomen. Kobolde. Teufelsfratzen. Frösche. Fledermäuse. Dann der Vampyrmeister und Lord Ruthwen GEISTERCHOR im wirren Durcheinander Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Ihr Hexen und Geister, Bald wird unser Meister Hier unter uns sein! Sie bilden in tanzender Bewegung einen Halbkreis Wegen grauser Freveltaten Ward der Boden hier verflucht, Drum wird er von uns gesucht, Dass wir uns auf ihm beraten. Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Schlange, Natter hör ich zischen, Irrlicht flackert froh dazwischen, Molche, Kröten, schwarze Katzen, Kobold, Hexen, Teufelsfratzen Kommt und schlingt den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Kommt und schliesst den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Jo, hoho! hoho! joho! hoho! hoho! Die Höhle im Hintergrunde öffnet sich. Der Vampyrmeister und Lord Ruthwen erscheinen aus der Tiefe des Höhlenganges auf einem Wagen in Form einer grossen Fledermaus, beim Näherkommen immer stärker grün und gelb beleuchtet GEISTERCHOR Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Bald wird unser Meister Hier bei uns sein, hier bei uns sein! Kommt und schliesst den muntern Reihn, Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Joho, joho, joho! - Joho, joho, joho! - Heissa, heissa, heissa, joho! Sie stehen plötzlich still ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Vampyrmeister GEISTERCHOR Dort nahet der Meister Im falben Feuerschein! Es beginnt starker Donner und Blitz. Der Wagen hat den Höhleneingang erreicht und kommt nach vorn bis zu dem Felsblock in der Mitte, bei welchem er mit einem starken Tamtamschlage hält. Der Mond verfinstert sich und wird blutrot, ein gelber Schein überflutet die Felsgegend, die blaugrüne Beleuchtung verschwindet. Der Vampyrmeister wird vom Souffleur aus fahlgrün beleuchtet. Ruthwen und der Vampyrmeister steigen, wenn der Wagen am Felsblock in der Mitte vorn angelangt ist, auf den Felsblock. Gnomen schieben den leeren Wagen langsam in die Höhle zurück. Ruthwen steigt nach rechts Hinunter in den Vordergrund. Melodram VAMPYRMEISTER spricht und zeigt auf Ruthwen Dieser hier, der schon verfallen Unserm Dienste ist, Wünscht noch eine kurze Frist Unter den freien Menschen zu wallen. Sein Begehren sei bewillet, Wenn er seinen Schwur erfüllet, Wenn bis künft ge Mitternacht Er drei Opfer uns gebracht Für drei Bräute, zart und rein, Soll dem Vampyr ein Jahr bewilligt sein! RUTHWEN beschwört den Vampyrmeister, singt Bei der Urkraft alles Bösen Schwör ich Euch, mein Wort zu lösen; Doch fliehet diesen Aufenthalt, Denn eins der Opfer naht sich bald! Vampyrmeister versinkt mit dem Felsblock unter Donner, Blitz und aufsteigendem Dampf Das fahle Licht verlischt. Der Mond leuchtet wieder halbhell, ebenso erscheint der blau-grüne Schimmer wieder. Ruthwen tritt einen Schritt vor und steht bei dem Geisterchor regungslos in der Mitte. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen ohne den Vampyrmeister GEISTERCHOR im wirren Durcheinander um Ruthwen Leise, leis , beim Mondenschein Husch, in die Erde, husch, hinein! Husch, tausend Spalten, tausend Ritzen, Tausend Spalten, tausend Ritzen Dienen uns zum Aufenthalt. Lasst uns brütend unten sitzen, Bis die Mitternacht erschallt. Leise, leis , beim Mondenschein Husch, husch, in die Erde, husch, hinein! Sie verschwinden eilig in den Versenkungen, in den Höhlen, hinter den Felsen. Mit dem letzen Akkord schlägt es auf einer fernen Turmuhr Eins und geht es ohne Pause weiter. Lautlose Stille. Der Mond und die Beleuchtung der Soffitten werden allmählich ganz hell. VIERTER AUFTRITT Ruthwen allein Nr. 2 - Rezitativ und Arie Rezitativ RUTHWEN Ha! noch einen ganzen Tag! Überlang ist diese Zeit! - Zwei Opfer sind mir schon geweiht Und das dritte - das dritte ist leicht gefunden. Arie Ha! ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha! welche Lust, aus schönen Augen An blühender Brust Neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben, Mit einem Kusse in sich zu saugen! - Ha! welche Lust, In liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Und wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, teuflisch lachend haha! Haha! Welch Ergötzen! Welch Ergötzen! Welche Lust! Ha, welche Lust! - Mit neuem Mut, mit neuem Mut Durchglüht mich ihr Blut; Ihr Todesbeben ist frisches Leben! - Weich, rührend, mit der Erinnerung an verlorenes Glück Armes Liebchen, bleich wie Schnee, Tat dir wohl im Herzen weh! - Ach, einst fühlt ich selbst die Schmerzen Ihrer Angst im warmen Herzen, Das der Himmel fühlend schuf. Anklänge des Hexenchors. Er erschrickt bei den Tönen. Mahnt mich nicht in diesen Tönen, Die den Himmel frech verhöhnen, Ich verstehe euren Ruf! wilder stürmend Ha! Ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust, aus schönen Augen, An blühender Brust neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben Mit einem Kusse in sich zu saugen. - Ha, welche Lust, in liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen, Schmeichelnd, schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn dann das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, haha! Haha! Ha! Welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust! Haha! Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Ha, welch Ergötzen, welche Lust! Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Haha, haha, welche Lust! Wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Welch Ergötzen, welch Ergötzen, welche Lust! Er geht zurück, sieht nach links, macht eine Bewegung der Freude; spricht Horch, Geräusch, sie ist es! In der Abwesenheit ihrer Eltern wusste ich schlau unter fremdem Namen ihre Liebe zu gewinnen; nun kehrten sie zurück und kündigten ihr an, dass ihre Hand versprochen sei. Ich bewog sie, ihrem Herzen zu folgen und mit mir zu fliehen. Haha, armes Mädchen, dein Herz hat dich garstig betrogen! Er geht ab nach links und kehrt mit Janthe zurück FÜNFTER AUFTRITT Ruthwen, Janthe zu seiner Linken RUTHWEN Seh ich dich endlich, meine süsse Janthe! Ach, verzeihe, wenn ich schon an deiner Liebe zweifelte. JANTHE. Ach, die Angst hat mich entkräftet. Sie sinkt in seine Arme. Erst nach Mitternacht konnte ich das Haus verlassen. Die Zubereitungen zum festlichen Empfang des Lord Mersey, der morgen mit dem Frühesten erwartet wird, beschäftigten Vater, Mutter und das ganze Haus bis spät in die Nacht. RUTHWEN O so war es die höchste Zeit! Morgen schon wärst du auf ewig für mich verloren gewesen. Du, die Braut eines andern! Du, die mein Herz so zärtlich, so unsäglich liebt, du, die Frau eines andern! Ha, der Gedanke könnte mich zum Wahnsinn führen. JANTHE Ach, hätte ich meinem Vater deine Liebe geschildert, ihm gesagt, wie gut du bist, wie sehr mein Herz an dir hängt; ach, auch er ist ja so gut, er hätte mir gewiss verziehen und meine Liebe zu dir gebilligt. Warum hattest du mir auch verboten, gleich bei der Zurückkunft meiner Eltern der freudigen Regung meines kindlichen Herzens zu fol gen. RUTHWEN Kannst du mir die Besorgnis meiner Liebe zum Vorwurf machen? Er, der geschworene Feind meines Hauses, nie hätte er in den Bund unsrer Herzen gewilligt, und seine Weigerung wäre mein Todesurteil gewesen. JANTHE Du kennst ihn nicht; kein Hass steht so fest in seinem Herzen, dass ihn die Liebe zu seiner einzigen Tochter nicht entwurzelt hätte. Ach, und heimlich konnte ich ihn verlassen, mit Tränen wird er am Morgen sein Kind suchen und nicht finden. Sie wendet sich weinend von ihm. Nr. 3 - Duett JANTHE Teurer Eltern einz ge Freude, Lohn ich sie mit herbem Leide, Die zu ehren süsse Pflicht. Ach! Ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. RUTHWEN tritt zu Janthe und umarmt sie Fühl an meines Herzens Schlagen, Mehr als ich vermag zu sagen, Dass ich dein auf ewig bin; Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig, ewig dich zu lieben, Schwör ich dir mit treuem Sinn. JANTHE sinkt an seine Brust Ach, ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. So bist du, Teurer, mein auf ewig, Und ewig, Teurer, bin ich dein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! RUTHWEN Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig dich zu lieben, Schwöre ich mit treuem Sinn! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! JANTHE So bist du, Teurer, mein auf ewig! RUTHWEN Ja, Teure, dein bin ich auf ewig! JANTHE Und ewig, Teurer, bin ich dein! RUTHWEN Und ewig, Teure, bist du mein! JANTHE Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! So bist du, Teurer, mein auf ewig, Auf ewig, Teurer, bin ich dein! - RUTHWEN Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! - JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück. RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s tatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick. Der Mond dunkelt allmählich und steigt dabei langsam höher, bis er am Ende des Duetts ganz hinter den Felsen links oben verschwunden ist JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück! Aber wie mit Zaubersbanden Zog es später mich zu dir. - Ja, ich folg dem innern Drange, Meinem Herzen folge ich. beiseite Ewig, ewig ist er mein! Liebe lacht aus seinen Augen; O wie glücklich werd ich sein! RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s thatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick! beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. laut Unsre Herzen, die sich fanden, Sind der Zauber, glaube mir. - beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. beiseite Doch Triumph! jetzt ist sie mein; Und ihr süsses Blut zu sangen, Welche Wollust wird das sein! Sie umarmen sich. Der Mond ist verschwunden. Ruthwen und Janthe fliehen beim ersten Hornruf nach hinten in die Höhle. Jäger mit Hörnern, Diener und Landleute mit Fackeln kommen, nach allen Seiten hin suchend, von links. SECHSTER AUFTRITT Jäger. Diener. Landleute Nr. 4 - Chor mit Soli CHOR ausserhalb Wo kann sie sein? - auftretend Wo kann sie sein? Beim Fackelschein Durchsucht den Wald, Ruft Echo wach, Dass tausendfach Mit Hörnerschall Allüberall Die Stimme widerhall . Janthe! Janthe! - Janthe! - Alle horchen gespannt, bis das Echo geantwortet hat. Sir Berkley kommt mit einem alten Diener und mit vier Fackelträgern von links vorn. Starker Mondschein beleuchtet die Felsen auf der rechten Seite. SIEBENTER AUFTRITT Berkley in der Mitte. Die Andern zurückstehend. Dann die Stimmen von Janthe und Ruthwen. Rezitativ BERKLEY Weh, mein Kind! In welcher Wildnis mag es irren? Weh, mein Kind, mein Kind! weh, mein Kind! In später Mitternacht vermiss ich es im Hause. Sicher haben Räuber sie entführt. zu seiner Umgebung Wer ihre Spur entdeckt, ich schwör es euch, Ihm wird des Vaters heisser Dank und grosser Lohn. um sich blickend Doch wehe! welchen Ort betraten wir? Er zeigt nach hinten auf die Höhle Hier hausen böse Geister seit Jahrhunderten, leise Die Vampyrhöhle nennt ihn das Volk. CHOR sieht sich entsetzt und ängstlich um, unruhig hin und her eilend Weh! die Vampyrhöhle! Schnell hinweg mit leisem Tritt! sich mit Teilnahme Berkley nähernd Armer Vater! Armer Vater! Sie beginnen, sich nach links zurückzuziehen Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg mit leisem Tritt! Wo mag sie sein? Hier ist sie nicht! Ja, hier verlor sich ihre Spur! Ach, armer Vater, armer Vater, armer Vater, Nimmer siehst du Janthen wieder, Hier verlor sich ihre Spur. Drum schnell hinweg mit leisem Tritt, Nur fort von hier, nur fort von hier! Drum schnell hinweg mit leisem Tritt! Nur fort von hier, nur fort von hier, Fort mit leisem Tritt! Berkley vermag sich kaum noch aufrecht zu erhalten. Der alte Diener reicht ihm den Arm zur Stütze. Alle wenden sich nach links zum Abgang JANTHE in grellem Aufschrei in der Höhle Weh mir! RUTHWEN ebenso, mit triumphierendem Hohngelächter Haha! JANTHE wie oben Weh mir! RUTHWEN ebenso Haha! Alle kehren entsetzt um und eilen zurück CHOR Welch Geschrei! auf die Höhle hinten zeigend Dort kam es her! JANTHE wie oben Weh! BERKLEY Das war meines Kindes Stimme, Rettet mir ihr teures Leben! Die Jäger und die Diener mit den Fackeln eilen in die Höhle hinein BERKLEY Weh mir! Meine Kräfte schwinden! Er wankt. Der alte Diener stützt ihn BERKLEY Angst und Freude macht mich beben; Wie werd ich sie wiederfinden! Er ermannt sich und will zur Höhle. Einige Diener kommen mit Lord Ruthwen, den sie fest gepackt halten und der sich mit aller Macht dagegen sträubt, von dort zurück. Einige Jäger folgen. Die sonstigen Abgegangenen bleiben in der Höhle bei Janthe zurück. Der Vordergrund wird allmählich von blauem Licht überflutet, dann verbreitet sich schwacher Mondschein über die obersten Felsenspitzen. ACHTER AUFTRITT Ruthwen, Berkley zu seiner Linken. Die Andern zurückstehend BERKLEY zieht ergrimmt beim Anblick Ruthwens seinen Degen Frecher Räuber meines Kindes, Hier nimm deiner Taten Lohn. Er dringt auf Ruthwen ein und verwundet ihn tödlich. Ruthwen sinkt auf dem Felsenlager rechts vorn zusammen DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN in der Höhle Sie ist tot! BERKLEY Wie? Mein Kind ermordet? Mein Kind ermordet! Er will zur Höhle. Jäger und Diener kommen ihm entgegen EIN DIENER Armer Vater! Weh! Entsetzen! Brust und Nacken deiner Tochter Sind voll Blut. Gift ger Zähne Spuren Verraten das Entsetzliche! Sie ward zum Opfer dem Vampyr! ALLE aufs höchste erschreckt Ein Vampyr! Ein Vampyr! Weh, ein Vampyr! Sie stürzen nach links davon. Berkley ebenso, geführt von seinem alten Diener. Ruthwen bleibt allein zurück. Der Mondschein beleuchtet nur noch die oberen Felsenspitzen im Hintergrunde NEUNTER AUFTRITT Ruthwen allein Rezitativ RUTHWEN sich mühsam aufrichtend Weh mir! Meine Kräfte weichen! Müssig wird die Zeit verstreichen, Kann ich nicht die Höh erreichen, Um dort sterbend mit den Augen Mondesstrahlen einzusaugen, Die mir neue Kräfte geben zum Leben. Schrecklich! Schrecklich! Allgerechter! Alles, alles öd und leer, Grause Stille ringsumher! - Nur der Hölle Hohngelächter Muss ich hören! Er sinkt zurück. Edgar Aubry kommt mit dem Hörnereinsatz von links ZEHNTER AUFTRITT Ruthwen auf dem Felsenlager rechts vorn, Aubry zu seiner Linken. AUBRY toch nicht sichtbar, spricht Ist denn nirgends ein Ausweg zu finden? Er kommt von links. Ein freier Platz ist hier, aber nach welcher Seite wende ich mich nun? Ruthwen macht eine Bewegung. AUBRY. Still, dort regt sich etwas. Er tritt näher. Die Musik endet RUTHWEN mit der Stimme eines tödlich Verwundeten Wohl mir! Ich höre eines Menschen Stimme! Wer du auch sein magst - AUBRY Ha, ein Verwundeter liegt hier am Boden. RUTHWEN Wer du auch sein magst, habe Mitleid - AUBRY Welche Stimme? Er steht nun Ruthwen ganz nahe Was seh ich! Täuscht des Mondes matter Schimmer mein Auge nicht, so bist du Ruthwen! RUTHWEN. Aubry, du bist s? Mein Engel sendet dich; ich ward hier von Räubern überfallen. AUBRY Gott! Teurer Freund, was kann ich für dich tun? Ist deine Wunde tödlich? Ist dir zu helfen? RUTHWEN der mit Aubrys Hilfe sich ein wenig erhoben hat Nein, menschliche Hilfe kommt zu spät - und doch - Aubry - wenn ich je dein Freund war - leiste mir einen wichtigen Dienst. AUBRY O rede, was kann ich für dich tun? Du warst einst der Retter meines Lebens, o dass ich dir vergelten, dass ich mein Leben für das deine opfern könnte. RUTHWEN. Nein, für mein Leben ist nichts mehr zu tun, aber - Aubry - ich bitte dich - AUBRY Zögere nicht, es auszusprechen! Was ist s? Soll ich deinen Tod rächen? Hast du jene Räuber erkannt? RUTHWEN Nein, das ist es nicht, was ich von dir begehre! Schmerzhaft zusammenzuckend und niedersinkend. O! AUBRY So rede denn, was ist s! Was kann ich für dich tun? Welch seltsame Unruhe in deinem ganzen Wesen - lebt irgend jemand, um den du besorgt bist? Drückt irgend eine schwere Schuld dein Gewissen? - Rede, was ist s? RUTHWEN erhebt sich ein wenig Nichts von allem - ich bitte dich nur - Aubry - leite mich hinauf auf jene Felsen Er zeigt nach dem Steinlager über der Höhle und lege mein Gesicht so - dass die Strahlen des Mondes - mir in die Augen dringen. AUBRY Seltsam - und was soll? von einem Gedanken erfasst Ha, welche Ahnung! Man sagt, dass jene fürchterlichen Geschöpfe - RUTHWEN Still! Vollziehe meine Bitte! AUBRY So wär es wahr, was man in London mir gesagt? Entsetzlicher! Du wärst ein V - RUTHWEN rafft sich gewaltsam halb in die Höhe Halt ein, Unglückseliger, vollende nicht! In jener Stunde, da ich dein Leben rettete, gelobtest du, für mich zu tun, was ich von dir verlangte. Wohl, so erfülle jetzt, um was ich dich bat, und schwöre mir zuvor, alles, was du von mir weisst, oder noch erfahren, oder auch nur ahnen magst, zu verschweigen. Aubry zögert RUTHWEN Nur vierundzwanzig Stunden! AUBRY Ruthwen! RUTHWEN heftig Schwöre! Schwöre bei allem, was dir heilig ist, bei deiner Seele Seligkeit! AUBRY Du warst der Retter meines Lebens - wohlan, ich schwöre! Er erhebt die Hand zum Schwur RUTHWEN. Und verflucht seist du in den Abgrund der Hölle, alle Strafe des Meineids laste zehnfach auf deiner Seele, wenn du den Schwur brichst! Verflucht seist du, und wer dir angehört! Verflucht sei, was du liebst, und was dich liebt! Schwöre mir! AUBRY wie oben Ich schwöre! durchschauert Entsetzlich! Nr. 5 - Melodram. Begleitendes Musikstück RUTHWEN Ah! - So - nun will ich ruhig mein Schicksal erwarten. - Leite mich hinauf. Er erhebt sich mühsam unter Aubrys Beihilfe. Der von links hereinfallende Mondschein wird heller. Aubry leitet Ruthwen langsam, indem er die linke Hand auf seinen Nacken legt, über den Aufgang links zu dem Steinlager über der Höhle, ist ihm beim Niederlegen auf die Maschine behilflich, und zwar so, dass von links her die Strahlen des Mondes auf Ruthwens Gesicht fallen; dann entflieht er entsetzt nach links. Grellheller Mondschein, grosser und voller Beleuchtungseffekt. Der Vordergrund bleibt dunkel. RUTHWEN s Züge beginnen sich zu regen, er richtet sich durch die Maschine neubelebt unter dem Einfluss der Mondstrahlen auf, erhebt malerisch den Mantel gegen den Mond, so dass die Maschine ungesehen sich wieder senkt und atmet tief auf. Ah! Marschner,Heinrich/Der Vampyr/II
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第1幕 アルヴィアーノ・サルヴァーゴの館の天井の高い大広間。午前。 第1場 アルヴィアーノ、グイドバルド、メナルド、ミケロット、ゴンザルヴォ、ユリアン、パオロ。 アルヴィアーノ 30歳くらいの醜い男、背が曲がり、ぎょろ目で、早口に。 やめろ! もういい! もう何も聞きたくない! 気分が悪くなる ひどい話だ! しかし、もともと思いついたのはこのボクだ、 夜な夜な考えをめぐらせた 夜な夜な、ああ! 君たちには想像できないだろう! 君たちには遊びにすぎない 刺激のきいた遊び、でなけりゃ何だ 人生というやつは 君たちには喜んで与えてくれるのに。 でもボクには! 渇望してボクには! ボクは様々な苦悩に 嘲られ、つきまとわれ、苛まれ 憔悴しているのに、ああ 短く、鋭く 畜生、なぜ自然は この醜悪な顔、 このコブのある背中を持ったボクに、 これほどの感情、これほどの情熱を与えたのか メナルド 囁くように お願いだから、静かに! 秩序の番人(おまわり)が起きている 野心たっぷりで。 ドアの向こうで聞き耳を立てているのは 買収された、召使たち。 庭に隠れているのは 権力の手先たち ゴンザルヴォ 大げさすぎるよ、君は。 余りに小心翼々とするのも 確かによくない。 メナルド ボクたちは、田舎娘や 女中や、町人の娘や 商売女では満足しない、 ボクたちは一番優雅で 一番美しいのを探し出す それがボクたちの趣味というものだ パオロ 何週間か前に 君がボクたちに言った あのスローガンはなんていってる? “一番の美女は一番の強者の獲物! 地上のあらゆる栄華は 精神の力に 屈する、そして 征服する者の栄光は ただ目をくらますだけの煌めきよりも、 いっそう明るく輝き、 より深く、傷つけながら、 魂の奥に入り込む!” 全員 口々に まさにその通り! 君はそう言った。 だが、それ以降は? 自分が創ったものを、 君は避けてる!ボクたちから逃げてる! あの秘密の饗宴に君はまだ 一度も姿を見せていない! ゴンザルヴォ それは娘をさらわれた父親たちが 絶望しているからか メナルド そして母親たちが 悲嘆にくれてすすり泣いているからか! グイドバルド 考えるな、 さらわれた美女たちが ゴンザルヴォ ボクらを恨んでいるなどと! ミケロット 昨日、アリッサは、 あの小柄なユダヤ娘は 何て目をしたことか! あのビパレッロの 魅力的な娘は ユリアン あの詩人の娘、実に 彼女は愛らしい! 全員 口々に、我を忘れて 毎日の生活に疲れ果てた 恋人の腕から ボクたちは彼女を奪い取る! 愛の技巧に 未熟な夫に、 “理解されない”女は 涙を流したりはしない! 狭い部屋から 松明に照らされ 芳香のただよう 広い神秘の場所に! おとぎ話がすべて現実になる! 夜ごと口に出さずにいた夢が 慄きから生まれた オリエントの夢が すべて叶うのだ! どの女も口には出さず、 待ち焦がれていた夢が突然 現実になったのだ! アルヴィアーノ 圧倒されて、少し自嘲的に、辛辣な表現で その通り、その通り! それには納得できる。 しかしながら、ひとつ 済まないが、気にそぐわない、 いつも君たちの話すのは 自分たちのこと、自分たちのことばかり 君たちは見かけがよく、優雅さも 持ち合わせている、そしてボクのことは、 この不具者のことは忘れている。 君たちの望む通りに そいつが饗宴に行ったら、 君たちを不快にしてしまう 快楽の代わりに 戦慄が入り込んでくる! パオロ 買いかぶりすぎだよ、君は ボクにはそう思える 女たちの美的感覚はすごい。 アルヴィアーノ 自制して 春の夜のことだった。 開け放たれた窓から むせかえるような魔力が 舞い込んできた、重苦しくて くらくらするような花の香り。 ボクは、熱に浮かされて 外に出ずにはいられなかった 寂しい小道へ。そして娼婦を探した 落ちぶれた娼婦に声をかけ 黄金を見せた たくさんの黄金を、だが 自分を、まるで施しを求める 乞食のように感じた。 街灯の陰で 彼女はボクの 惨めな姿をじろじろ見た、 一目で、屈辱的な 微笑を浮かべ、 ボクは血の凍る思いがした。 その時、黄金が効いた! 紅をつけた唇に 黄金の輝きが反射した、 あらゆるボクの悲惨さの中で 恐ろしく困窮しているもの、淫猥な 言葉が女の承諾を保証してくれた でもボクには力がなかった、 自分に唾を吐きかける力も 春の夜を冒涜する力も。 - - - - - 召使 来客を伝える ご主人様、公証人が メナルド、ユリアン、ゴンザルヴォ 狼狽して おい、アルヴィアーノ 君はいったい 公証人が何で? アルヴィアーノ 寂しそうに微笑みながら 心配するな! 召使に 少し待ってほしいと 伝えてくれ! 全員 アルヴィアーノに詰め寄り 何を、何をもくろんでいるんだ? アルヴィアーノ 落着いて 君たちに打ち明けるのを 忘れてた 初めは途切れ途切れの調子で ボクの島“エリジウム(楽園)”を、 すべての建築物や、 いろいろの水の仕掛け いくつものきらびやかな庭園、 見たこともない 驚くべき芸術と 自然が恵んでくれた 珍しい宝物も全部 この市に 永遠に 寄贈するんだ。 皆を呆れさせる。 パオロ 思わず口に出る 気でも狂ったのか! グイドバルド 自分のしていることが、分かってるか! メナルド 君の人生をかけた仕事だぞ! ミケロット 君の財産の半分を それに費やしたんだ、 それに惜しみなく浪費したんだ アルヴィアーノ 明日の晩、日が暮れたら 参事会員や 市長の列席のもとで、 ボクはにぎにぎしく すべての市民にそれを寄贈する。 君たちも、出席してくれ。 パオロ ああ、しかし、おい、忘れたのか だって アルヴィアーノ すべて熟慮した上だ。 メナルド 君はボクたちを裏切るんだ。 ユリアン しつこく あの地下室への通路は アルヴィアーノ 意味ありげに 発見されるのが怖いなら 今後は近寄るな。 だが、今は、これで失礼! 参事会の方々と約束がある それに公証人の立ち合いで ボクには寄贈の文言、 項目を作成する義務がある。 去る。 第2場 グイドバルド 何とかしなければ。 ミケロット ヴィテロッツォはどこだ? パオロ このバカのアルヴィアーノめ! ゴンザルヴォ ボクたちの計画はすべて 立派に大胆に考え抜かれたものなのに ユリアン ボクの可愛いジネーブラ! 思い焦がれて病気になりそうだ。 あのピエトロの奴はいったい 何をぐずぐずしているのか、 どんな悪巧みがあるのか メナルド 危険な奴だ! だが、上手く使えば、 如才ないし、抜け目ない。 パオロ ボクの疑いは確かだ。 あの悪党は ボクらが花を手折る前に 厚かましくも手をかけている ミケロット いまいましい、君が考えてるのは パオロ 自分が何を言ってるかは、分かってる。 外から声が聞こえてくる。 ユリアン タマーレじゃないか? 全員 おーい! ヴィテロッツォ! 第3場 タマーレが大急ぎで駆け込んでくる。 タマーレ 遅くなった。 グイドバルド 何かあるな! ゴンザルヴォ 息せき切って! タマーレ 大げさに 友よ 全員 どうした? タマーレ どうしたらいいのか メナルド いったい何があった? タマーレ メロメロだ ユリアン おや、まあ! メナルド かわいそうに! タマーレ なんたる美しさ グイドバルド ああ! パオロ そんなことだと思った! タマーレ あれこそ女だ! パオロ 当然! タマーレ 熱狂的に 違うんだ グイドバルド 女神様! ミケロット 天使! ユリアン 一輪の花! メナルド 分かってるよ! ゴンザルヴォ 静かにしろ! タマーレ 憤慨して、身振りで - - - - - - - メナルド ボクたちは全部 分かってる グイドバルド もっと大事なことがある。 タマーレ 激怒して 誰だ、そんなことを言うのは? 君たちに何が分かるんだ パオロ それならピエトロと話をしろ! タマーレ 本気で あのごろつきの名前を言うな! 君たちはあの神々しい 彼女の名を汚してる。 ミケロット その女の名は? タマーレ ああ、知っていたら! だが、知っていても 君たちには 隠しておく、 君たち、娘泥棒には! 全員 唖然として、口々に 何だって? 君だって必要だろ! 特上のが! パオロ その美人をどこで見たんだ? タマーレ 市役所を 馬で通りかかった時、 宴会だか祝祭だかに 市の長老たちが 金色の馬車に分乗して 向かっているところだった メナルド 他の者たちに だとさ、どう思う タマーレ 同じ馬車の中にいたんだ 聴けよ! ゴンザルヴォ 運命の赤い糸 召使 来客を伝える 参事会の方々と 市長様が! タマーレ 唖然として 畜生、またか! ユリアン 笑いながら それはいい具合に! 第4場 片側から市長と参事会員たち、並びに市長の妻とカルロッタ、 もう一方からアルヴィアーノと公証人が登場。 アルヴィアーノ ようこそ、皆様、 粗末な我が家に ご来賓賜り 感謝いたします。 市長 心から 粗末な家だなどと! サルヴァーゴ殿、 余りにご謙遜です。 我々が通って参りました 幾つもの部屋の豪華さは 本当にジェノヴァで 並ぶものがありません。 アルヴィアーノ お褒め頂き光栄に存じます 失礼ながら申し上げます 紹介しながら ここにおりますのは 我が友人たち ジェノヴァの花形の騎士たち その額からは 高貴な家系の名が 読みとれます 市長 お辞儀をし、それから ここにおりますのは 我が妻と子、 愛しい娘の カルロッタです 内密に 恐れながら, 貴方様は娘を余りに奔放だと 思われるかもしれません、 娘は社会の規範というものを 軽んじています。 貴方様の寛大さに おすがりして にやにや笑いながら 娘が 折り入って貴方様に ひとつお願いがあると アルヴィアーノ 当惑しないでもなく 奥様、お嬢様 ようこそお越しくださいました お嬢様の望みを 叶えることが 私にできるなら 幸甚に存じます! 市長 それはそうと よろしければ 参事会員たちを指しながら 参事会から 全権委任されまして、 貴方様に感謝の念と 高貴な参事会の 喜ばしい驚きをお伝え申し上げます。 貴方様の昨日のお手紙は かくも大きく、意味深い寄贈を 知らせてくれました。 かくも思いがけず 近頃では稀なことです。 市民は乏しい財産を守ることに 窮しております 苦労して稼いだ黄金が 市民の手から 消えていくのです、 税金や重荷はそれ以上に のしかかってきます。 我々はそれを耐えてきました、 大抵は辛抱して たまにはぶつぶつ言いながらも。 それでも我々には神聖な家族と マリア様への信仰が 宝物としてありました。 けれどそこに突然起こったのです 家畜の群に狼が襲いかかるように、 我々から女たちを奪うのです、 破廉恥にも我々から娘たちをさらうのです。 そして私たちは力なく、途方に暮れて 思い直して どうかお許しください、 この数週間、恥辱に苛まれ 胸がいっぱいになって、 嬉しいことをすぐに忘れ 不幸せなことを思い出すのです。 我々の心配事を 貴方様に嘆くのは、本当は 我々が参りました目的ではありません。 不安な毎日の後の 初めての光明に 我々は貴方様に感謝いたします! 幸運を告げるその島の名前を、 我々は良い前兆と 受け取ります。 声高らかに では、正義と 所有の権利を 与えてくれる その力にすがって 参事会員1 市長殿、 お考え頂きたいことがあります。 いろいろ言う人がいまして 参事会員2 少し躊躇しながら 体裁を整え 契約を結ぶために我々は アドルノ公爵の 同意が必要かと 市長 ああ、しまった 忘れるところだった! アルヴィアーノを脇に連れて行き、声をひそめて アルヴィアーノ殿 ミケロット 貴族たちに この話はまだ まとまらないように 思われる 貴族たちは脇に固まって、熱心に小声で相談する。 タマーレ カルロッタの傍で 覚えていますか、お嬢さん、 今朝、騎士が一人 黄金の馬車を見た時に 彼の黒馬は避けようとしたけれど 市長 アルヴィアーノの傍で、低い声で アントニオ・アドルノ公爵が 異議申し立ての権利を行使されると 我々は従わねばなりません アルヴィアーノ 同様低い声で、が、ぼんやりして 彼に何ができるというのか タマーレ カルロッタの傍で その騎士はしかし 二つの輝く瞳を見て、 どぎまぎして目がくらみ 馬を制するのを忘れてしまいました カルロッタ 笑いながら 思わず跪いて 美女に慇懃を尽さんばかりだった。 つまりそれは貴方でしたの? 市長 アドルノ公爵は勇敢なお方ですが、 市民の人気が気がかりで、 悪人ではないけれど、でも嫉妬深くて 非常に虚栄心が強くて ちやほやされるのが好きで、ただ カルロッタ とても楽しかったですわ。 タマーレ 貴女は残酷だ。 もしですよ 私が馬から落ちて 腕か脚を折っていたら カルロッタ 貴方には、私の眼差しは 見る価値がなかったということ? タマーレ 激しく 貴女のためなら 命を投げ出したって、でも カルロッタ それこそ私の望みだったとしたら? 貴方はそれほど背が高く それほど力があって強く 私に覆いかぶさらんばかり。 私は背伸びしないと おわかりですこと、貴方の 嘲るように その自信にあふれた 目を見るためには! 声音を変えて、甘やかされた子供がおねだりするみたいに 貴方が小さくて、身分が低くて、 貧しくて、私よりずっと下で 私の足元に届くところにいるなら タマーレ 陰鬱に 死んだら惨めだ。 カルロッタ でも死んでいて、もの言わない。 私が愛するのは、 愛の報いを求めて奮闘し苦悩し、 身を捧げて苦しむ人。 貴方が死んでしまったりしたら、 そうしたら私の愛は 貴方に何か役に立つの? タマーレ 荒々しく、突かれたように、極めて不愉快な様子で 貴女はまるで悪魔だ、お嬢様! その答えは よく考えてみます 意味ありげに それから 明日、お返事します。 行こうとする。 グイドバルド 待て、ヴィテロッツォ、何を急いでるんだ? 彼らは舞台の奥の方でタマーレを囲んでくってかかる。 メナルド、ユリアン、ゴンザルヴォ、ミケロット、パオロ 口々に 聞いてくれ! 切羽詰まっている。奴はボクたちを引き渡すんだ、卑しい市民に! 地下の広間への あの入口! 阻止しないと- - ! タマーレ 制止されて 後生だから、放してくれ 振り切る グイドバルド しつこく アドルノ公爵と話をしてくれ タマーレ 非常に興奮して 勝手にしろ ボクは手を引く! メナルド しかし、一言だけでも! タマーレ 怒って ボクは知らない、知りたくもない 恋してるんだ、ボクは愛してる 分かるか? くたばれ! 去る。 市長 アルヴァーノと前方に出て来て ではそのままで! もう一日延ばしましょう。 参事会はその前に アドルノ公爵の同意を 求めております 召使たちが奥の方の両開きドアを開ける。豪華に食事の準備がされたテーブルのある広間が見える。 そして今晩、貴方は 私のお客人 アルヴァーノ 貴方が今、私のお客人であるのと同様に。 ご来賓の皆様、 私のもてなしを 断ったりなさらないで、 簡単な食事ですが! 囁いて お嬢様、腕をどうぞ! 彼は少しはにかんでカルロッタに腕を出す。市長は妻に腕を出す。他の人々もそれに続く。従僕たちは再びドアを閉める。 第5場 マルトゥッチア、ピエトロ。 ピエトロ 激しく言い争いながらも、宥めすかして 可愛いマルトゥッチア! マルトゥッチア エプロン姿の、激昂したオールドミス やくざ者! 詐欺師! 犯罪者! 放せ! ピエトロ びっくりして お願いだから、黙ってくれ! 俺は見つかってはダメなんだ。 お前のご主人、あのちびのかたわ者、 俺はあいつのペストのような 意地悪な目が怖い マルトゥッチア 人でなし! 嘘つき! 泥棒! あんたが 生意気な口をつぐむことなく ご主人様をを侮辱するなら、 こっちだってやるよ、 卑劣漢! 恥知らず! 私は夜中じゅう待ってたんだ、 風の中で赤いショールを翻して 空しく朝まで 声を和らげて 上等のハムを 用意してたのに ピエトロ 心動かされて 上等のハムだって だが、俺に何があったか、 お前がまず聞いてくれたら マルトゥッチア 再び怒って、鋭い口調で よりによって今、 家じゅうお客人でいっぱいで、 てんてこ舞いしている時に やって来て ピエトロ ぎょっとして 家じゅうお客人でいっぱい? 誰だ? マルトゥッチア 震えあがるんだね、ならず者、お偉い参事会さんだ! ピエトロ 安心して 参事会だって? それで貴族たちは? マルトゥッチア いるよ。 ピエトロ 茫然自失と いるのか! マルトゥッチア 私ときたらこんな奴とお喋りして 仕事する代わりに ピエトロ 行かなきゃ。 マルトゥッチア へえ! ピエトロ 切迫して 聞いてくれ、マルトゥッチア 頼みがある。 傍に寄って 困ってるんだ。 この町の あるお上品な御仁に 生命の危険があってな。 ところが俺に目をつけている、 あんまりだと、俺は思うが、 それに加えて数日来 ある女が 俺をつけ回してる マルトゥッチア 何だって? ピエトロ そう、ご婦人だよ 胸をそらして 貴婦人だ つまりだ、俺じゃなくて 彼女が俺のことを 騎士のメナルドだと 思い込んでるんだ。 マルトゥッチア 睨みつけ、じろじろ見ながら 違うだろ、この厚かましさ! ピエトロ お前のいう通り、 厚かましい女さ マルトゥッチア 激怒して 違う! 卑劣漢はあんたよ! 真似をして “騎士のメナルド!”だって 残忍に笑う ピエトロ 彼女は本当に俺のことを 騎士のメナルドだと 思い込んでいて、 アドルノ公爵に告訴するつもりだ。 それで俺のもとを離れず 俺をほっておいてくれない、 そこで俺が彼女を 市門の外にある俺の家に 閉じ込めたりすれば、 最近、少女誘拐に 目を光らせている警察は、 俺を犯人だと思い、 犯人の一人だと思い、 俺を縛り首にするなんてことが 容易に起こり得る! マルトゥッチア ひどく驚いて まあ! ピエトロ そんなことはお前だって望まないだろ。 お前は、俺を愛してるから! 彼女をお前の所に置いてくれ! マルトゥッチア 何て? 誰を? ピエトロ 彼女はここにいるんだ! マルトゥッチア あっけにとられ 誰が、どこに? ピエトロ その女性だよ そのご婦人を、メナルド様のために 保護してくれ、俺は逃げる! だが、今夜、誓って言うが こっそり人目を忍んで お前の所に行くから 入って来たのとは別のドアから、大急ぎで去る。 マルトゥッチア 途方にくれて 今夜 嘆きながら ああ、あの悪人め! 私は何をしようとしているのか! ああ! 去る 外で彼女の声ともう一人の女の声が混ざり合う。その女は最初、興奮して彼女に話しかけ、その時“アドルノ”の名が聞こえる。それから二人の声は静まり、かすかになり、消える。 第6場 カルロッタ 笑いをかみ殺しながら、広間から出てくる 貴方は見事ですわ、 アルヴィアーノ様、いえ本当に アルヴィアーノ 彼女に続けて もう気分はよくなりましたか? カルロッタ 笑う、不自然で誇張した笑い アルヴィアーノ びっくりしました 突然、貴女が心臓を押えて 真っ青になったので カルロッタ 息苦しそうに ああ、子供みたい 私なら水の中の魚のように ぴんぴんしてるわ、 ところで私の父が 貴方に何かお願いしませんでした? アルヴィアーノ ええ、確かに。 カルロッタ そんなに大事なことを 貴方はもう忘れてしまったのですか? アルヴィアーノ 困惑して いえ、でも カルロッタ でもそうね、大勢の人の前では そうもいかなかった! 私が目くばせしても、 密かにウィンクしても、 何か私に見せてくれる絵か 珍しい彫刻を お持ちでないかしらという 問いかけも、役に立たないので 私は思いついたのです アルヴィアーノ 驚いて、赤くなって ああ、本当に! 貴女はボクをバカだと思うでしょう、 世間知らずで、愚鈍で子供じみてる。 でも美しい女性との 付き合いは滅多になく だからそうなったんです 分かります? カルロッタ 分かります、でも聞いて! 私は絵を描くんです。本当に、 そんなに驚いて見ないで、 動物とか人物とか、 木とか湖とか、 空とか、光とかを描くんです。 でも私が一番 描きたいのは 静かに 魂です。 アルヴィアーノ できるんですか つまり、うまくいくんですか 魂を描くことが? カルロッタ できるかどうか、分からない うまくいかなくても いつだって私のせいではない そう思うわ。 モデルを見つけるのが、とても難しいの。 ただ一度だけ、上手くいくように思えた、 絵が生れてきたの、 不思議なくらい見事に、 ただ醜い影が 顎と口もとの間に残るのです、 見て、そこ、私が思案し、 いろいろ工夫しても 何度でも出て来る。 やっと追い払って、 もう大丈夫と思ったのですが、 不意に、その影は悪意をもって 絵筆から滑り出てこびりつく! その絵を私は放棄しました、 それからはもうやめました でも なまめかしく 貴方を、貴方を私は 描きたいの。 アルヴィアーノ 毒グモに刺されたかのように ボクを? 冗談でしょう 頭がヘンになったんですか? 毒気を含んで よろしい! そういうことですね 前から思っていました 貴女はボクを真面目に見ている 他の人とは違うと。 優しい顔をして、目で誘いかけ 悪魔の心を持った、蛇のような女とは違うと。 でも、たった今も 分かりました、同じ眼差しだと カルロッタ ひどく驚いて とんでもない 正気になってよ! アルヴィアーノ 鋭く、辛辣に もしかしたら 道化として絵画の中で、 美男美女に混ざって 対照的な効果をあげる、 鈴の付いた帽子を被ってね、 せむしには悪くない 人々の嘲笑の的となり 永遠に姿を残す! カルロッタ 厳しく お黙りなさい! 婦人と話をしていることを お忘れなく。失礼ですわ 終りまでお聞きなさい! アルヴィアーノ 笑いをかみ殺して部屋の隅に腰をおろす カルロッタ あちらに、この町が広がり、 平原が一望できるところに 私は仕事場として 小さな家を持っています。 朝早くまだ通りも 広場もひっそりとして 誰もいない時間に、 早朝の青白い光が ほの暗く柔らかく キャンバスの周りに差し込むとき、 私には一番仕事に適した 時間に思えます。私の家の前を 一本の道が通っています、 高い糸杉の並木がある道 貴方もご存じでしょう、 貴方はときどきそこを歩いていました。 はにかんで背を丸め もの思いに沈んだ様子で 突然、疑い深げに窓をじろじろ見ます、 そのカーテンの後ろに 私が潜んでいることには 気がつかない。 その時、様々な色に変化させながら 日の出の先ぶれをする 妖怪の伝令さながらに 朝もやをたなびかせながら 太陽が深紅に輝いて 昇ったのです。 そして二つ目の奇跡が 起こりました。私は見たのです。 その小さな、みすぼらしい さすらい人が顔を上げるのを。 その痩せぎすの肉体の 筋肉のひとつひとつが引き締まり 両腕を天に伸びるほどに 高く上げました。 そうして彼は太陽に向かって、 輝きの中に進み、 私は、彼が大きく大きく なっていくのを見ました。 その姿は巨人のようになり、 私は心臓がどきどきしました。 そうして私は貴方を描いたのです、 アルヴィアーノ様を。そうして私は 太陽に向かって進んで行く貴方の姿を 描きました。でもまだ顔が 欠けています、そして あらゆる美が映る 陶酔した目もまだ 欠けています。 アルヴィアーノ 震えながら 恥ずかしい 知らなかった、許してください、 こんな気持ちは、人生で今まで 一度もなかった! カルロッタ 優しく 来ませんか、私の 仕事場に、その絵を 完成するために? アルヴィアーノ 彼女の手に身を屈めて、静かに 喜んで、参りましょう。 幕がゆっくり降りる。 ERSTER AKT Ein hoher Saal im Palaste des Alviano Salvago. Vormittag. ERSTE SZENE Alviano Salvago, Guidobald Usodimare, Menaldo Negroni, Michelotto Cibo, Gonsalvo Fieschi, Julian Pinelli, Paolo Calvi. ALVIANO hässlicher Mann von ungefähr 30 Jahren, bucklig, grosse leuchtende Augen, hastig. Lasst! - Genug - - ! Ich will nichts mehr hören! Es widert mich an - entsetzt mich - ! Und doch - ich - der s ersonnen, ausgebrütet in Nächten - in Nächten - ah! - Ihr ahnt nicht! Euch ist s ein Spiel - würzend - was sonst das Leben Euch willig bietet. Doch mir - ! Ein Durstender! Einer, nah dem Verschmachten - gehöhnt, gehetzt, geschunden von Qualen die - ah - ! kurz, scharf Teufel, was gab die Natur - mir - mit diefer Fratze und diesem Höcker, solch ein Fühlen, solch eine Gier - MENALDO geflüstert Ich bitte dich - still! Der Ordnung Hüter sind auf - und voll Ehrgeiz. Hinter den Türen lauern - bestochen - die Diener; in den Gärten bergen sich Schergen - - GONSALVO Du übertreibst, mein Freund. Es sind allzutiefe Skrupel fürwahr nicht am Platze - MENALDO Dass wir mit Bauerndirnen und Mägden, Krämertöchtern und Freudenmädchen uns nicht begnügen, dass wir die Feinsten und Schönsten erwählen ist ein Zeichen für unsern Geschmack. PAOLO Wie nur war die Losung, die Du uns gabst vor wenigen Wochen? "Die Schönheit sei Beute des Starken! Alle Pracht der Erde erliege der Macht des Geistes, und des Bezwingenden Glorie strahle heller und dringe tiefer, sehrender in die Seelen, als jener Glanz, der das Auge nur blendet!" ALLE durcheinander Sehr wahr! So sprachst Du. Und seither - ? Was Du schufst, meidest Du! Fliehst uns selbst! Kein s jener heimlichen Feste noch grüsste Dich! GONSALVO Weil ein paar Väter die Hände ringen - MENALDO - und ein paar Mütter herzbrechend schluchzen! GUIDOBALD Glaub nur nicht, dass die Schönen selber - GONSALVO dass sie uns zürnen - ! MICHELOTTO Gestern - Alissa - die kleine Jüdin - hei - was die für Augen machte! Und die reizende Tochter des Biparello - JULIAN - des Dichters, wahrlich - sie war entzückend! ALLE durcheinander, ekstatisch Ihrer Liebsten alltagbeschwerten Armen entreissen wir sie! Dem Gatten, unerfahren in Liebeskünsten, weint keine Träne die "Unverstand ne"! Aus engen Zimmern in weite mystische Räume - - düftegeschwängert von Fackeln durchloht! Alle Märchen werden lebendig! Alle Träume verschwiegener Nächte - Morgenlandsträume von Schauern geboren, gehn in Erfüllung! Was sich keine gesteht, und jede ersehnt - jählings ward s zur Wirklichkeit! ALVIANO gepresst, ein wenig spöttisch und mit herbem Ausdruck Ganz recht - ganz recht! Es ist überzeugend. Jedoch in einem Punkt - verzeiht - stimmt mir s nicht ganz. - Ihr sprecht stets von Euch nur. Von Euch - die ihr wohlgestalt seid, und mit Anmut begabt, - und vergesst mich, - den Krüppel. Käm der zu den Festen, so wie Ihr begehrt - er vergällte sie Euch - und statt der Lust zög das Grausen ein! PAOLO Du überschätzt, mein Freund - so will mir scheinen - gewaltig der Frauen Schönheitsempfinden. ALVIANO verhalten Es gab - Frühlingsnächte. Bei offenen Fenstern tanzt es herein - alle schwülen Zauber - Blumen- geruch, schwer und betäubend. Und ich musste fort, geschüttelt von Fiebern - hinaus in einsame Gassen. Und suchte ein Dirnchen, so recht ein verkomm nes - sprach es an - bot ihr Gold - viel Gold und fühlte mich doch dem Bettler gleich, der Almosen heischt - - -. Im Schein der Laterne mustert sie meine arme Gestalt, mit einem Blick - - einem Lächeln so schmachvoll, dass mir das Blut in den Adern gerann. Da - wirkte das Gold! Auf geschminkten Lippen spiegelt sein Gleissen, all meines Elends furchtbare Not; unflät ge Worte verhiessen Gewähr - - doch mir fehlte die Kraft, mich selbst zu bespei n und zu entweih n die Lenznacht. - - - - - EIN DIENER meldend Gnäd ger Herr - der Notar - MENALDO, JULIAN, GONSALVO bestürzt Mensch - Alviano - Du bist im Stande - Was soll der Notar - ? ALVIANO traurig lächelnd Seid unbesorgt! zum Diener Ich lasse ihn bitten, sich kurze Zeit zu gedulden -! ALLE Alviano bestürmend Was soll s - was hast Du vor? ALVIANO ruhig Ich vergass - es Euch zu vertrau n zuerst stockendenTones Mein Eiland "Elysium", mit all seinen Bauten, Wasserspielen und prangenden Gärten, mit all seinen unerhörten Wundern der Kunst und selt nen Schätzen freigeb ger Natur - zum Geschenk vermacht für ew ge Zeiten - hab ich s der Stadt. Verblüffung. PAOLO ausbrechend Du bist von Sinnen! GUIDOBALD Weisst nicht, was Du tust! MENALDO Das Werk Deines Lebens! MICHELOTTO Dein halbes Vermögen wandtest Du dran, es sorglos verschwendend - ALVIANO Morgen Abend, nach Einbruch der Dämm rung, im Beisein des hohen Senates und des Podestà, mit grossem Gepräng geb ich s preis allem Volk. Ihr Herren, Ihr seid geladen. PAOLO Ja, aber Mensch - vergisst Du denn ganz - ALVIANO Hab alles bedacht. MENALDO Du lieferst uns aus. JULIAN eindringlich Der Zugang zum unterirdischen Saal - ALVIANO mit Bedeutung Scheut Ihr der Entdeckung Gefahr - so meidet ihn künftig; doch jetzt - verzeiht - ! Die Herr n vom Rat erwart ich und mit dem Notar obliegt mir noch festzusetzen der Schenkung Wortlaut und Paragraphe. Ab. ZWEITE SZENE GUIDOBALD Es gilt zu handeln. MICHELOTTO Wo nur Vitelozzo bleibt? PAOLO Dieser Narr Alviano! GONSALVO All uns re Pläne - herrlich und kühn ersonnen - JULIAN Meine süsse Ginevra - ! Krank bin ich vor Sehnsucht. Und dieser Bube Pietro zögert - weiss die Madonna, welch schurkische Gründe ihn - MENALDO Ein gefährlicher Kerl! Doch gut zu brauchen, geschickt und verschlagen. PAOLO Mein Argwohn steht fest Mit frecher Hand streift der Bandit von so mancher Blüte, eh wir sie brechen - MICHELOTTO Verflucht, Du meinst - PAOLO Ich weiss, was ich sage. Stimmen draussen vernehmbar. JULIAN Ist das nicht - Tamare? ALLE Halloh! Vitelozzol DRITTE SZENE Vitelozzo Tamare hastig hereinstürmend. TAMARE Ich bin verspätet. GUIDOBALD Wir merkens! GONSALVO Und ausser Atem! TAMARE überschwänglich Ihr Freunde - ALLE Was gibt s? TAMARE. Ich bin fassungslos - MENALDO Sancta Maria, was ist gescheh n? TAMARE Ergriffen - JULIAN O Gott! MENALDO Unsel ger! TAMARE Von soviel Schönheit - GUIDOBALD Ach! PAOLO Dacht ich s doch! TAMARE Ein Weib! PAOLO Natürlich! TAMARE begeistert Nein - - GUIDOBALD Eine Göttin! MICHELOTTO Ein Engel! JULIAN Eine Blume! MENALDO Wir kennen das! GONSALVP Ich bitte Dich schweig! TAMARE empört, Geste - - - - - - - MENALDO Wir kennen die ganze Epistel. GUIDOBALD s gibt Wicht geres. TAMARE wütend Wer sagt das? Was wisst denn Ihr - PAOLO So sprich mit Pietro! TAMARE ernst Nennt nicht den Schurken! Ihr besudelt der Göttlichen Namen. MICHELOTTO Wie heisst sie? TAMARE Ja, wenn ich s wüsst! Doch - wüsst ich s, ich würde mich hüten, ihn Euch zu verraten, Ihr - Mädchenräuber! ALLE verblüfft durcheinander Was - ? Du hast s nötig! Ganz ausgezeichnet! PAOLO Wo sahst Du die Schöne? TAMARE Am Municipium ritt ich vorbei - ; da fuhren eben, zu irgend ner Gasterei oder Festivität, der Stadt Väter in goldnen Karossen MENALDO zu den anderen Ob da nicht - was meint Ihr - TAMARE In einer derselben - so hört doch! - GONSALVO - ein Zusammenhang - DIENER meldend Der hohe Rat - und der vieledle Herr Podestà! TAMARE verblüfft Teufel noch mal - ! JULIAN lachend Das heiss ich Glück! VIERTE SZENE Von der einen Seite der Podestà und Senatoren, sowie die Frau des Podestà und Carlotta, von der andern Seite Alviano Salvago und der Notar. ALVIANO Meinen Gruss, Signori, und Dank, dass mein schlichtes Haus gewürdigt ward, des Besuch s so illustrer Gäste, PODESTÀ sehr herzlich Euer schlichtes Haus! O edler Signor Salvago, Ihr seid zu bescheiden. Die Pracht der Räume, die wir durchschritten, hat wahrlich nicht ihres- gleichen in Genua. ALVIANO Euer Lob beglückt mich - doch wollt gestatten vorstellend Hier meine Freunde - Blüte Genuas Ritterschaft - von ihren Stirnen lest Ihr die Namen erlauchter Geschlechter - PODESTÀ sich verneigend, dann Und hier mein Weib und mein Kind, meine vielliebe Tochter Carlotta vertraulich Ich fürchte, Signor, allzufreien Sinn s mögt Ihr sie finden; sie achtet - sehr mir zuleide - gering der Gesellschaft Normen. Bewund rung Eurer Hochherzigkeit und schmunzelnd eine ganz besondere Bitte, die sie an Euch - ALVIANO nicht ohne Verlegenheit Ich heisse die Damen willkommen und wär s mir vergönnt, zu erfüllen der Signorina Verlangen - ich priese mich glücklich! PODESTÀ Doch nun, so s Euch genehm, wollen wir auf die Senatoren weisend delegieret vom hohen Senate, Euch überbringen Dank und freud ges Erstaunen der hohen Versammlung. Euer Schreiben von gestern kündet uns eine Schenkung, so gross und bedeutend, so unerwartet und selten in diese Zeiten. Schwer nur wahrt sich der Bürger die kärgliche Habe; unter den Händen zerrinnt ihm das Gold, mühselig erworben und immer noch mehren sich drückend die Steuern und Lasten. Wir haben s getragen, geduldig zumeist und nur selten murrend; blieb uns als Hort doch unsrer Familie Heiligkeit und der Glaube an die Madonna. Doch da bricht s ein wie der Wolf in die Herde, raubt uns die Frauen, stiehlt frech uns die Töchter und machtlos - hilflos - sich besinnend doch verzeiht, o Herr, wenn das volle Herz, bedrängt von der Schmach dieser letzten Wochen, das Freud ge so rasch vergisst und des Unglücks wieder gewahr wird. Euch unsre Sorgen zu klagen, ist wahrlich nicht unsrer Sendung Zweck. Den ersten Lichtstrahl nach bangen Tagen - ihn danken wir Euch! Des Eilands glückkündenden Namen, wir nehmen ihn als ein gutes Omen. erhobenen Tones So mög denn - gestützt durch die Kraft, die Recht verleiht und die Macht des Besitzes - ERSTER SENATOR Signor Podestà, es gäb zu bedenken vielleicht, und es waren Stimmen - ZWEITER SENATOR ein wenig zögernd Der Form zu g nügen und den Vertragen müssten wir wohl - des Herzogs Adorno Genehm gung - PODESTÀ Ah - bei der Madonna - bald hätt ich s vergessen! Alviano beiseite ziehend, gedämpft Edler Signor Alviano - MICHELOTTO zu den Edlen Die Geschichte hat - so scheint s - noch nen Haken. Die Edlen bilden in eifrig flüsternden Gespräch eine abseits stehende Gruppe. TAMARE bei Carlotta Erinnert Ihr Euch, Signorina, an einen Reiter, heut früh - dess Rappe scheute beim Anblick der gold nen Karossen - PODESTÀ bei Alviano, halblaut Der Herzog Antonio Adorno - - - - das Recht des Einspruchs - - - - abhängig sind wir - - ALVIANO ebenso, jedoch zerstreut Was könnt er dagegen - - TAMARE bei Carlotta Der Reiter aber sah in zwei blitzende Augen; vergass darob, verwirrt und geblendet, zu zügeln das Ross - CARLOTTA lachend - und hätt beinah mit unfreiwill gem Fussfall gehuldigt der Schönen - das wart also Ihr? PODESTÀ Ein tapf rer Herr, doch ängstlich bedacht auf Beliebtheit beim Volk, nicht grade böse, doch eifersüchtig und eitel in hohem Masse, selbst gern fetiert, sieht er s nur ungern - CARLOTTA Ich habe mich sehr amüsiert. TAMARE Ihr seid grausam. Und wenn nun - vom Pferde gestürzt - gebrochen Arm oder Bein - CARLOTTA Ist s Euch ein Blick meiner Augen nicht wert? TAMARE heiss Das Leben gäb ich gern für Euch hin - doch - CARLOTTA Und wenn s grade das wär , was ich wollt ? Ihr seid so gross, so mächtig und stark - so hoch über mir. - Ich muss mich strecken - seht - Euch nur in die, spöttisch ach, so sieges- gewissen Augen zu blicken - ! Mit veränderter Stimme, wie ein bittendes verzogenes Kind. Und säh Euch gern klein und niedrig und arm, tief unter mir, meinen Füssen erreichbar - TAMARE finster Die Toten sind arm. CARLOTTA Aber tot und stumrn. Und ich liebe die Seele, die ringt und sich quält, sich opfert und leidet um Minnelohn. Seid Ihr mal gestorben, was nützt Euch dann - meine Liebe? TAMARE rauh, hervorgestossen, in höchstem Unbehagen. Ihr seid des Teufels, Jungfrau! Die Antwort - ich will sie bedenken mit Bedeutung und geb sie Euch morgen. Will ab. GUIDOBALD Halt, Vitelozzo, was eilst du? Sie umringen Tamare im Hintergrunde der Bühne und sprechen auf ihn ein. MENALDO, JULIAN, GONSALVO, MICHELOTTO, PAOLO durcheinander So hör doch! Wir sind in Gefahr. Er liefert uns aus - diesen lumpigen Bürgern! Der Eingang zum unterirdischen Saal! Wir müssen s hindern - - ! TAMARE man hält ihn Bei der Madonna, so lasst mich - reisst sich los GUIDOBALD eindringlich Sprich mit Adorno - TAMARE sehr aufgeregt Tut was Ihr wollt - lasst mich aus dem Spiel! MENALDO Aber Du - ein Wort! TAMARE zornig Ich weiss nichts, ich will nichts - - ich bin verliebt - ich liebe - hört Ihr? Die Pest in Euch! Ab. PODESTÀ mit Alviano nach vorne kommend So bleibt es dabei! Ihr verzieht einen Tag noch. Der Senat erbittet vorher die Genehm gung des Herzogs - - - Lakaien öffnen die Flügeltür im Hintergrunde, ein zweiter Saal mit einer festlich angerichteten Tafel wird sichtbar. und heut abend seid Ihr mein lieber Gast - ALVIANO Wie Ihr nun der meine. Ich bitte die edlen Gäste, meine Einladung nicht zu verschmäh n, ein einfaches Mahl! gehaucht Signorina - Euren Arm! Er reicht Carlotta ein wenig befangen seinen Arm. Der Podestà bietet den Arm seiner Frau. Die Anderen folgen. Die Lakaien schliessen wieder die Tür. FÜNFTE SZENE Martuccia. Pietro. PIETRO in heftigem Streit begriffen, beschwichtigend Holde Martuccia! MARTUCCIA mit einer Schürze, sehr echauffiert, alte Jungfer Du Lump! Gauner! Verbrecher! Lass mich! PIETRO erschrocken Ich bitt Dich, schweig still! Ich mag nicht erkannt sein. Dein Gebieter, der kleine Krüppel, den bösen Blick fürcht ich an ihm wie die Pest - MARTUCCIA Du Ungeheuer! Betrüger! Du Dieb! Wenn Du nicht hältst Dein gottloses Maul und den Herrn beschimpfst, geh ich Dir zu Leibe, Du Elender, Du! Du Ehrvergessner! Die ganze Nacht hab ich geharrt, den roten Shawl liess ich weh n im Wind vergeblich bis früh weicher und einen Schinken hab ich bereitet - PIETRO gerührt Einen Schinken - o Gott - ! Doch wenn Du erst hörst, was mir widerfahren MARTUCCIA wieder wütend, scharf akzentuiert Und jetzt - wo das Haus voller Gäst , ich alle Händ voll zu tun - kommt er daher, der - - PIETRO entsetzt Das Haus voller Gäst? Wer ist da? MARTUCCIA Zittere, Bube - der hohe Senat! PIETRO erleichtert Der Senat! Doch die Ritter? MARTUCCIA Sind da! PIETRO entgeistert Sind da! MARTUCCIA Und ich schwatz mit dem Kerl - statt - PIETRO Ich muss fort. MARTUCCIA Aha! PIETRO dringend Doch hör , Martuccia - hör , ich beschwör Dich nahe bei ihr Ich bin in Bedrängnis. In dieser Stadt ist ein anständ ger Mensch seines Lebens nicht sicher. Man interessiert sich für mich, - allzu sehr, wie mir scheint - und zu alldem verfolgt mich seit Tagen - ein Weib - MARTUCCIA Was? PIETRO Jawohl, eine Dame - eine wirft sich in die Brust vornehme Dame - ; das heisst - nicht mich - sondern den - für den sie - mich hält - und sie glaubt, ich sei - der Ritter Menaldo. MARTUCCIA starr, ihn musternd Nein - diese Frechheit - ! PIETRO Da hast Du recht, eine freche Person - MARTUCCIA wütend Nein! Du! Du! Du Schuft - nachäffend "Der Ritter Menaldo !" sie lacht grimmig PIETRO Sie hat sich s nun in den Kopf gesetzt, mich, das heisst - den Ritter Menaldo, zu verklagen bei Herzog Adorno - und geht nicht von mir und Iässt mich nicht aus - und sperr ich sie ein in meinen Palazzo da drauss vor den Toren - wie leicht könnt s gescheh n - - die Polizei - neu stens auf Mädchenräuber erpicht - hält mich für einen - hält mich für einen - und knüpft mich auf! MARTUCCIA sehr erschrocken Oh - ! PIETRO Das kannst Du nicht wollen. Du - die Du mich liebst! Nimm sie auf bei Dir! - MARTUCCIA Was - ? wen? - PIETRO Sie ist hier! MARTUCCIA perplex Wer - wo? PIETRO Das Frauenzimmer - die Dame - bewahr sie dem Ritter - Menaldo - ich fliehe! Doch - heute Nacht - geheim und verstohlen - ich schwör es - bin ich bei Dir - Rasch ab, jedoch bei einer andern Tür, als er gekommen. MARTUCCIA ratlos Heute Nacht - jammernd Ah - ah - ah - der Verbrecher! Was fang ich nur an! Oh - oh - ! ab Draussen vermischt sich ihre Stimme mit einer zweiten Frauenstimme, die zuerst aufgeregt auf sie einredet; man hört den Namen "Adorno". Die Stimmen besänftigen sich dann, werden schwächer und verlieren sich. SECHSTE SZENE CARLOTTA sich das Lachen verbeissend, aus dem Saal Ihr seid köstlich, Signor Alviano - nein wirklich - ALVIANO ihr folgend So ist Euch schon besser? CARLOTTA lacht, ihr Lachen klingt unnatürlich, übertrieben ALVIANO Ich erschrak -, Ihr grifft Euch plötzlich ans Herz und wurdet ganz blass - . CARLOTTA schwer atmend Ach - Kindskopf - mir ist wohl wie dem Fisch im Wasser, Doch sagt Euch mein Vater nicht von einer Bitte? ALVIANO Ja, - freilich. CARLOTTA So rasch vergesst Ihr solch wichtige Sachen? ALVIANO verlegen Nein - doch - CARLOTTA Nun seht - vor den vielen Leuten - es wär nicht gegangen! Und da all mein Blinzeln, verstohlenes Winken, mein Fragen, ob Ihr nicht hättet in Eurem Besitz ein Bild, eine selt ne Skulptur, mir zu zeigen - nichts half, verfiel ich darauf - ALVIANO befremdet, errötend Ah - wahrlich! Für einen Tölpel müsst Ihr mich halten, lebensunkundig, einfältig und albern. - Doch selten nur blüht mir Umgang mit schönen Frauen - so kommt s - dass - begreift Ihr - ? CARLOTTA Ich begreife - doch hört nun! Ich male. Ja, wahrhaftig, - blickt nicht so erstaunt - ich male Bilder. Tiere und Menschen, Bäume und Seen - den Himmel, das Licht - doch am liebsten male ich - still Seelen. ALVIANO Und könnt Ihr das - ich meine - gelingt s Euch - Seelen zu malen? CARLOTTA Weiss nicht, ob ich s kann - und wenn s nicht gelingt - liegt s, so dünkt mich, nicht immer an mir; man findet so schwer - die Modelle, Nur einmal - da schien es geglückt; das Bild erstand, so wundersam fein - nur ein hässlicher Schatten, zwischen Kinn und Mund - sehet - da - und wie ich auch sann und mich bastelnd mühte - er kam immer wieder. Schon glaubt ich ihn fort und für immer gebannt - da - unversehens - tückisch schleicht s aus den Pinseln und setzt sich fest! Das Bild gab ich auf; hab dann lang nichts versucht mehr - - doch faszinierend Euch - Euch möcht ich gern - malen. ALVIANO wie von einer Tarantel gestochen Mich - ? Alle Teufel - seid Ihr von Sinnen? giftig Ganz recht! - So musst s kommen. Glaubt ich doch schon - Ihr nähmet mich ernst, - wär t anders, als wie die Andern - die Schlangen, mit sanften Gesichtern, lockenden Augen und Herzen wie Teufel - doch eben - erkannt ich s - derselbe Blick CARLOTTA sehr erschreckt Urn Gotteswillen - besinnt Euch - ! ALVIANO scharf, schneidend Vielleicht als Narr in einem Gemälde, unter schönen Herren und Frauen, wirksam als Kontrast - mit ner Kappe und Schellen - der Buckel passte nicht schlecht - zum Gespött der Leute - verewigt für alle Zeiten! CARLOTTA stark Jetzt schweigt! Vergesst nicht, dass mit einer Dame Ihr sprecht. Ihr tut mir - unrecht - hört mich zu Ende! ALVIANO setzt sich mit verbissenem Lachen in eine Ecke. CARLOTTA Dort, wo die Stadt weit wird, und der Blick sich auftut auf die Campagna - hab ich als Werkstatt ein kleines Häuschen. In zeit ger Frühe, wenn einsam und leer noch die Gassen und Plätze, das bIass-fahle Licht des frühen Morgens matt und milde die Leinwand umspielt, dünkt s mich zur Arbeit die rechte Zeit. An meinem Häuschen vorbei führt ein Weg, gesäumt von hohen Zypressen - den kennt Ihr wohl - Ihr schrittet ihn oft. Scheu und gebückt in Gedanken versunken - plötzlich misstrauisch musternd die Fenster, deren Gardinen die Späherin bargen - doch Ihr saht sie nicht. Da stieg auf, purpurn glühend - Schleier in tausend Farben, schillernd, leuchtende Nebel, gespenstischen Herolden gleich, zogen, ihr Nahen kündend, voran - - die Sonne. Und ein zweites Wunder geschah - Ich sah - wie der kleine, armsel ge Wand rer sein Haupt hob. Jeder Muskel spannte sich straff in dem schmächtigen Körper - die Arme stiegen an, hoch zum Himmel gebreitet. So schritt er hinein in den Glast, der Sonne entgegen; und grösser und grösser sah ich ihn werden - riesenhaft wuchs die Gestalt, - mir klopfte das Herz - . So malte ich Euch, Signor Alviano. So malte ich Eure Gestalt, entgegenschreitend der Sonne. Doch mir fehlt noch das Antlitz, und - mir fehlt noch das trunkene Auge, darin all die Schönheit sich spiegelt. ALVIANO zitternd - - - Ich bin beschämt - ich weiss nicht - - verzeiht mir - mir war noch nie so - zu Mut - im Leben - - ! CARLOTTA zart Wollt Ihr kommen - in meine Werkstatt - dass ich - das Bild - vollende - - ? ALVIANO sich über ihre Hand beugend, leise Ich will - gern kommen. Der Vorhang fällt langsam. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ Aiko Oshio Schreker,Franz/Die Gezeichneten/II
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第2幕 アドルノ公爵の館の大広間 第1場 市長と3人の参事会員がアドルノ公爵の部屋から興奮し憤慨して出てくる。 市長 公は我々を弄んでいるのだ、 ネコがネズミを弄ぶように 参事会員1 余りにも権力を持ちすぎたのだ、 あの方は! 参事会員2 ブランチフォルテの最後の勝利で あの方は頂点に上り詰めた。 参事会員3 市民はあの方を甘やかしてしまった。 市長 以来ずっと 公をありがたく思っている。 参事会員1 侮蔑するように あの方には払っているのに。 参事会員2 貴族といっても傭兵に すぎないではないか。 参事会員3 例の件はどうだ? 市長 公は腹を割って話さない。 賛成とも反対とも。 “一方で、それはジェノヴァの市民に 喜ばしいことだが、 他方で、価値ある 地所の一部が 失われるとなると、 貴族にとっては遺憾と 言わざるを得ない。 彼のーアドルノ公爵のー心は 市民のためを思い、 市民を思って決定する、 公明正大に、しかし 友人たちに配慮すると 慎重になってきて もう少し考え 相談する 必要がある” といつものきまり文句。 参事会員1 苦々しく あの方は我々への寄贈が 心から妬ましい。 参事会員2 この話全体が あの方には厭わしいのだ。 参事会員1 今や時の人は アルヴァーノ・サルヴァーゴ! 参事会員3 町じゅうが 彼の名を賞賛している。 参事会員2 突然彼は 国民的英雄になった。 参事会員1と3 頷きながら そうだ! 市長 同様に頷きながら そうだ! 参事会員2 昨日の晩 貴方を訪ねて サルヴァーゴの馬車が 通りを走っていると、 誰かが彼だと気がついた 参事会員3 人々は歓声をあげ 参事会員1 彼に花束を投げた! 市長 彼はそれに値する。 参事会員2 善意に満ちた もの静かな大人物! 参事会員1 運命には不当に扱われている! 市長 私の娘のカルロッタは、 扱いやすい娘ではないが、 よく彼の話をした、 彼の存在を予感していたのか、 今、彼は彼女を手に入れて 夢中になっている。 参事会員3 辛辣に アドルノ公爵は 用心なさるがいい! 参事会員1 市民の人気というのは不安定なもので 簡単に危うくなる。 参事会員2 あの方の異議申し立てが 悪い結果をもたらすかもしれない! 参事会員3 この場合に拒否は 泥棒を意味する! 参事会員1 市民はもう我慢しないでしょうな。 参事会員2 退場しながら 用心なさるがいい! アドルノ公爵は! 全員去る。 第2場 アドルノ 前場の最後にはすでにタマーレと共に登場していてあの脅し文句を耳にしていた。 聞いたでしょう? これが世論です。 タマーレ ゲスどもが貴方を怖がらせるとでも? アドルノ 注意深く 昨日は別の言い方をしたのでは? タマーレ 激怒して ああ、昨日は 不愛想に 思い出させるな! アドルノ やさしく非難しながら 友人にそんな話し方をするのですか? タマーレ お許しを! けれど私が自分を 卑下するだけでは十分ではないと? 貴方の嘲笑が私の傷口に塩を塗り、 私の友人たちを笑わせて 私を愚行に駆り立てるのですか? アドルノ 何ですって、タマーレ? 私はまた君が分からなくなった。 私の宮廷で並ぶ者のない 最も輝かしい騎士、 尊敬され、愛され、女性たちから 崇拝され、無鉄砲な悪戯を いつもはしゃいでやっていた タマーレ いつも光しか見ない人というのが います、公爵、そして 闇には縁がないのです。 私はそんな一人でした。人生は 私には喜びの泉に見え、私は 喉が渇くとそこから飲んでいました。 のんきに、あまり考えずに。 手を伸ばして、 ばらを手にし、 その匂いを嗅いで、 花をむしりました。 私は落ちても、 苔の上で、 棘も尖った石も 私を避けてくれました。 友人が私に悩みや苦しみを 訴えかけても 私は聞いてはいましたが、 理解してはいませんでいた。 今になって突然、 地獄のあらゆる責苦、屈辱、 恥辱を被ることになったのです。 アドルノ いらいらと はっきり説明してください! 私が力になれることはお分かりですね。 タマーレ 貴方が 皇帝や教皇同様に力があるとしても 私を助けることはできない。 でもご自身で判断してください。 昼の光のように、明るく 美しいのです、でも私とは身分が違う、 市民の娘です。 アドルノ それで? その続きは? タマーレ 私が初めて彼女と話をした時、 その時私は彼女をよく 理解できなかったと思います。 彼女は私の愛の担保として ある犠牲を要求しました。 でも彼女が熱望したものは 辻褄の合わないこと、 とっさに生まれた妄想で、 私は宮廷の規則に のっとり解釈すべく、 理解しようと努めました。 一晩、苦悶のうちに徹夜して後、 私は答えを見つけたと思いました。 私は高邁な感情で 胸を膨らませて、神になったような 自由で誇り高い気分で、 馬に飛び乗りました。 そして町を駆け抜けました。 夢想に耽って、私は求婚の 文句を考えました、そして ますます自嘲的になりながら その美女が喜びで赤くなり、 取り乱し、高い栄誉に 感動しているのが見えるようでした。 アンドラーエ・ヴィテロッツォ・タマーレ伯爵が 見も心も捧げているのですから アドルノ 君は本当に気がふれている! タマーレ ご辛抱を、公爵! 私は彼女の前に出たとき 初めての時のように ためらいを感じていました。 彼女の独特の眼差し、 彼女の冷たい、驚いたような微笑みが 私を困惑させました。 でも、私の臆病な 心を隠すために、 私は尊大に、高慢に、 粗野な態度をとり、 彼女に差し出す その犠牲の話をしました。 自傷や死よりも厭わしい その犠牲。そして幸いにも彼女から “ノー”という返事をもらった時、 私は辛うじて残っていた分別を 完全に失ったのです。 彼女の足下に、身を投げ出し あらゆる私の財産や豊かな財宝について 支離滅裂なことを どもりながら言いました。 彼女の膝に抱きついて 私は許しと慈悲を 請いました! アドルノ タマーレ、落ち着いて、聞こえますか ヴィテロッツォ? 誰ですか、その女性は? タマーレ 市長の娘、カルロッタ。 アドルノ ひどく驚いて えっ! 気づかわしげに ある偉大な画家が以前 稀にみる才能の持ち主だと 私に彼女の名前を 挙げました。 幾つかの理由から 貴殿に忠告しておきたいのだが、 そのような行為が 如何に無益で、忠告する者は 不幸な恋をする者から、 如何に憎まれるかを 私が知っていなければね。 だから私は、貴殿に忠告するのでなく、 代わりに助けてあげよう。 タマーレ 信じられない様子で ああ、貴方におできになるなら アドルノ 貴殿を売り込んでやりましょう。 タマーレ 貴方はこの女性をご存じではない。 アドルノ けれど私は知っています、女性たちを。 だから貴殿にも希望をもっているのです。 けれど、ひとつ私に約束してください。 いい知らせができなくて 私が手ぶらで 戻って来ても、 その時はご自分にも私にも 八つ当たりしないように 心を強く持って、絶望しないで、 そのことは振り返らず、 この女性のことは忘れると! タマーレ 激怒して お聞きください、公爵、私は あんな女は、忘れてやります ゆっくりと 忘れてやりますとも。 精いっぱい強調して でも、まず彼女が、 私のものになってからのこと。 彼女の口元の呼吸を 私が吸い込み、 この両手を彼女の 髪の匂いで濡らし、 彼女が、私の妻に なるつもりはないとしたら、 私の愛人になってからのこと! アドルノ 慌てて遮り 反感を買いますよ! 我々は権利と 法にしばられています。 他の者も皆同じだ そのことを忘れないように。 市民は 不安におびえ ひどく不機嫌です、 そして私の部下たちは 戦場に出て、ここにいない。 市長の娘ですよ! よく考えなさい! タマーレ でも足跡を 残さなければ、 誰が犯人かは 分からないでしょう アドルノ いずればれる。 タマーレ おや、公爵、それでは 数週間前からジェノヴァの 選りすぐりの美しい娘たちが 跡形もなく消えているのを どう説明します? 昨日もまた アドルノ かっとなって 何、昨日? 私の所には未だ 報告が来ていない タマーレ 私が貴方の所に 参上する前に、町では もう噂になっていました。 金持ちのスコッティの 娘のジネーブラが 突然消えたと。 不思議なのは、 どこに消えたか 我々すら知らないこと。 アドルノ 邪推して、タマーレを横からじろじろ見ながら どういうことだ? それ以外のことは 詳しく知っているということか? 突然激しい口調で ああ、私の予感は! やっぱり思った通りだ、 これらの犯罪は 評判の悪い君たち一味が 関わっているんだ! タマーレ これで目的に繋がりました。 私の友人たちは、貴方にお願いするようにと 私をここに送り込んだのです。 貴方なら、アルヴィアーノの島 “エリジウム”が、町の所有に なるのを防げるはずだと。 アドルノ 何てことだ、サルヴァーゴときたら、 あの島が君たちの放埓な愚行と 何の関係がある? タマーレ 感情を抑えて あの島の 人工の洞窟の扉を開くと 愛の饗宴のために 特別に創った素晴らしい 地下の部屋がいくつもある。 洞窟に一歩足を踏み入れると、 青い輝きに 目を奪われる。 濃密な香りが官能を 惑わし、鬼火のように 赤く揺れる炎と、 遠くから聞こえる音楽と、 微かな歌声が、 深く、もっと深くと 貴方に誘いかける。 深淵の向こうには 狭い小道があり、 洞穴の入口に続く。 密集した薔薇の生垣が 貴方の目を覆い隠す でも、秘密の洞窟が 見つかれば 感情を押さえて 私たちはもうお終いです。 アドルノ 率直に そしてサルヴァーゴは、君らの やっていることを知っているのか? タマーレ サルヴァーゴですか、はは! 自然の戯れ、 言っていいなら、 気まぐれな思いつき。 ジェノヴァきっての醜男が この冒険の創造者、 この想像の美を 現実のものとしたのです。 アドルノ こわばった表情で そして彼自身は タマーレ 彼自身は、距離をおいています。 もう後悔しているかも でも私には理解できません。 夢中になって 松明の灯りが すべてを金色に輝かせます。 享楽の興奮の中で、 醜いものは美しくなり 美しいものは醜くなる。 対立が陶酔の中で 失せてしまう。 アドルノ 辛辣に そしてこのサルヴァーゴのバカは 自分の土地に 悪徳の花を 罪の毒草を 栽培した後で、 それを寄贈する、 自分自身と君たちをも? タマーレ 宥めながら 彼は僕たちに警告していました、 でも一度解き放たれた情熱を 抑えるのが どれほど難しいかを、 考えてはいなかった。 アドルノ 我を忘れて 私にふりかかる呪いだ。 君らの節制のなさ、 君らの野蛮な欲情が 私を急き立てる、 あの呪うべき行為へと! 見た目は落ち着いて まだ救えるものは、 救ってやろう。 私が君に約束したことは 守る、何故なら 君のは愛で、 犯罪者の仲間とは違うから。 何故なら 我々は若い頃から 友人だからだ。 けれど用心しろよ、 ヴィテロッツァ、暴力を 用いないように。 嘲笑的に サルヴァーゴには 寄贈したいという衝動を 当分の間 阻止しよう。 侮蔑的に脅しながら 彼には従ってもらう 市民を喜ばせた奴だが、 そうしないと彼も 君たちも皆ただじゃ済まない! 急いで部屋に去る。 タマーレ 彼を引き留めようとするかの動きをするが、 なげやりな身ぶりで後方に去る。 中幕 場面転換 カルロッタのアトリエ。 アルヴィアーノは自由に動ける状態にいる。カルロッタは熱心に仕事中、ときどき彼の顔に眼差しを投げ描きながら気楽な調子で話をする。時おり余りにも仕事に集中して、言葉に詰まる。 カルロッタ 今の世には奇妙なことがいっぱいあります。 私はある女性を知っています、 彼女は私と同じように アントワープの学校で絵を学びました 彼女が描くのは手。 繊細で、華奢で、 しなやかな青い血管のある手 武骨で、ごつごつした 男のこぶし、 すべてを気楽なお喋りの調子で、いかなる劇的な表現も避けて ひとりの女の 指輪をはめた手は ふくよかで柔らかく、 尖ったばら色の爪があり 青白い血の滴のように輝いていました。 私がそこで見たひとつの手は それは溌剌とした肉体に しっかりしがみついていました。 また別の手は、 緑の藪から伸びて 柔かい指で 小枝を摘んでいました。 霧のような壁から出た手は 拒否するように、合図するように、 懇願するように、脅迫するように、 虚空を掴んでいました。 流れからも手が浮かび上がっていました 戦うように 絶望するように、 しっかり組まれた 二つの手は、 波立つ大海原のように 描かれていました。 でも奇妙なのは 一枚の絵です。血の気のない 蠟のようなひとつの手が、 不気味なほど長くて 瘦せこけた指を持った まるで死者のような手が、 よく分からない何かを 握りしめていました。 ただ弱々しい紫の 燈火が、幽霊のような 指の間から漏れていました。 でもこの光は 無言の訴え、 抑圧された むせび泣きのようでした、 そして救済を求める 抑えられた叫びのように、 こらえて死の恐怖に怯えていました。 ねえ、頭を少し上げて いただけませんか。 そう、そのほうがいいわ 感謝します。 アルヴィアーノ ところでこの絵の意味するのは? カルロッタ この哀れな女性はは多分 何が芸術家に霊感を与えて 大仕事に向けわせるのか、 一度も感じたことがないのでしょう。 つまり愛の幸福とか、 そういうものへの憧れとかです。 それどころか彼女は多分 密かに恐れていました、 いつか人生で 大きな出来事に 遭遇するのではないかと。 官能を惑わす魔力のようなものに 彼女は屈するのではないかと。 アルヴィアーノ 静かに、半ば独り言のように 何て奇妙だ 幸福に怯えるとは? カルロッタ この哀れな人生の 原動力は 名声への渇望でした、 ものを創り出す その源泉は痛みでした、 魂の痛みではなく 肉体の苦痛だったのです。 アルヴィアーノ お嬢さん、貴女の手は 貴方の声ほど 落ち着いてはいませんよ、 描くのを少し休んだら カルロッタ 慌てて いえ、いえ! 違います! 私の手はとても落ち着いています そしてこの話は間もなく 終わります。私の友人は 若い頃から心臓が 悪かったのです。彼女の心臓は 時に嵐のように激しく打ちつけました。 そしてしばしばひとつの手が 無情で残忍なひとつの手が 鼓動する心臓に 掴みかかってきて 締め付けるようになり それは恐ろしくて苦しく 遂に死に至るのかと 彼女には思えました。 彼女はこの手を、 この残酷な手を、そして 彼女の痛みを描いたのです。 アルヴィアーノ 貴女はまた否定するかもしれないが 貴女は感動したんですね 貴女の胸に迫ったのですね? カルロッタ 彼女が大好きでした アルヴィアーノ つまり亡くなったと? カルロッタ まだ生きている、と思います。 突然、振り切るかのように、声の調子を変えて でも、貴方を 描くことは本当に 容易なことではありません。 恋する男が憧れの女性の 眼差しを求めるように、私は 貴方の眼差しを捕えようとします。 でもその人は 私を避けて、 落ち着きがなく鬼火のように 揺れ動いています。 アルヴィアーノ 話をそらして もしかしたら、ボクは疲れているんです。 カルロッタ それなら私のそばに座って こちらへ来て、休みましょう、 そんな無口に、臆病に ならないで、騎士様! だって昨日の晩は ほがらかで 上機嫌だったのに! ワインはいかがですか? 彼女はカラフェに入ったワインとグラスを持ってくる。 さあ、ぜひ 私の手で貴方に ファレルノの赤ワインを お勧めするわ。さあ飲んで 座って、すぐ近くに、 そして貴方の話をして 若い頃の話、あるいは なぜ貴方が今日それほど ふさぎこんでご機嫌が悪いのか あるいはまた、なぜ貴方の 眼差しが、それほど不安げに 私を避けているのか! 私が何をしたというのですか 私に怒っているのですか? アルヴィアーノ 重苦しく お嬢さん、 貴女のしていることが ただの遊びか、 悪ふざけか、あるいは もっとたちの悪いことか、 いずれしろ、貴女は その可愛い顔と 天からの 使いのように聞こえる 声にもかかわらず 吐き出すように まるで魔女だ! カルロッタ 後生だから、その先は言わないで あの“八人組”が聞いたら 奴らは私を激しく尋問して 魔女として火あぶりにするかも! それにしても 貴方はなんて気難しそうで 楽しくなさそう! 私は貴方のために努力しているのに でも貴方は私に感謝もしない。 アルヴィアーノ ああ、ボクには理解できない! カルロッタ この私が貴方に好意を 寄せているのに何故、 貴方が今おっしゃったみたいに そんなに堕落して邪悪だというのですか? アルヴィアーノ 暖かく お願いだから ボクに腹をたてないで! もう少しでいいから ボクに我慢してください! ボクには分からないんです まるで夢みたいで 怖いんです カルロッタ 不機嫌に ああ、怖がらないで! 貴方は男なのに 全く自分を信じていない ひとりの女性が 貴方に切なる恋心と 友情を抱いているのが そんなに不可解ですか? アルヴィアーノ 激して はは、よくある話だ! そうやって貴女が見るその目、 その輝きだけでもうまるで 何かが約束があるみたいだ! 貴女の口もとが微笑むと、 ボクにはまるで この世に“友情”と呼べるものは 存在しないかのように思える、 この言葉が、この惨めな 慰めの言葉が、ナンセンス、 虚偽、恥辱のよう思えるのです! カルロッタ もう少しましなものかもしれません そうだというのでは、ありませんが この広い世界に、何百万もの 鼓動を打つ心臓の中には ひとつくらい、 貴方の愛を求めるものも あるとは思いませんか? アルヴィアーノ ボクを、ボクをですか、 自分自身を嫌い、 自分自身を避け、 自分の住むすべての部屋から 鏡を取り払ったボクを! カルロッタ おバカさんね、貴方は! そんなことに、 春の一日のような そんなすぐに過ぎ去るものに 並はずれて固執するなんて。 それは顔にしわが ひとつ現われると、 私たち女性を見捨てる、 少しばかりの美しさ! 私たちが春を 意識するや否や すぐに花から実ができ、 葉は枯れて落ちてしまう。 美しさなんてそれだけのことでは? 晴れた日に なぜか知らずに 気が滅入り悲しいのに、 出かけたことは ありませんか? 立派な人も 花盛りの木も、 貴方を不安から 救ってはくれません。 そしてまた別の時、 雨の日に、 しわだらけで醜い 孤独な小柄の老人が わが道を行き 無邪気な目で貴方を見たら、 貴方を暖かい気持ちに 快活に、そう、幸福には してくれませんか? アルヴィアーノ 慄いて でも貴女は、 ある晴れ渡った日に、 世にも美しい花で いっぱいの花壇で、 気味の悪い怪獣のような ものを見かけたら、 不愉快な気分には なりませんか? カルロッタ 面白がって 貴方は怪物のような姿だけど、 貴方ならそうはならないでしょう。 殿下、ご自身の痛みを 快感をおぼえながらほじくるという 貴方の衝動はつまらないし不快です。 でも私はあることに気が付きました。 貴方は私を避けている、 先程は眼差しで、 今は言葉で。 でも貴方は私から逃れられません。 今や、私は貴方を窮地に追みます、 たとえ貴方が私をはねつけ 勝利したと思っても! だって私は貴方に言わなくては アルヴィアーノ ひどく不安げに カルロッタ やめてください! カルロッタ 分かってくれなければ 私は貴方を、愛しているの。 アルヴィアーノ 叫びださんばかりに カルロッタ! カルロッタ 後生だから、殿下、 なんて目をするの! さあ、私の手を取って キスして、早く! でも私に、仕事をさせてね! 私の絵には 貴方の目が必要なの そう、それでいい ずっと彼の目を見据えて、彼の顔をあたかも研究するかのように絵筆をとる アルヴィアーノ カルロッタ、愛する人! カルロッタ 仕事に没頭し、彼に言葉で催眠術をかけるかのように、静かに お願いだから、話さないで ただ私を見つめて そう、じっと、そして 貴方の目を、私の目に深く 沈めて とても情愛深く、温かく そして考えて 多くの美しいもののことを 私は貴方の太陽、 その輝く光で 貴方の人生の、すべての闇を 追い払ってあげる。 アルヴィアーノ 最高潮に興奮して 後生だから、カルロッタ ボクは、君の足下で 言葉で言い表せないほど 気が狂いそうなほど、幸せだ 彼女に走り寄ろうとする。 カルロッタ 怖気づいたかのように避けながら お願いだから、そのままで! ただ私を見つめて考えて 今あなたはもう ひとりぼっちじゃなくなるわ あなたの醜さにもかかわらず 愛されてないなんてこともない 私がどれほど落ち着いて話しているか見て ずっとあなたを苦しめてきた、その醜さ という言葉は今やもう去ってしまった だって言葉というのはひとつの観念で それ以上のものじゃない。 でもあなたは私に よくしてくれないと、アルヴィアーノ 苦し気に、病的なほど苦し気に息をしながら そして優しくね、愛しい人! だって私はすこぶる 壊れやすい玩具だもの アルヴィアーノ カルロッタ! 彼女は請い願うような態度で彼を制止し、もとの場所に留め、明らかに興奮を高めながら、殆ど熱に浮かされたように絵を描く。彼は、燃えるような目で彼女の姿をむさぼり、重く息をして、圧倒的な感動と無理に戦っているかのように、動かないでいる。 カルロッタ 深く息をして、絵筆を投げ出し、絵を試すような眼差しで見る。突然ふらつき、胸を押えて、倒れそうになる。 そう、できたわ! 来て、私を支えて、 くたくたなの 彼女はよろめく でもあなたは アルヴィアーノ 急いで彼女を抱きとめる いったい君は 愛しい人よ、どうしたんだ? 彼女は、倒れまいと、後方にあるイーゼルにつかまる。イーゼルに掛かっていた布が片側で外れ、絵が見える。一種の死人の手で、そこから赤い光が微かに輝き出ている。 アルヴィアーノ 絵を見て、肩をすくめ、理解するが、そぶりも見せず、彼女を支え、病気の子にするようにさする。厳かに、深く同情して 可愛い君、可哀想な君、 美しい君!君はボクに 人生をくれた、再び 神を信じることと 人間らしさを教えてくれた。 ボクは、ボクが持っている すべてを君に捧げよう ボク自身を 君の足下に横たえ、 ボクは君に、永遠に 優しく 息を詰まらせ 大切にするつもりだ 意識のない彼女を、彼は腕に抱き、目を覚まさせようとする。彼女は起き、素直に彼の腕にすがりつく。彼はいっそう激しい、破れかぶれの情熱に捕らわれる。彼女の手に荒々しくキスし、自分に引き寄せ、彼女の顔に、差し出しされている唇に身を屈めるが、自制して、額に優しくキスするだけで、彼女の足下に沈み、深く感動して彼女の膝に頭を埋める。彼女は彼を穏やかに引き上げる。二人は奇妙なほど臆病に、控え目に抱擁する。 侍女 興奮して駆け込んで来る お嬢様! アドルノ公爵様です! カルロッタ アルヴィアーノの腕の中でゆっくり起き上がり、弱々しく 公爵様が、 何か御用かしら? お待ちくださいと お伝えして! だるそうな動きで立ち上がり、鏡の前に行って、髪を整える。 幕がすばやく下りる。 ZWEITER AKT Halle im Palast Adorno ERSTE SZENE Der Podestà und die drei Senatoren kommen erregt und aufgebracht aus dem Gemache des Herzogs. PODESTÀ Er spielt mit uns, Wie die Katz mit der Maus - ERSTER SENATOR Allzu mächtig ist er geworden, der hohe Herr! ZWEITER SENATOR Sein letzter Sieg über Branciforte stieg ihm zu Kopf. DRITTER SENATOR Verwöhnt hat ihn das Volk. PODESTÀ Immerhin - es schuldet ihm Dank. ERSTER SENATOR wegwerfend Es bezahlt ihn. ZWEITER SENATOR Ein adliger Söldner - nichts weiter. DRITTER SENATOR Wie steht die Sache? PODESTÀ Er sprach sich nicht aus; nicht für und wider. "Einerseits - sei es erfreulich für Genuas Volk, anderseits müsst es der Adel bedauern, wenn ein wertvoll Stück Grund und Boden verloren ihm ginge. Sein - des Herzogs - Herz spräche fürs Volk - entschiede zu seinen Gunsten; Billigkeit aber und Rücksicht auf seine Freunde geböten ihm Vorsicht - er müsse es "noch bedenken und sich beraten" - und ähnliche Phrasen. ERSTER SENATOR bitter Er neidet uns herzlich die Schenkung. ZWEITER SENATOR Die ganze Geschichte ist ihm zuwider. ERSTER SENATOR Der Mann des Tages ist Alviano Salvago! DRITTER SENATOR Die ganze Stadt preist seinen Namen. ZWEITER SENATOR Volkstümlich ward er mit einem Mal. ERSTER und DRITTER SENATOR nickend Das ist s - ! PODESTÀ nickt ebenfalls Das ist s - ! ZWEITER SENATOR Als gestern abend Euch zu besuchen, Salvagos Karosse fuhr durch die Strassen - ward er erkannt - DRITTER SENATOR Man jubelt ihm zu - ERSTER SENATOR Warf ihm Blumen! PODESTÀ Es ist ihm zu gönnen. ZWEITER SENATOR Ein Mann voll Güte und stiller Grösse! ERSTER SENATOR Übel behandelt vom Schicksal! PODESTÀ Meine Tochter Carlotta, nicht leicht zu erobern, oft sprach sie von ihm - sein Wesen ahnend - nun hat er im Sturm sie gewonnen. DRITTER SENATOR scharf Der Herzog Adorno möge sich hüten! ERSTER SENATOR Volksgunst ist schwankend und leicht zu gefährden. ZWEITER SENATOR Sein Einspruch könnt Böses zur Folge haben! DRITTER SENATOR Ein Veto in diesem Fall hiesse Raub! ERSTER SENATOR Man wird es nicht dulden - . ZWEITER SENATOR im Abgehen begriffen Er möge sich hüten, der Herzog Adorno! Alle ab. ZWEITE SZENE ADORNO der schon während des letzten mit Tamare aufgetreten ist und die drohenden Phrasen gehört hat. Hast du s gehört? Dies ist die Stimmung. TAMARE Macht Euch bange das Pack? ADORNO aufmerksam Du sprachst gestern anders? TAMARE grimmig Ja - gestern unwirsch erinnert mich nicht! ADORNO mit sanftem Vorwurf Sprichst Du so mit dem Freund? TAMARE Verzeiht! Doch it s nicht genug, dass ich selbst mich verachte? Soll Euer Spott mir die Wunde ätzen, und meiner Freunde Gelächter zur Tollheit mich treiben? ADORNO Was ist Dir, Tamare? Ich erkenn Dich nicht wieder. Meines Hofes glänzendster Kavalier, wie kein Zweiter geehrt, geliebt, von den Frauen vergöttert, stets gelaunt zu den tollsten Streichen - TAMARE Es gibt Menschen, Herzog, die sehen nur Licht - und das Dunkel ist ihnen fremd. Solch einer war ich. Das Leben schien mir ein Born der Freude, aus dem ich trank mit durstigen Zügen; sorglos, ohn Besinnen. Reckt ich die Hand aus, hielt ich die Rose, sog ihren Duft und zerwühlte die Blüte. Liess ich mich fallen, fiel ich auf Moos; mich mieden die Dornen und spitzen Steine. Klagte ein Freund mir von Leid und Schmerzen - hört ich ihn wohl - doch verstand ihn nicht. Und nun hab ich mit einem Mal erfahren alle Qual der Hölle, Demüt gung und Schmach. ADORNO ungeduldig Erkläre Dich deutlich - ! Du weisst ich bin mächtig. TAMARE Da hilfst Du mir nicht, und wärst Du Kaiser und Papst zugleich. Doch urteile selbst Herrlich und schön, wie der Tag - doch - unebenbürtig mir, ein bürgerlich Kind. ADORNO Nun ja - und was weiter? TAMARE Als ich zum ersten Male sie sprach, da hab ich sie, glaub ich, nicht recht verstanden. Sie heischte ein Opfer als Pfand meiner Liebe - doch was sie begehrte - ungereimt Zeug, Wahnsinn - geboren vom Augenblick - müht ich mich zu ergründen, auszudeuten nach Regeln höfischer Sitte. Nach einer Nacht, durchwacht in Kämpfen, glaubt ich s gefunden. Und schwang mich auf s Pferd, frei und stolz wie ein Gott, von edlen Gefühlen die Brust geschwellt. Und ritt durch die Stadt; versunken in Träumen formt ich die Werbung, und sah mehr und mehr in Selbstironie verfallend die Schöne beglückt erröten, fassungslos und gerührt ob der hohen Ehr Ein Graf Andrae Vitelozzo Tamare beut Herz und Hand - ADORNO Du bist wahrlich verrückt! TAMARE Gedulde Dich, Herzog! Als ich hintrat vor sie, wie das erste Mal schon - befiel mich Zagen. Ihr seltsamer Blick, ihr kühl staunend Lächeln verwirrten mich. Doch, um zu bergen mein kleinmütig Herz, gab ich mich stolz, hochfahrend und rauh, sprach von dem Opfer, das ich ihr brächte, ärger als Selbstverstümmlung und Tod. - Und da ich mir glücklich ihr "Nein" geholt, verlor ich vollends den letzten Rest von Besinnung Warf mich hin, ihr zu Füssen, von all meinen Gütern und reichen Schätzen stammelt ich wild wirre Worte. Ihre Knie umfangend fleht ich sie an um Verzeihung und Gnade! - ADORNO Tamare, so fass Dich - hörst Du - Vitelozzo? - Wer ist - diese Frau? TAMARE Des Podestà - Tochter - Carlotta. ADORNO sehr erstaunt Ah - - ! nachdenklich Ein grosser Maler nannte mir einmal ihren Namen als den einer selt nen Begabung. Ich möchte Dich warnen aus manchem Grunde, wüsst ich nicht, wie vergeblich solch Tun und wie verhasst der Warner dem, der da unglücklich liebt. Drum will ich lieber Dir helfen, statt raten. TAMARE ungläubig Ah - wenn Du könntest - ADORNO Ich werbe für Dich. TAMARE Du kennst diese Frau nicht. ADORNO Doch kenn ich - die Frauen. Drum hoff ich für Dich; doch - versprich mir eins Ist die Botschaft schlecht, und kehr ich zurück mit leeren Händen, so wüte nicht gegen Dich und mich - sei stark, verzweifle nicht, wirf s hinter Dich - und vergiss diese Frau! TAMARE grimmig Höre, Herzog - ich will sie vergessen - ich will - langsam sie vergessen. - - mit höchstem Nachdrucke Doch erst bis sie - mein ward. Bis ihres Mundes Odem ich in mich getrunken; bis diese Hände getränkt sind vom Duft ihres Haares, bis diese Frau, will sie mein Weib nicht sein, - meine Dirne ward! ADORNO rasch abwehrend Das gäb böses Blut! Wir sind gebunden an Recht und Gesetz wie alle, die andern; vergiss das nicht. Die Bürgerschaft ist unruhig und arg verstimmt, und meine Leute sind draussen im Feld. Des Podestà Tochter - ! Bedenke! TAMARE Doch wenn man nicht ahnt, wer der Täter, wenn keine Spur ihn verrät - ADORNO Das entdeckt sich bald. TAMARE Ei, Herzog, wie kommt s dann, dass seit Wochen Genuas schönste Mädchen spurlos verschwinden? Erst gestern wieder - ADORNO auffahrend Was - gestern - ? Es ward mir noch nichts gemeldet - TAMARE Eh ich heraufkam zu Dir, sprach sich s bereits herum in der Stadt. Des reichen Scotti Tochter Ginevra - ist plötzlich verschwunden und seltsam ist nur, dass wir selbst nicht wissen - wohin. ADORNO argwöhnisch, Tamare von der Seite musternd Was heisst das? Seid Ihr denn sonst so genau unterrichtet? losbrechend Ah, meine Ahnung! Dacht ich s doch, dass bei diesen Freveln Eure ruchlose Sippe die Hand im Spiel hat! TAMARE Du bringst mich zum Ziel. Meine Freunde sandten mich her, Dich zu bitten Du mögest hindern, dass Alvianos Eiland "Elysium", übergeh in der Stadt Besitz. ADORNO Alle Teufel, was hat Salvago, was hat das Eiland zu tun mit Euren verruchten Streichen? TAMARE verhalten. Herrliche unterirdische Räume, eigens geschaffen zu Liebesfesten, erschliesst eine künstliche Grotte, auf jenem Eiland. Betrittst Du die Grotte, umglitzert dein Auge ein blauer Schein. Schwere Düfte verwirren die Sinne Dir, Irrlichtern gleich locken rötlich zuckende Flammen, ferne Musik und leise Gesänge Dich tiefer und tiefer. Über einen Abgrund hin führt ein schmaler Steig zum Eingang der Höhle; dichte Rosengehege verschleiern ihn Deinen Blicken - doch entdeckt man der Grotte Geheimnis - verhalten so sind wir verloren. ADORNO frei Und weiss - Salvago von Eurem Treiben? TAMARE Salvago - ha, ha! - Ein Spiel der Natur, wenn Du willst, eine seltsame Laune. Genuas hässlichster Mann - ist der Schöpfer des Abenteuers, dieses verwirklichten Schönheitsgedankens. ADORNO starr Und er selbst - TAMARE Er selbst - hält sich fern. Hat wohl schon bereut - doch begreife ich s nicht. ekstatisch Der Schein der Fackeln vergoldet alles. Im Taumel der Orgie wird hässlich schön und das Schöne wird hässlich. Die Gegensätze schwinden im Rausch. ADORNO scharf Und dieser Narr Salvago - nachdem er gezüchtet auf seinem Grunde Sumpfblüten des Lasters, Giftkraut der Sünde - gibt er ihn preis, und sich selbst, und Euch? TAMARE begütigend Er hat uns gewarnt, doch hat nicht bedacht, wie schwer einzudämmen Leidenschaft, einmal entfesselt. ADORNO ausser sich Das ist mein Fluch Eure Masslosigkeit, Eure wilde Brunst drängt mich zu Taten, die ich verdamme! ruhig im Ausdruck Ich will retten, was noch zu retten ist. Was Dir ich versprach, will ich halten, weil Deine Liebe Dich trennt von dem Kreis der Verbrecher, und weil wir Freunde seit jungen Tagen. Doch hüte Dich Vitelozza, Du bist gewarnt - vor Gewalt. spöttisch Salvago mag seinem Schenkungsdrange Einhalt gebieten für lange Zeit; höhnisch drohend er wird sich fügen - der Volksbeglücker, sonst wehe ihm und wehe Euch allen! Rasch ab in seine Gemächer. TAMARE macht eine Bewegung als wolle er ihn zurückhalten, geht aber dann mit einer sorglosen Geste nach hinten ab. Zwischenvorhang VERWANDLUNG Carlottas Atelier. Alviano in ungezwungener Stellung. Carlotta in eifriger Arbeit begriffen, wirft von Zeit zu Zeit einen Blick auf sein Antlitz und spricht während des Malens in leichtem Tone, hie und da, durch ihre Arbeit zu sehr gefesselt, in der Rede stockend. CARLOTTA Uns re Zeit ist voll seltsamer Dinge. - - Ich kannt eine Frau, sie lernte malen gleich mir an Antwerpens Schule - die malte Hände. Feine, schlanke, mit zartem blauen Geäder, grobe, derbknochige Männerfäuste, die alles im leichten Plauderton, jeden dramatischen Ausdruck vermeidend beringte Hand eines Weibes, üppig und weich, mit Nägeln, spitz und rosig, blinkend wie Tropfen blassen Blutes. Eine Hand sah ich da, die krallte sich fest in blühendes Fleisch und eine and re, die pflückte mit sanften Fingern, aus grünem Gebüsch sich reckend, ein Reis. Aus nebligen Wänden griffen Hände in s Nichts, abwehrend, winkend, flehend und drohend; aus Fluten tauchten sie auf wie in Kampf und Verzweiflung, und zwei Hände, eng ineinander verflochten, die waren gemalt wie ein wogendes Meer. Doch das Seltsame war ein Bild Eine Hand bleich und wächsern, wie die eines Toten, mit unheimlich langen dürren Fingern, hielt ein Etwas umkrampft, was man nicht sah. Nur ein schwach purpurn Leuchten sickerte durch die gespenstischen Finger, doch dieser Schein war wie stumme Klage, wie unterdrücktes wimmerndes Weinen und wie ein Schrei, verhalten und todesbang, wie ein verhaltener Schrei nach Erlösung. - Wollt Ihr, Signor, nicht ein wenig heben den Kopf. - So, ich dank Euch - ist s besser. - ALVIANO Doch des Bildes Bedeutung? CARLOTTA Die Ärmste hat wohl nie empfunden, was den Künstler begeistert zu grossen Taten Der Liebe Glück, oder Sehnsucht nach solchem. Sie hatte wohl gar ein geheimes Bangen, es könnte auf ihren Lebenswegen ihr einmal begegnen ein mächtig Geschehen; irgend ein sinnbetörender Zauber, dem sie erliege. ALVIANO leise, halb für sich Wie seltsam - Angst vor Glück? CARLOTTA Die treibende Kraft dieses armen Lebens war Gier nach Ruhm; und die Quelle, aus der es schöpfte war Leid - nicht seelisch - ein körperlich Leiden. ALVIANO Eure Hand Signorina, ist nicht so ruhig, wie Eure Stimme, wollt Ihr mit dem Malen - CARLOTTA hastig Nein, nein! Ihr irrt Euch! Meine Hand ist ganz ruhig und die Geschichte ist gleich - zu Ende. Meine Freundin krankte seit früher Jugend am Herzen. Das wollt allzuoft gar zu stürmisch schlagen; und manchmal war ihr, als griff eine Hand, eine harte, unbarmherzige Hand, nach dem zuckenden Ding und krampft es zusammen, furchtbar und wehe, auf dass es - - zur Ruh käm! Sie hat diese Hand, diese grausame Hand, und hat - ihre Schmerzen gemalt. ALVIANO Und ob Ihr auch leugnet - Ihr seid bewegt - so ging es Euch nahe - ? CARLOTTA Sie war mir lieb - ALVIANO So ist sie gestorben? - CARLOTTA - - - Ich glaube - sie lebt noch. plötzlich, wie sich losreissend, ganz veränderten Tones Doch Signor, Euch zu malen ist wahrlich kein Kinderspiel. Wie ein Verliebter sucht seines Idols Blick, so hasch ich nach Eurem. Doch der weicht mir aus und flackert umher, unstet und irrlichternd. ALVIANO ausweichend Vielleicht - bin ich müde. CARLOTTA So setzt Euch zu mir - kommt, lasst uns rasten; und seid nicht so schweigsam und scheu, Cavalière! Wie war t ihr doch gestern Abend aufgeräumt und voll Laune! Wollt Ihr Wein? Sie bringt Wein in einer Karaffe und Gläser. Seht - höchst- eigenhändig kredenz ich Euch roten Falerner. Und nun trinkt und setzt Euch - ganz nah - und erzählt mir - aus Eurer Jugend - oder warum Ihr heut so trübe und schlecht gelaunt - oder auch - warum Euer Blick - so ängstlich den meinen flieht -! Was hab ich verbrochen - seid Ihr mir böse? ALVIANO gepresst Signorina Carlotta - wenn das nur Spiel ist, was Ihr da treibt, Lust am Tändeln - oder - noch Schlimm res - so seid Ihr trotz Eures süssen Gesichts und Eurer Stimme, die klingt wie Botschaft vom Himmel hervorgestossen eine Teuf lin! CARLOTTA Um Gott - beschwört nur nicht gleich - die "Acht", dass sie mich peinlich verhör und als Hexe verbrenne! Wie seid Ihr doch noch verbittert und unfroh! Und ich müh mich um Euch - doch Ihr dankt es mir schlecht. ALVIANO Ah - ich kann s nicht fassen! CARLOTTA Warum soll g rade ich, die ich gut zu Euch bin, so verderbt und schlecht sein, wie Ihr mich schildert? ALVIANO warm Ich bitt Euch um alles zürnt mir nur nicht! Habt nur ein wenig Geduld noch mit mir! Ich begreif es nicht - es ist wie ein Traum und ich fürcht - CARLOTTA unwillig Ah, fürchtet doch nicht! Ihr seid ein Mann und so ganz ohne Glauben an Euer Selbst. lst s so undenkbar, dass eine Frau sich in warmer Neigung, in Freundschaft Euch fände? ALVIANO auffahrend Ha, ha - die alte Geschichte! Doch so, wie Ihr blickt, mit Augen, deren Leuchten allein schon Verheissung - ! Und wenn Euer Mund lächelt, ist mir - als gäb s auf Erden nichts, was da "Freundschaft" heisst - als wär dies Wort, dies elende Trostwort ein Unding, Lüge und Schmach! CARLOTTA Und wenn s mehr wäre - ich sage nicht, dass es ist - Sollte auf dieser weiten Welt, unter Millionen pochender Herzen nicht eins sich finden, das Euch entgegenstrebte - in Liebe? ALVIANO Mir - mir - der sich selbst hasst, der sich flieht, der aus den Räumen, die er bewohnt die Spiegel verbannt! CARLOTTA Narr, der Ihr seid! Und der wie kaum ein Zweiter sich klammert an das, was so rasch entflieht, wie ein Maientag Das bisschen Schönheit, das uns Frauen verlässt, wenn die erste Furche sich meldet im Antlitz! Kaum sind wir des Frühlings bewusst, schon werden Früchte aus Blüten, die Blätter welken und fallen ab. Und das wär - das Einz ge? An sonnigen Tagen - gingt Ihr nie aus, bedrückt und traurig, ohn dass Ihr wusstet warum? Und der herrlichste Mensch, der blühendste Baum, entriss Euch nicht Eurer Bangigkeit. Und ein andermal wieder, an Regentagen, machte Euch nie warm und froh, ja glücklich, ein einsam alt Männlein verrunzelt und hässlich, das des Weg s zog und Euch ansah mit einfält gen Augen? ALVIANO bebend Doch wenn ihr an einem prangenden Tage, in einem Beete voll schönster Blumen, fändet irgend ein scheussliches Untier, das Euch die Laune vergällte - -? CARLOTTA belustigt Euch wird s nicht gelingen, trotzdem Ihr ein Unhold seid, Signor; spitzfindig und scheusslich in Eurem Drange, wollüstig zu wühlen im eigenen Schmerze. Doch merke ich eins Ihr weicht mir aus wie früher mit Blicken, so nun in Worten. Doch entgeht Ihr mir nicht. In die Enge treib ich Euch jetzt - und weist ihr mich ab - so habt den Triumph! Denn ich muss es Euch sagen - ALVIANO furchtbar beunruhigt Carlotta - bedenkt doch! - CARLOTTA Ihr sollt es wissen - - dass ich Euch - liebe. ALVIANO fast schreiend Carlotta! CARLOTTA Um Gott, Signor, was macht ihr - für Augen! Da habt meine Hände - und küsst sie - rasch - - - ! Doch lasst mich - zur Arbeit! Ich brauch Eure Augen zu meinem Bilde - so sind sie mir - recht - ergreift, ihn fortwährend scharf im Auge behaltend, sein Antlitz gleichsam studierend, die Pinsel ALVIANO Carlotta - Geliebte! CARLOTTA ganz in ihre Arbeit versunken, ihn mit ihren Worten gleichsam hypnotisierend, leise Ich bitt Euch - sprecht nicht - und blickt mich nur an - so ganz voll - und senkt - Euren Blick - tief in den meinen; sehr innig und warm und denkt an viel Schönes - dass ich - Eure Sonne bin, - die alles Dunkle - aus Eurem Leben - verscheucht - mit strahlendem Lichte. ALVIANO in höchster Erregung Um Gotteswillen - Carlotta - ich muss - zu Deinen Füssen - ich bin so unsagbar - so - wahnsinnig glücklich - will auf sie zustürzen CARLOTTA beinahe ängstlich abwehrend Ich bitte Dich - bleib noch - ! Und sieh mich nur an und denk dran - dass Du nun nicht mehr - einsam sein wirst - und ungeliebt - trotz Deiner - Hässlichkeit - sieh wie ruhig - ich s sage - das Wort, das Dich quälte - so lange - ; nun ist s vorbei - denn ein Wort ist s - und ein Begriff - nichts weiter. Doch Du - musst - gut zu mir sein - Alviano - schwer, krankhaft schwer atmend und zart mein Liebster! Denn ich bin - ein gar - gebrechliches Spielzeug - ALVIANO Carlotta! Sie hält ihn mit flehender Gebärde zurück und fesselt ihn so an seinen Platz, malt in sichtlich sich steigender Erregung, nahezu fieberhaft an dem Bilde weiter. Er verharrt, ihre Gestalt mit glühenden Blicken verschlingend, schwer atmend, wie eine übermächtige Bewegung gewaltsam bekämpfend. CARLOTTA hoch aufatmend - die Pinsel fortwerfend, mit einem prüfenden Blick auf das Bild. Dann plötzlich wankt sie - greift sich ans Herz - droht umzusinken. So - nun ist s fertig! Doch nun komm - und stütz mich, ich bin erschöpft - sie taumelt doch Du musst - - - ALVIANO fängt, zu ihr eilend, sie in seinen Armen auf Bei allen Heil gen - Geliebte - was ist Dir? Sie hält sich, um nicht umzusinken, an eine Staffelei an, die, mit einem Tuch verhängt, im Hintergrunde steht.Das Tuch löst sich an einer Seite los. Man sieht ein Bild; eine Art Totenhand, aus der ein roter Schein schwach hervorleuchtet. ALVIANO erblickt das Bild, fährt zusammen, begreift, verrät sich nicht, stützt sie, streichelt sie wie ein krankes Kind; feierlich und voll Mitleid. Du Süsse, Du Arme - Du Schönste - ! Du gabst mir das Leben, den Glauben wieder an Gott und die Menschheit. Ich will alles, was ich habe - Dir weih n - ich will mich selbst breiten unter Deine Füsse, ich will - unendlich gut - und will erstickt zart - zu Dir sein - - - Er hält die Bewusstlose in seinen Armen; bemüht, sie wieder zum Leben zu erwecken. Sie regt sich, schmiegt sich hingebungsvoll in seine Arme. Er wird von heftiger, verzweifelter Leidenschaft erfasst. Küsst wild ihre Hände, reisst sie an sich - beugt sich über ihr Antlitz, über ihre sich ihm bietenden, verlangenden Lippen - - und bezwingt sich, küsst nur zart ihre Stirn, sinkt ihr zu Füssen und vergräbt in tiefer Bewegung sein Haupt in ihren Schoss. Sie zieht ihn sanft zu sich empor. Die Beiden verharren in einer seltsam zagen, keuschen Umschlingung. EINE DIENERIN aufgeregt hereinstürzend O Herrin! Der Herzog Adorno! CARLOTTA sich langsam in Alvianos Armen aufrichtend, schwach Der Herzog - was kann er nur wollen? Ich lasse bitten - - - er möge warten! Sie erhebt sich mit müder Bewegung, tritt vor einen Spiegel, richtet ihr Haar. Der Vorhang fällt rasch. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ Aiko Oshio Schreker,Franz/Die Gezeichneten/III
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第3幕 “エリジウム”島。舞台は地上の楽園のような印象を与える。舞台後方、客席から見て左に、ジェノヴァの町の遠景と、夕陽に輝く海面とがぼんやり見える。客席から見て右は舞台が緩やかな坂で、奥の方で、舞台はごろごろした岩石と変じ、急に高くなる。岩の道が坂に通じ、その向こうには密集した薔薇の生垣の濃厚な色が輝いている。舞台の中央では奥の方に芝生が広がり、高い羊歯と草花がしばしば眩い色で生い茂っている。その密集した茂みから幻想的な形のあずまやや、大理石の群像が覗いている。像の大半はギリシャ神話のエロチックな場面を描いている。黄昏時には光の噴水となる噴水は、高く水を吹き上げる。あちこちの茂みから、大理石が生き返ったみたいに、牧神の姿がのぞく。水の精の群れが舞台をすり抜け、バッカスの祭司たちが騒々しい叫び声をたてて急ぎ去る。最初の見物客がもう姿を現す。声もたてずに驚き、彼らは不思議なものの中を歩く。遠く、町の方から夕べの鐘が響く。鐘が続く間、異教の妖怪は姿を消し、市民は跪き、帽子をとる。そのうちに暗くなる。遠く町から深紅の靄のような光線がいくつも照っている。海面は見物にやってくる人たちの小舟で、まるで何千もの光の種が蒔かれたみたいだ。噴水が輝き始める。あちこちの茂みで、蛍火のように、閃光がぱっと燃え上がる。花房から石像に緑の光が投げかけられる。その石像は熱烈に絡みあった男女を表現している。異教の恰好をしたものたちは大胆になり、妖精に扮した子供はジェノヴァの町の立派な市民に花吹雪をまき散らす。牧神がひとり舞台に出て笛を吹く。他の牧神たちが惹かれて近寄って来て、牧笛を吹いている牧神の周りに集まる。水の精の行列が過ぎ去り、牧神たちがその後を追う。町から音楽が聞こえ、牧神たちは耳をすます。最初の市民たちが姿を現す。町の人たちである。牧神に追われた水の精たちは新たに反対の方向に逃げる。臆して小グループで来た市民の驚愕。牧神のひとりがニンフをすばやくつかむ。求愛、拒絶、激しい催促、遂に承諾という二人の場面。荒々しい情熱へと戯れが高揚。(舞台奥でバッカスの祭司たちが叫び声を上げて騒いで過ぎる。)そして歓喜に満ちた倦怠感。牧神と水の精が何組かペアで戻って来る。草地や傍の茂みに横たわって、愛の戯れ。牧神がまた笛を吹く。夕べの調べ。町からの夕べの鐘の音はとても遠く、殆ど聞きとれない。市民たちは跪き、帽子をとる。鐘の音が聞こえる間は、異教のものたちは去っていたが、また戻って来る。彼らが控え目に市民に戯れると、市民は、個々の例外は別として、避けるような態度で何度も十字をきる。この戯れは第2場になるまで、だらだらと続く。その後は目立ったことは何も起こらない。ただ、時々、水の精や牧神が茂みや柱の陰から好奇心に満ちて顔をのぞかす。奥の方では時おり市民が散歩しながら舞台を横切る。 第1場 市民1 使徒アンドレアス様の 遺骨にかけて 市民2 手を組んで 大事なのは 畏敬の念をもつこと。 市民1 不品行な魔物が いなければ、 ここは天国だと、 私は言いたい。 小さな男の子 知ってる、お父さん、 あれは天使じゃない? 父親 天使だって! バカな子だ! 母親がつつき、父親は考えを変える。 もちろん天使だとも。 母親 あんたは、どう思う 夕べの鐘が鳴ったとき あんたも少し不安に なったんじゃない? あの角の生えた奴らは 市民3 もったいぶって ご覧なさい、奥様 お分かりになりませんか、 これは“芸術”ですよ! 亡きフランチェスコ・ スフォルツァ総督、 ーご冥福を お祈りいたしますー 厳しいお方でした、 その方の下で私は一度 絵の手伝いを したことがあります 市民1 静かに あの人は絵描きたちのために 足場を作ったんだとさ。 大工だね。 市民2 ははは! 市民3 疑い深く 何が言いたいんだ? 母親 話の続きをしてください 市民3 落着いて では。私はここに入って 来て、全体を見たときに 再びあの絵のことを 考えたのです。 宮殿には たくさんの絵があります けれどここのは あたりを指さして 本当に、ずっと ずっと美しい。 母親 すべて生き生きしてる 市民2 そして匂いがある 市民1 こんなにたくさんの灯り! 演出家への注: 舞台は昼間のように明るくなければならない。 市民3 そして空には星が! 彼らは先に進む。 第2場 若者 貧しい身なりで友人と登場して ボクは惨めな気がする。 こういう場所には、 晴れ着を着て お祭り気分で やって来てこそだ 友人 腹もいっぱいで。 若者 ああ、そんなことはどうでもいい 二人は先に進む。 第3場 マルトッゥチア あるグループに近づいて すみませんが、皆さん、 私のご主人のアルヴィアーノ様を 見かけませんでしたか? 一人目 貴女のご主人のアルヴィアーノ様? 二人目 もちろん見ましたよ! 三人目 入口のすぐ左、 そこです 柱のそばに ー見えるでしょうー 少し前に 大勢の人と立っていました 多分芸術家たちだと 思います。 グループはゆっくり離れていく。 マルトッゥチア ああ神様、ああ神様 もう1時間も 探してるんです 絶望して行こうとする。 第4場 牧神パン(ピエトロ) 静かに へい、マルトッゥチア! マルトッゥチア とても吃驚して いったい何なの? 私を何かが今 ピエトロ 俺だよ、ピエトロだよ マルトッゥチア ああ、イヤな予感! あいつを連れて来たのか、 悪魔め! だから 今夜は突然 時計が止まり ご主人様の部屋で 物音がした ピエトロ 黙れ、ばか女! 俺がいるのが、見えないのか? マルトッゥチア 腹をたてて 何て? お前が生きてるって? ごろつきが! ピエトロ 不機嫌に もういい! 急いで言ってくれ 用心深くあたりを見回して 何をしている 俺の美女は? マルトッゥチア 堰をきったように、捨鉢に そのことよ! そのことよ! おお、聖ヨーゼフ様! 彼女は逃げ出したよ ピエトロ いまいましい あま め! マルトッゥチア 厄介事を しでかして 悪魔め! ピエトロ お前に言わなかったか、 お前は彼女を 騎士のメナルド様に マルトッゥチア 嘆きながら 可哀想なご主人様 アルヴィアーノ様! 悪意をもって 知ってるわ、 彼女が誰だか ジネーブラ・スコッティよ 彼女が自分で言ったの そして町中が この略奪の話でもちきり。 あんたが彼女を誘拐したのね、 今なら皆信じるだろう、 ご主人様と私は 彼女が逃げるや否や そこにはもう イヌどもが “八人組”の追っ手たちが ご主人様を探してた。 ああ、ご主人様が見つかれば 私は不幸せな女 ご主人様にすべてを白状して、 ご注意申し上げよう そしてお前は車裂きの刑に処してやる、 このならず者め! ピエトロ 静かに口笛を吹いて 辛抱しろ、くそ婆! 牧神の群れが彼女に飛びかかり、彼女が叫び声をあげる前に、猿ぐつわをかませ、すばやく茂みに引きずり込む。ピエトロ去る。 第5場 アルヴィアーノ 横から市長と登場して 私にはやっぱり マルトッゥチアの声が聞こえたような! 微笑みながら 昨日から至る所で 声が聞こえます。 屋外では歌声が 茂みでは囁きが さっきはカルロッタの 銀の鈴のような笑い声、 でもそれは多分 錯覚だったんだ。ああ、 あの日以来、 彼女が初めて 私の家に 足を踏み入れてから、 私は変わった、幸せだ! 貴方のご息女はいかがですか、 温かく 間もなく私の妻になる、 口では言えないほどすばらしい、 とても穏やかで美しく、 優しさに満ちている。 でも貴方は黙っておられる、 どうされました、市長殿? 市長 少し話をそらしながら 頭が混乱して 目がくらみます。 貴方が只今 見せてくれたことが、 理解しがたいのです、 たった一人の人間の 頭脳が この魔法の王国を 考え出すなんて! アルヴィアーノ 多くの人が手伝ってくれました。 芸術家たちが創ってくれました 私はただ夢を出しただけです! 市長 けれどもあなたは、あなたと芸術家たちは 余りにも多くを与えてしまったのではないかと、 私は心配なのです。 お腹をすかした人々は皆、 喉の乾いた人々は皆、 色と香りと音と 可愛らしい姿に溢れた このバッカス祭を 有頂天になって楽しむでしょう。 日常に再び戻ったとき、 彼らは日常が意気消沈して 無益なものに見える、 貴方がたは彼らから日常を奪うのです。 貴方がたは彼らに天国を見せる、 こんなに近くにあって魅力的、 だから我々はこの地上とその力を 喜ばなくなる。 地上の力は、我々をそこに引き止め、 永遠の歓喜のある 魂の領域に我々が 上昇するのを阻止するのです。 私は彼らが嫌いだけれど 彼らの悪だくみを今日だって 恐れているけれど あの嫉妬している貴族たちと 見解を同じくしているところもあります。 つまり、貴方の寛大さは 我々みんなに幸福をもたらすか それとも堕落をもたらすか、と自問するとです。 アルヴィアーノ 私もまた自問しました。 すると疑念が私をひどく 責め立てます。けれど私は 罪を自覚しています。 それは冒涜的な考えで それが実を熟成させました。 私はそれを呪いましたが その毒が私の魂を貪るのです。 この罪に酬いるために、 当時はまだ私の心にあっただけの、 私の最愛のものを、 私の喜びのない毎日の 唯一の幸福を犠牲にしました、 後悔はしていません、 というのは思いがけず 高価な報いを私は得たからです。 これを私は前兆だと思っています。 そして今晩 異議を申し立て、 すべての市民の前で それを立証するという アドルノの警告にもかかわらず 私は、好意的な運命と 天上の神を 信じています。 神は私に遂に 恩寵を与えてくれたのです。 市長 彼に歩み寄り、両手を肩に置いて、彼の目を優しく、真剣に 見る。 私は、貴方の罪が いかなる種類のものかは問いません、 けれど確かに思われるのは アルヴィアーノ いつか貴方にはお分かりいただけるでしょう、 そして私の罪を許してくれるでしょう、 私には分かっています。 横に繋がっている道を行こうとしているカルロッタとアドルノが退場する二人には見えないで登場。カルロッタはアルヴィアーノを見ると、びくっとして、気付かれないようにする。 カルロッタは一体どこにいるのか? 市長 さあ、一緒に探しに行きましょう。 二人は奥の方に去る。 第6場 アドルノ 聞こえませんか? 貴女を 探していますよ、カルロッタ嬢、 貴女は、身を隠して、 影の中に逃げ込み、そうやって 婚約者から逃れるのですか? カルロッタ ああ、私のことを 悪く思わないで、公爵様、 自分でも分からないんです、 私がどうなったのか。 私が昨日、貴方に ヴィテロッツォ伯爵のことで “ノー”とお答えしたとき、 私は自分を誇り高く、自信があり 立派で幸福せだと 感じていました。 でもあの絵が 貴方がとても気に入った あのアルヴィアーノの絵が 完成して以来、 私の中で何か 脱力してしまったようで 私の愛がもはや 以前と同じでないように 思われるのです。彼が つまらなくなったのではありません。 分かってください 彼が私に彼のすべてを 彼の最高のものをくれて、 私にはもう期待するものが 何もないのです。 そうなると私は やっぱり分からないのです、 ひとりの女の 二つに分裂した感情が 貴方の思いやりを目覚めさせるのか 貴方の中に嘲笑のようなものを 呼び覚ますだけはないか、 公爵様? アドルノ お願いだから、私を信用して、 貴女はやはりいかに純粋で素直なことか お嬢さん! 第7場 奥の方にゴンザルヴォ、グイードバルド、ミケロットが登場。二人を見つけて不意に立ち止まり、激しい身振りをまじえて、囁き合う。左(あるいは右)側で交わされる公爵とカルロッタの話は初めは聴こえないが、だんだん興奮してくる。 ゴンザルヴォ あそこを見ろよ! グイドバルド 公爵と 市長の娘だ! ミケロット 当てにならない人物! グイドバルド 不吉な予感がする! カルロッタ この島に足を踏み入れるや 不安でいっぱいでした! ゴンザルヴォ 用心しろ! ミケロット 剣の鞘を ゆるめておけ、皆! グイドバルド ヴィテロッツォが姿を見せない ゴンザルヴォ 良い兆しではない! ミケロット 行くか? ゴンザルヴォ 行こう。 ミケロット お前は? グイードバルド 皆で行こう! ばらばらの方向に去る。 第8場 カルロッタ ワインを飲んだみたい、 きつい、魔法をかけた 薬草を混ぜたみたいなワイン、 あるいは愛に狂う 処女の心血から調合された あの不思議な飲物を飲んだみたい! 美の持つ恐るべき魔力、 いつもは抑制され、 半ば感覚から隠されているのが、 今、解き放たれ、日の目を見て みだらな眼差しにさらされる。 女性のすばらしい肢体さながら、 恋に憧れる年頃には覆い隠されているものが 突然、裸で立ってみせ、 恋する若者たちの幸せに酔った眼差しの前で 幾千もの魅力を放つ! 第9場 メナルドがベールを被った女性と、ユリアン伯爵と共に登場。 ユリアン 気が晴れたようだね、 メナルド君 ボクも満足だ。 カルロッタはアドルノと話しながら散歩を続け、この場面の終り頃になって戻って来る。 メナルド では君は知っているのか、 ジネーブラがどこにいるか? ユリアン 知っていたら、 この狂ったような 欲望の庭園をひとりで さまよったりはしない。 メナルド 嘲るように では、私の腕をとる このベールを被った美人が 貴方の恋い焦がれる方なら、 どうする? ユリアン 彼女がそうじゃないことは、 ジネーブラの愛が ボクに保証してくれる。 声を高めて もし彼女がそうなら 不意に ボクは君を刺し殺す。 アドルノとカルロッタがまた姿を見せて、前方に来る。 メナルド 剣に手をかけるが、一歩退き、考え直す 今夜は戦うには 美し過ぎる、そうでなかったら 君は不遜な言葉の 償いをするところだったよ、伯爵。 ユリアン また会おう、 メナルド君! ユリアンと、女性を連れたメナルド、去る。 第10場 カルロッタ それに加えて貴方は あの誘惑の歌を歌われた、 私の赤い唇の一度のキスのために 暴力も、命を賭けることも 恐れないという 美青年タマーレの 不幸せな恋と、 荒々しい欲望の歌。 公爵様、人生というものをご存じで 女性を何人もご存じの貴方は アルヴィアーノに罪を犯しました。 でも彼はもっと大きな罪を自分に犯した、 私がこの場所で、 父と一緒に彼に会った時、 彼が自分の精神の 燃える力で創った このあらゆる豪華さの中で会った時、 私たちを同情で包んでくれる あの寛大なベールと、官能を抑制する 独特の力を自ら引き裂いた この上なく哀れなあの方を見た時、 私にはある言葉が思いつきました、 それはあの不幸な人が 唯一の幸福だった時間に話した言葉 “でも貴女はある晴れた日に 美しい花でいっぱいの花壇で 気味の悪い怪獣の ようなものを見つけたらー” アドルノ 何ということを、お嬢さんは カルロッタ ほっておいて、公爵様! アドルノ ともかく落着いて 唯一の幸せな時間に ー貴女はご自分でそう言いましたねー 彼はそれを貴女のおかげだと言った、 このことは貴女を慰めてくれるかもしれない。 カルロッタ 私を慰めようなんてしないで! 私は慈悲なんて欲しくない。 私に値するのは 拷問と憎悪、 絶望と死です! アドルノ 強く 最後まで聞きなさい 強調して 彼は貴女の愛に相応しくなく、 その価値もなかった。 彼は、貴女が思っているような 高貴な家柄ではない。 邪悪な欲望に 囚われて、彼は 今日にも襲われる カルロッタ ヒステリックに興奮して 私は何も聞きたくない。 貴方は彼を中傷しようとしている、 でも彼は善良で 偉大で気高い人です、 それに比べて私は惨めで、 下劣で邪悪。 私は自分が 世間が、貴方が憎い。 ひどく淫らな表情で この夜だけ、私が愛するのは この夜とその影だけ アドルノ 大変なことになる、 さあ来なさい、父上の所に お連れします! カルロッタ 慌てて あっちへ行って! 私に構わないで! 彼女は、観客の右にある森林の奇妙に煌めく闇の中に ふらふら歩いて行く。 アドルノはゆっくり退場。 第11場 カルロッタ ああ、なんという夜! なんという灼熱の夏の夜! その漆黒の灯りの中に 私は深く忍び込みたい、 その輝く闇の中に 私は深く浸りたい! 星々と私は踊る 夏の夜の輪舞を、 でも茂みで眠る時は コボルト(小妖魔)たちと一緒。 歌 初めは微かに、だんだん大きくなり、その島のあらゆる方向から聞こえる、長く伸ばして鳴り響く和音で。それはまるでカルロッタの歌のエコーが伝わり、反響がますます強まるかのようだ。混乱した、恐怖を引き起こす合唱、それは繰り返すうちに乱痴気騒ぎとなる。 ああ、なんという夜! なんという灼熱の夏の夜! 星々と私は踊る 夏の夜の輪舞を、 でも茂みで眠る時は コボルト(小妖魔)たちと一緒。 第12場 母たち この場面が始まる前から さあ行きましょう、あなた、 雑踏がひどくなる! 父親 子供はどこだ? 母親 私の手を離れてしまった 父親 お前は不吉な女だ! 母親 蝶を追っていった 銀色の蝶を 父親 彼女を引っぱりながら 来い、さあ来るんだ! 第13場 参事会員たちが登場する。 参事会員1 我々は手間どってしまった。 参事会員2 遅すぎた。 参事会員3 今や我々は このばかげた騒動の中で、 どうやって威厳をもって平穏に オープニングの儀式を なすべきか? 参事会員1 ああ、群衆は放っておけ! 参事会員2 儀式はどうする? 参事会員3 市民は興奮状態だ! 参事会員1 だが私の演説がある! 参事会員2 花火だ! 参事会員3 サルヴァーゴへの敬意だ! 彼らは歌に耳をすます。 歌 より強く、激しくなる ああ、なんという夜! なんという灼熱の夏の夜! 星々と私は踊る 夏の夜の輪舞を、 でも茂みで眠る時は コボルト(小妖魔)たちと一緒。 参事会員1 怪しげな雰囲気だ! 参事会員2 私はすぐに言いましたよ、 異教的な奴ら、 裸の女たち、 山羊の角をつけた奴らのこと! 参事会員3 アルベルゴたちが 罪のない市民の間に 紛れ込んでいる。 淫らな言葉で刺激して 奴らは我々の 息子や娘を 狂気じみた行動に誘う。 参事会員たち 口々に 市長はどこだ? アルヴィアーノはどこだ? 統制を命じろ 何人かの参事会員が興奮した人々の中に入って行く。 第14場 若者 この場面が始まる前から 止まって、美しい人! 見てほしい、僕は あなたの足下にいる、 僕の願いを叶えて! 娘 いいえ、あなたは あまりにも大胆! 若者 僕の願いを叶えて! 娘 いいえ、いいえ、 できません、 私を放っておいて! 若者 我を忘れて 僕は自殺する、 あなたが僕を 拒否するなら! 僕は美しくないかい? 僕の髪は、触ってごらん、 絹のように柔らかい。 娘 厳しく はは、あなたが美しいですって? あなたはぼろを着て 乞食みたい、 本当に、だから私は あなたと一緒にいるのを 見られるのが恥ずかしい 合唱が舞台に集まり、その後、前方に行く。 若者 無我夢中で立ち上がり いいえ、恥ずかしがらないで! ナイフを抜いて 喜んで死んでやる! 深紅の血が 服を染めてくれる! 彼はナイフを胸に刺そうとする。 娘 震えて、彼の腕を掴み、武器を奪い取りながら マリア様 何をするの やめてよ! ああ、あなたって人は 私を許して! さあ来て! 二人は、力強く聞こえてくる歌声に楽しく声を合わせながら、夜に向かって腕を組んで走って行く。 合唱 ああ、なんという夜! なんという灼熱の夏の夜! ここから合唱はいろいろな方向に散って行く、 2・3のカップルが舞台の奥に残っている。 あなたは輝く闇に深く浸り 星々と踊る 夏の夜の輪舞を 夏の夜の輪舞を 嘲笑的な女性の声でからかいながら でも茂みで眠る時は コボルト(小妖魔)たちと一緒。 第15場 アルヴィアーノの興奮した呼び声(遠くで) アルヴィアーノ 彼女はどこ、ボクの花嫁は? 誰もカルロッタを見なかった? ここからグロテスクで堂々とした仮面行列が展開する。 当時つまりルネサンスと古典の融合を寓意的に見せる。 当時の様式の伝令たち、牧神たちは牧笛のファンファーレで応える。 偉大な芸術家と泉の精に、敬意を払う牧神たち。戯画化して表現、一種の野生の輪舞。 諸芸術の標章や旗を持った伝令たち。 栄光のシンボルとして、太陽の馬車に乗ったアポロがゆっくり上昇。眩い光が彼を囲み、近づくにつれて大きく、燦然となる。ミューズたちとルネサンスの有名な芸術家が付き従う。グループ2の輪舞が止む。アポロの登場に魅了された芸術家は、近づこうとする。彼の美女が抱きついて、彼を輪舞に新たに入れようとする。芸術家は逆らい、抗いながらもアポロのほうを向く。牧神たちは、手向かう彼を、ますます狂乱を増す輪舞に巻き込む。アポロの馬車は舞台前方に来る。ここで芸術家は力を振り絞って離れ、アポロの馬車の前で敬意を表して跪く。アポロは彼を起こして馬車にのせ、ミューズたちが彼の額を花冠で飾る。泉の精は、彼の方に痛々しく腕を伸ばし、まばゆい光に目がくらんで目を覆う。牧神たちが荒々しい情欲で彼女を自分たちのものとし、残忍な力で怯えて抗う彼女を引きずっていく。アポロの仲間は歓声をあげて、その後をついて行く。芸術家は真面目に、考え込んで、馬車の中で立ちつくす。 絢爛たるお供を連れてビーナスの登場。千一夜物語やお伽話の登場人物。水の精、貴族たち(メナルド、ユリアンたち)。少年少女。このグループはやや高尚な乱痴気騒ぎを象徴。 バッカスの祭司たちの行列、“バッカス万歳”の叫び声、野性的で御し難く、過度にリアルに演出する。真ん中にカルロッタ、傍に彼女を付け回す、仮面をつけた貴族、ヴィテロッツォ・タマーレ伯爵がいる。舞台で“バッカス万歳”の掛け声が聞こえ、突進して行った行列の騒ぎと足音が遠くに聞こえる。伯爵はカルロッタをさっと捕え、情熱的に抱き、キスをする。彼女は抗うが、甘い陶酔に屈して、進んで彼のキスに身を委ねたりもするが、突如、彼を突き放す。 タマーレ どうしてボクを避けるのですか? カルロッタ いいえ、貴方を避けてはいません。 タマーレ だったらボクのことを知っているのですか? カルロッタ 知りません、貴方が誰だか。 タマーレ 熱っぽく けれどそれが 美しい君を愛する者なら? カルロッタ 貴方が私を愛するですって? いいでしょう。 けれど仮面ごしに 私に見せて、 貴方の目が澄んでいるか 濁っているか。 貴方はアルヴィアーノ? いいえ、違うわ。 姿が美しい、 きれいな坊やね! タマーレ 美しいカルロッタ、 君は奇妙な話し方をする! カルロッタ 全く別の声で 奇妙ですって、ボクちゃん? 手をかして ああ、柔らかくて熱い 触ると心地いい、 私の心臓が激しく 打っているのが感じられる? 貴方のせいよ、可愛い人! 聞いて、坊や、こんなに柔らかで 気持ちのいい貴方の手で、 穏やかに掴むのよ、 痛くしてはだめ、 包み込むのよ、 優しくそっと。 ほら、可愛い人! カルロッタとタマーレ さあ、急ぎましょう! 夜は短い 朝はもうすぐ。 二人は岩の道を登る。薔薇の生垣の向こうに強い青い光が 光っている。 第16場 アルヴィアーノ せかされたように 彼女の声が聞こえる! 高みから、峡谷から 千倍になって響いてくる! 大気から聞こえる歌 地獄の深淵からのされ歌! 彼女の姿がボクの前でちらつく、 藪や生垣から覗き、 ここかしこで彼女の服がキラキラ光る、 まるで鬼火のようにボクをけしかける。 山を登り、谷を下り、 天空の中で、沼地の中で、 ボクはやっぱり彼女を捕まえる 彼女はボクのものだったのだから! あるいはそうではなかったのか? 第16場 市民 彼を認めて押し寄せてくる アルヴィアーノ・サルヴァーゴ万歳!喜びをもたらした方! 魔法使い、祭りの王様! アルヴィアーノ 荒々しく 私に何を望んでいるのか? そこで私に何を嘲りたいのだ? カルロッタを見なかったか? 市長 落ち着いてください、アルヴィアーノ! 女たちを探しに遣りました、 召使いたちが至る所で探しています すぐに見つかるでしょう! 市民 アルヴィアーノ・サルヴァーゴ万歳! 我々に喜びを与えてくれた! 美をもたらす方! 市民の父! アルヴィアーノ 何を望んでいるのか? 黙ってくれ 深く痛々しい表情で ボクは王様じゃない。 道化だ、かたわだ! 乞食だ、怪物だ! 息もつけないほどせかせかと ボクの花嫁はどこだ? おい、彼女を連れてきてくれ! 君らに礼をする 君らに何でもあげる 僕の全財産を。そのときボクは 領主様だ、王様だ、神様だ! 絶望的に迫って カルロッタを連れてきてくれ ああ、ボクは疲れた、くたくただ ボクは 力尽きてしまう 彼はくずおれる 市民 アルヴィアーノ万歳、アポロだ! ミューズの友だ! 王様だ! 王冠を授けよ! 王冠はどこにある、 あの薔薇の花の冠は? この方をかつごう 市民の友に薔薇の冠を授けよ、 アルヴィアーノ万歳! 彼らは半ば気を失ったアルヴィアーノを持ち上げ、 頭に薔薇の冠を載せる アルヴィアーノ 弱々しく 放せ 放せ 市民に彼を見せると、 市民は酔ったように万歳と喝采の声を上げる。 第18場 八人の覆面をした人影が市民の中から出てくる、先頭は背の高い、司法警察の隊長(市民を押し分ける)。叫び声が収まり、隊長に怖気づいて市民は下がる。“八人組”の周りに空間ができ、市民は押しのけられて半円をつくる。ひしめき合い、少し手前に市長と参事会員たちの姿。アルヴィアーノは最初、地面に寝かされた時のまま横たわっているが、起き上がる。 隊長 やめろ、ジェノヴァの市民よ! やめるんだ、騙された者よ! お前たちは、気が狂っている! お前たちが花冠を授けた奴は、 お前たちの娘を略奪し、 お前たちの子を誘拐し、 凌辱し、もしかしたら殺したかも・・! 未曾有の驚き、誰もが立ちすくむ。 市民(ぶつぶつ言う声) 何だって? 何を言ってるんだ? 八人組か!恐ろしい! あの方は? アルヴィアーノ様は? 市民(叫び声) 奴を信じるな! ああ! あのアルベルゴたち、あの狐たち! 狡猾にやったんだ! ゆがんだ羨望を持った人たち! 中傷だ! アルヴィアーノ万歳! 静かにしろ! 黙れ! 八人組の話を聞け! 隊長 神聖な八人組を通して 市民の保護者であり 真の友である アドルノ公爵は 騎士アルヴィアーノ・サルヴァーゴを 告訴した。 純情な処女たちへの 少女略奪、誘拐、凌辱の罪で 彼を訴える アルヴィアーノ 急に立ち上げリ、遠くに耳をそばだてながら 聞こえなかったか、叫び声が? お前たちは聞かなかったか、叫び声を? 隊長 注意深くアルヴィアーノを見つめ、疑念が生じて目をそらし、以下は声が弱くなる そのような事件を仲介し誘発したことに対し、 裁判官並びに正義の保護者としての 我々の権限により 騎士アルヴィアーノ・サルヴァーゴに 対して起訴を拡大する。そして 彼が悪霊にとり憑かれ、 悪魔と、デーモンの 力に屈し、市民を 妖術にかけた罪を問う。 我々は“エリジウム”に 禁令を発し、 悪徳と悪魔的罪業の 巣窟を、火をもって 灰燼に帰することとする。 騎士サルヴァーゴ、汝は 市民はアルヴァーノの前に立ちはだかる。 市民(脅すようなぶつぶつ言う声) 分かったか、何が起こっているか! 我々から奪い取るんだ! 我々には喜びを恵んでくれない! いまいましい泥棒! 極悪人! ぶつぶつ言う声が大きくなる アドルノを倒せ! アルベルゴたちに死を! 奴らを打ち倒せ、卑劣漢! 全部嘘だ! 弁解すべきだ! アルヴィアーノ様は 話すべきだ! アルヴィアーノ様、話してくれ! 弁解しろ! 我々は貴方を信じている! 我々は貴方の味方だ! 我らが貴方を守る! アルヴィアーノ 耳をすましながら 君たちには聞こえないのか? 音楽だ、シンバル、フルート、ハープ、 そし荒々しい歌声? 隊長 見たか、奴はとり憑かれている、 彼の口から語るのは悪魔だ! 市長 割り込んできて アルヴィアーノ殿、君、 君の生命がかかっている、 弁解したまえ! 隊長 苦しい尋問がなされるだろう、 連れて行け! 市民(巨人のような大男) 待て! あの方に触るな! わしらは喋りまくっているお前らより 沈黙しているあの方を、 信じている。あの方はわしらに 善行を施してくれた 脅しながら、興奮して あの方を捕えるなら わしらに証拠を見せろ! 市民(嵐のような叫び声) 証拠を、証拠を! 隊長 あの女を連れてこい! 覆面の男のひとりが、ベールを被った女性を前に連れ出す。 ベールを取りなさい、お嬢さん! 女性はベールを持ち上げる。 市民 ジネーブラ・スコッティだ! ジネーブラ・スコッティだ! ユリアンの声 奥の方から ああ、ジネーブラ! アルヴィアーノ 熱にうなされたように 後生だから ボクを放してください! 隊長 遠慮なく言ってください、ジネーブラ・スコッティ、 貴女はどこにいましたか、助けを求めて、 アドルノ公爵の所に逃げ込む前は? ジネーブラ アルヴィアーノ・サルヴァーゴの家に! 市民(ぶつぶつ言う声) ああ、聞け!聞くんだ! ユリアンの声 こん畜生、前に行かせてくれ! 市民(叫び声) 静かに! 誰だ? 聞くんだ! アルヴィアーノ 市長のほうに押し進んで 何で立ち止まっているのですか? 何で動かないのですか? ご老体よ、憐れんで ボクを放してください! だんだん分かってきました、 恐ろしいくらい明々白々に 隊長 遠慮なく言ってください、スコッティ嬢、 あなたから自由と名誉を奪ったのは 誰ですか? ジネーブラ メナルド・ネグローニという名の 貴族です! メナルド 奥の方から この女は嘘をついている! 別の叫び声(ユリアン) 剣を抜け、ならず者! 奥ので喧嘩騒ぎ。 市民 大いに興奮して ああ! アルベルゴたちだ! 見ろ! 見ろ! 聞くんだ! サルヴァーゴ様はどうなる? 真実を言ってくれ! アルヴィアーノ 絶望して ご老体よ、彼女が危険です。 事の次第が 分かってきました 隊長 強く 粗暴な集団、放蕩者たち、 貴族の泥棒、その首領が アルヴィアーノ・サルヴァーゴだ。 全てを公爵にばらしたのは ヴィテロッツォ・タマーレ伯爵。 アルヴィアーノ 毒グモに刺されたかのように、動き回って 誰がその名を言った? 誰がその名をひっぱり出した? そいつだ! そいつが彼女をさらったんだ。 そいつが彼女を追い回した。そいつが 彼女に言い寄った。分かったぞ、分かった 隊長 気が狂ったのか? ジネーブラをさらったのはヴィテロッツォ伯爵だと? アルヴィアーノ 飛ぶように早口で 誰がジネーブラの話をしている? ジネーブラって誰だ? そのことは何も知らない! 全く絶望した表情で カルロッタ! 叫びながら カルロッタ! 第19場 カルロッタの女中たちがなだれ込んでくる。 女中たち 口々に ご主人様! 市長様! お嬢様は消えました! 見つかりません、 お嬢様は! お嬢様が姿を消しました、 大地に飲み込まれたみたいに! 市長 絶望して もしかしたら、娘はこの島を 出て、どこかへ 女中たち 誰も島を出ていません。 この島は兵士たちが 取り囲んでいます。誰も お嬢様を見ていませんでも、ただひとり! その人は、大勢の バッカスの信者たちの中で ひとり仮面を被った騎士の傍で お嬢様を見たように思ったのです! アルヴィアーノの気の狂ったような笑い声 アルヴィアーノ ぞっとするような声で ははは、犬め! 放蕩者!けだもの! お前がここにいたら、 この歯でお前をずたずたに 噛み裂いてやる、人でなし。 途切れがちの、しわがれ声で 来い、連れてってやる! 見えるか、そこの上に、 青色の光が? 聞こえるか? 耳をすませ、音楽ではないか? 次第に興奮して 狂っていて忌々しい、叫び声と歓声 ジェノヴァの市民! ボクが連れて行ってやる! お前の凌辱された 娘たちの所へ! ボクの 絶望し、痛々しい表情で、泣かんばかりに 可哀想な、行方不明の花嫁の所へ! 市民の間に強い動揺 それからボクは釈明しよう 君が 裁くのだ。 でも、奴らに災いあれ! 市民 災いあれ、災いあれ! 奴らに死を! 合唱はわめき、怒鳴りながら、突進していく。騒ぎはやがて弱くなり、完全に静かになる。 第20場 地下の丸天井の広間。多くの小部屋があり、様々な色の光が射している。花輪。分厚い毛皮。いくつもの香炉から香が立ちのぼり、部屋全体を充満している。赤い松明を手にした召使いたち。火縄銃を持った兵士たち。小部屋には取り乱した若い娘たち。酒杯の破片、花びら、引き裂かれた衣服が、乱痴気騒ぎが邪魔されたのを示している。前方左には死者と、決闘で壊れた剣。ゴンザルヴォ、グイードバルド、ヴィテロッツォ、ミケロットや他の貴族が縛られている。観客の右手横には薔薇の臥所があり、カルロッタが気を失って寝ているかのようだ。アルヴィアーノ、市長、隊長、市民。 アルヴィアーノ しわがれ声で 君は嘘をついている! タマーレ 陰気に 君は思い違いしてる ボクは真実を言ってるんだ。 アルヴィアーノ よく聞け、彼女がもう目覚めることなく 眠ったまま あちらの世界へ 行ってしまうということは ありうるかもしれない。見ろ ボクにとっては、すべてだった。 ボクは他に何も持ってなかった。 ボクの全人生で、この女性は 唯一、偉大で、唯一の美だった。 分かってくれ、君がボクに “彼女を奪った、力ずくで取った、 仕方なかったんだ、 彼女を愛していたから”と言うなら、 ボクは君を憎む、ボクは君を呪う、 だって君は、ボクのような哀れな男から ボクが持っていたものを、壊して、奪ったからだ。 しかし心の奥、深くには まだ何かが、分かってくれ、 辛い慰めのような何かがある だんだん、興奮を抑えられなくなっていく だが君がボクに、“彼女が、カルロッタが 自発的に、愛に身を委ね、 彼女は幸せだった”と言うなら、そう、 本当に、君は 幸せ と言ったんだ、 そうなるとボクには 何にもない、何もなかったんだ、 そうなると君はボクから、 何も取っていない、そうなるとボクは また、以前のように全く惨めになり、 虚無の中に、突き落とされる 虚無の中に タマーレ 陰気に 君がボクを殺そうとも ボクは君に他に言うことはない。 ただひとついえるのは、 ボクが初めて見たときから、 彼女はボクのものだったということ、 アルヴィアーノ、君は以前こう言った、 “美女は強者の獲物だ”と。 いっとき君は強くなったように 思い違いした でも君はそうではなかった。 喜びが君の目の前にあった時、 君は臆病に震えながら、尻込みした。 君が見るのはただ闇と、 影と危険と罪だけ。 運命にあまりにも苛酷に烙印を押され、 君は委縮して、不自由で、 無気力になった。君のようなものには 華麗な花はただ夢の中でしか存在しない だが花は昼間にこそ まばゆく魅惑的に咲くのに、それが君には 夢、幻影、夜の幽霊のように思われる。 というのは、アルヴィアーノ、君は言わなかったか カルロッタも君に身を差し出したと? なぜ君は彼女をものにしなかった? アルヴィアーノ 取り乱して それは、それは 不意に この悪魔め、望むなよ、 お前が地獄に行く前に、ボクが世間に 犯罪をばらすなんて、身の毛のよだつ犯罪を ばらすなんて思うな、何故ならボクは 君には思いもよらない深淵を見ているから、 何故ならボクは人間で、君は タマーレ 僕らのどちらがより深淵を見てるか なんて知るものか! 一方は喜びのない生活とじわじわくる衰弱、 もう一方は陶酔と光明の中での死、 つまり熱烈な抱擁の中での至福の死、 どちらに高い価値があるかなんて知るものか! 取り囲んでいる人たちからぶつぶつ言う声。 アルヴィアーノ 怖気づいて ボクはいったいどうしたんだ? 奴の言葉の意味、そんなこと ありえない タマーレ だんだん恍惚となって 彼女の唇がいたわりを求めてきたんだ。 不安に満ちて互いに抵抗しあう あの昔からの歌を口ずさんでいる時だった。 でも彼女の目は快楽を望んでいた。 彼女の口からもれるのは 苦悩に満ちた告白、 つまり不安と恐怖だったが、 その目には煽られた欲情の火花が 荒々しく奔放に飛び散っていた。 遂に道が開けた、君より偉大に、 彼女は自由になったのだ。 彼女の笑っている目の中で 煌めく舞踏と、彼女の唇から出る 陶酔した歌が一緒になる。 “殺して”と彼女の眼差しは歓声を上げ “幸せにして”と彼女の言葉は渇望した。 取り囲んでいる人たちの動揺が大きくなる。 アルヴィアーノ ひどい!分かっていてやったのか、君という不吉な男は? タマーレ はは、目をぎょろぎょろさせるんだな、 歯をむき出しにし、こぶしを固めるんだな! ボクの至福の時間は誰も ボクから奪えない。 アルヴィアーノ しわがれ声で 祈りを唱えておけ! タマーレ お前たちはボクに手出しできない、何をする? 不意に死の不安に襲われて ある祭りの日 せむしのバイオリン弾きが、 美しい旋律を 奏でていた。 美女の中の美女が、 彼の恋人だった。 ボクは踊りの群れから 彼女を掴んで、 連れ出した。 奴はボクの後を追い駆けて、 ボクの前に立ちはだかった、 そこにいる奴みたいに アルヴィアーノを指しながら その表情は歪んでいた 憎しみに満ちて歪んでいた! 脅しながら 奴のバイオリンで ボクは奴を殴り殺した。 さあ来い ボクの手で 彼は足かせを引きずり、引きちぎろうとする お前たちみんな絞め殺してやる。 彼は鎖を引きちぎる。 アルヴィアーノ 刺し殺しながら 死ね、極悪人め! タマーレ ぞっとする叫び声をあげて ああ! カルロッタ ゆっくり、幽霊のように起き上がりながら 誰が叫んだの? 私の恋人ではなかった? アルヴィアーノ 彼女の前にひれ伏して 違う、違う、ボクを見て アルヴィアーノだよ、カルロッタ、愛しい人 君の傍にいるのは、ボクだ、彼が嘘をついたんだ! カルロッタ 彼を突き放し、激しい恐怖と、恐ろしい不安の表情で 行って、行って!夢魔!妖怪! 助けて、助けて!怖い、押し潰される! あの赤い光、ああ! 弱々しく 水を頂戴 震えながら いいえ、ワインを頂戴 私の恋人、来て 私の美しい人、可愛い人、 ヴィテロッツォがほしい、死ぬ前に 彼女は深く息をつき、突然、動かなくなる。沈黙。 アルヴィアーノ 全く別の声で、何かを探すかのような、狂った表情で ボクは、ボクは、 バイオリンはどこ やっぱり祭に行かなくては! ボクの帽子、美しい帽子、 赤い、銀の鈴のついた帽子 誰も見なかった、あの帽子を? 放して ボクは行かなくては、やっぱり 彼はタマーレの死体につまづく 待て、これは何だ? ここひとりいる 皆さん、ここにいるよ、 死人がひとり。 彼は群集をかき分けて奥によろめいて行く。皆おずおずと場所を空ける。 幕 DRITTER AKT Das Eiland "Elysium". Die Bühne macht den Eindruck eines paradiesischen Gartens. Ganz im Hintergrunde, vom Zuschauer links, verschwommen, die Konturen der Stadt Genua und der in Abendbeleuchtung erglänzende Meeresspiegel. Vom Zuschauer rechts steigt die Bühne sanft an; an einer Stelle, mehr dem Hintergrunde zu, soll sie, in felsiges Gestein übergehend, jäh in die Höhe streben. Eine Art Felsweg führt zu einem Steig, hinter diesem schimmern die satten Farben einer dichten Rosenhecke. Die Mitte der Bühne ist bis weit nach rückwärts Rasen, üppig wuchern hohe Farne und Blumen in oft grellen Farben. Aus dichtem Gebüsch blinken kleine Kioske von phantastischen Formen und Marmorgruppen, die zumeist erotische Szenen der griechischen Sage darstellen. Fontainen, die mit Einbruch der Nacht zu Leuchtbrunnen werden, werfen hohe Garben. Hie und da lugt aus dem Gebüsch, als hätte sich der tote Marmor belebt, die Gestalt eines Fauns. Gruppen von Najaden schweben durch den Plan, ein Zug Bacchanten eilt mit schrillem Getön vorüber. Schon zeigen sich die ersten Besucher. Stumm staunend schreiten sie zwischen den Wundern. Da ertönt von fern, aus der Stadt herüber das Angelusläuten. Der heidnische Spuk verschwindet solange es währt, die Bürger knien nieder und entblössen das Haupt. Mittlerweile ist es finster geworden. Von der fernen Stadt leuchtet ein dunkelroter, dunstiger Lichtstreifen herüber. Die Meeresfläche ist wie von tausenden kleinen Lichtern besät - die kleinen Schiffe der näherkommenden Besucher des Festes. Die Fontainen beginnen zu leuchten. Da und dort im Gebüsch flackern, Glühkäfern gleich, Funken auf. Eine Blumendolde wirft grünes Licht über eine Steingruppe, ein brünstig verschlungenes Paar darstellend. Kühner wird das heidnische Gelichter und ein Elfenkind überschüttet einen ehrsamen Bürger der genuesischen Stadt mit einem Blütenregen. Blasender Faun auf der Szene. Angelockt kommen andere Faunsgestalten näher, gruppieren sich um den die Syrinx blasenden Faun. - Ein Zug Najaden schwebt vorüber, die Faune verfolgen ihn. - Musik aus der Stadt; der Faun lauscht. - Es zeigen sich die ersten Bürger, Volk aus der Stadt. - Der Zug Najaden flieht, gejagt von den Faunen, in entgegengesetzter Richtung neuerlich vorüber. Erschrecktes Staunen des zaghaft in kleinen Gruppen ankommenden Volkes. - Ein Faun erhascht eine Nymphe. Szene zwischen beiden Werbung - Abwehr - heftiges Drängen - endliches Gewähren. - Steigerung des Spiels bis zu wilder Leidenschaft (ein Zug Baccganten tollt im Hintergrunde der Bühne mit schrillem Getön vorüber) - und seligem Ermatten. - Rückkehr der Faune und Najaden in einzelnen Paaren. Liebesspiel, Lagerung im Wiesenplan und den seitlichen Gebüschen. Wieder bläst der Faun. Abendstimmung. - Glockenläuten aus der Stadt (Angelus) sehr entfernt, kaum vernehmbar. Die Bürger knien nieder, entblössen das Haupt. Die heidnischen Gestalten ziehen sich zurück, solange das Glockenläuten währt - und kehren wieder. Diskretes Spiel mit dem Volke, das sich, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, abwehrend verhält, sich wiederholt bekreuzigt. Dieses Spiel dauert in unaufdringlicher Weise an, bis etwa zum Eintritt der zweiten Szene. Dann darf die Aufmerksamkeit durch nichts mehr abgelenkt werden. Nur hie und da lugt eine Najade oder ein Faun neugierig aus einem Gebüsch oder hinter einer Säule hervor. Hin und wieder geht lustwandelnd im Hintergrunde Volk über die Bühne. ERSTE SZENE ERSTER BÜRGER Bei den Gebeinen des heil gen Andreas - ZWEITER BÜRGER mit gefalteten Händen Da heisst s ganz ehrfürchtig sein. ERSTER BÜRGER Wenn die lockern Geister nicht wären, möcht ich sagen s ist s Paradies. EIN KLEINER BUB Wer weiss, Vater, ob das nicht Engel sind? VATER Ho, Engel! Dummer Bub! Die Mutter stösst ihn, da besinnt er sich. Natürlich sind s Engel. MUTTER Was meinst Du, Alter - beim Angelusläuten - war Dir nicht auch - so n bisschen bang? Die gehörnten Kerle - - DRITTER BÜRGER wichtig Seht, Frau - das versteht Ihr nicht Das ist - "Kunst"! Unter dem sel gen Dogen Francesco Sforza - Gott geb ihm Ruh s war ein strenger Herr - da hab ich mal mitgeholfen bei so nem Bilde - ERSTER BÜRGER leise Er hat die Gerüste gestellt für die Maler - ein Tischler ist s. ZWEITER BÜRGER Ha - ha - ha! DRITTER BÜRGER argwöhnisch Was sagt Ihr da? MUTTER Erzählt nur weiter - DRITTER BÜRGER beruhigt Na, also. - Wie ich da rein kam und alles sah, da dacht ich wieder an das Gemälde - s gibt im Palast dort deren viele - doch dies hier er deutet auf die Umgebung wahrlich, ist noch viel schöner. MUTTER Weil alles lebt - - ZWEITER BÜRGER Und duftet - - ERSTER BÜRGER Und das viele Licht! - - Anmerkung für den Regisseur Es muss auf der Bühne hell sein, wie am Tag. DRITTER BÜRGER Und am Himmel die Sterne! Sie gehen weiter. ZWEITE SZENE EIN JÜNGLING ärmlich gekleidet mit seinem Freunde auftretend Mir ist elend zu Mut. Einem Orte wie dieser, sollt man nur nah n in prächt gen Gewändern, festlich gestimmt - SEIN FREUND - und mit sattem Magen. DER JÜNGLING Ach, das verschlüg nichts - - Gehen weiter. DRITTE SZENE MARTUCCIA auf eine Gruppe zu Ich bitt Euch, Leute, habt Ihr nicht geseh n, meinen Herrn Alviano? - ERSTER Euern Herrn Alviano? ZWEITER Freilich sah n wir ihn! DRITTER Gleich links vom Eingang, dort bei der Säule - seht dort - stand er vor einer Weil mit vielen andern - s dürften wohl Künstler gewesen sein. Die Gruppe entfernt sich langsam. MARTUCCIA Ach Gott, ach Gott - jetzt such ich ihn schon eine Stunde lang - will verzweifelt fort. VIERTE SZENE EIN FAUN (Pietro) leise He, Martuccia! MARTUCCIA sehr erschrocken Was ist das für n Ding? War mir doch grade - PIETRO Ich bin s - Pietro - MARTUCCIA Ah, meine Ahnung! Er hat ihn geholt, der Böse! Drum stand heute Nacht plötzlich still die Uhr und im Zimmer des Herrn tat s einen Krach - PIETRO So schweig doch, Närrin! Siehst Du denn nicht, dass ich lebe? MARTUCCIA erbost Was? Du lebst? O, Du Schurke! PIETRO verdriesslich Schon recht! Doch sag rasch sieht sich vorsichtig um Was macht - meine Schöne? MARTUCCIA ausbrechend, verzweifelt Das ist s ja! Das ist s ja! O heiliger Josef! Sie ist mir entwischt - PIETRO Verfluchte Kröte! MARTUCCIA Was Du uns da eingebrockt hast - Du Satan! PIETRO Sagt ich Dir nicht, Du sollst sie dem Ritter Menaldo - MARTUCCIA jammernd Mein armer Herr Alviano - ! giftig Und ich weiss, wer sie war - Ginevra Scotti - sie sagt es mir selbst - und die Stadt ist voll von dem Raub. Du hast sie entführt, und nun wird man glauben, mein Herr und ich - kaum war sie fort, so waren schon da die Schergen - die Häscher der "Acht" und suchten den Herrn. Ach - fänd ich ihn nur - ich unglücklich Weib - ich gesteh ihm alles, ich will ihn warnen - und dich lass ich rädern, Du Schuft! PIETRO pfeift leise zwischen den Zähnen Geduld - alte Hexe! Eine Schar Faune stürzen sich auf Martuccia, knebeln sie, ehe sie einen Schrei auszustossen vermag und schleppen sie rasch fort ins Gebüsch. Pietro ab. FÜNFTE SZENE ALVIANO mit dem Podestà von seitwärts auftretend War mir doch - als hört ich Martuccias Stimme! lächelnd Ich höre seit gestern überall Stimmen. In den Lüften Singen und Raunen im Busch - vorhin Carlottas silbernes Lachen, doch war das wohl Täuschung. Ach, Herr, wie bin ich seit jenem Tage, da ihr zum ersten Male mein Haus betratet, verwandelt und glücklich! Wie ist Eure Tochter, warm so bald nun mein Weib, doch unsagbar herrlich, so milde und schön, so voll tiefer Güte. Doch ihr seid schweigsam, was ist Euch, Podestà? PODESTÀ ein wenig ausweichend Ich bin verwirrt - und geblendet. Was Ihr mir eben zeigtet - - es ist so unfassbar, dass eines einzelnen Menschen Gehirn auszusinnen vermochte dies Reich des Zaubers! AKVIANO Es halfen mir Viele. Die Künstler wirkten - ich gab nur - die Sehnsuchtl PODESTÀ Doch gabt ihr - so fürcht ich, o Herr - zu viel, Ihr - und die Künstler. All die hungrigen Seelen, die durstigen Augen, die in Verzückung sich weiden werden an dieser Orgie von Farben, Düften, Tönen und holden Gestalten - bedrückt und verloren sieht sie der Alltag wieder, dem Ihr sie entfremdet. Ihr zeigt uns den Himmel, so nah und berückend, dass wir unfroh werden der Erde und ihrer Macht, die uns hält und den Aufstieg uns wehrt, in die sel ge Region ew ger Freude. - Trotzdem ich sie hasse und ihre Tücke heute noch fürchte - fühl ich mich eins mit den adligen Neidern, wenn ich mich frage Wird Eure Grossmut Segen bringen uns allen - oder Verderbnis? ALVIANO So fragt ich mich auch - und Zweifel bedrängten mich hart. Doch ich war mir bewusst einer Schuld, eines frevlen Gedankens, der Früchte zeitigte, die ich verdammte und deren Gift an der Seele mir frass. Diele Schuld zu löhnen, hab ich das Liebste, das - damals noch - meinem Herzen lebte, das einzige Glück meiner freudlosen Tage geopfert, ohn dass ich s bereu , denn unverdient hoher Lohn ist mir geworden. Dies nehm ich als Omen. Und trotzend dem Warner Adorno, der mir sagen liess, er würd Einspruch erheben heut Abend, vor allem Volk und ihn be- gründen, vertrau ich dem güt gen Geschick und dem Lenker da droben, der endlich auch mir gab von seiner Gnade. PODESTÀ tritt auf ihn zu, legt ihm beide Hände auf die Schultern und sieht ihm gütig ernst in die Augen. Ich will nicht fragen, welcher Art Eu r Vergeh n, doch sicher scheint s mir ALVIANO Ihr werdet s erfahren - später einmal und mich - ich weiss es - entsühnen. Von einem der seitwärts einmündenden Wege kommend tauchen, für die beiden im Abgehen Begriffenen unsichtbar, Carlotta und Adorno auf. Wie Carlotta Alviano erblickt, prallt sie zurück ud bemüht sich, nicht bemerkt zu werden. Doch wo bleibt Carlotta - ? PODESTÀ Kommt, wir wollen sie suchen. Beide ab, dem Hintergrund zu. SECHSTE SZENE ADORNO Hörtet Ihr nicht? Man sucht Euch, Donna Carlotta; und Ihr - verbergt Euch, flieht zurück in den Schatten, so flieht Ihr - Euren Verlobten? CARLOTTA Ach, denkt nicht schlecht von mir, Herzog; weiss ich doch selbst nicht, was mit mir ist. - Als ich euch gestern mein "Nein" gab, für Graf Vitelozzo, fühlt ich mich stolz und sicher und gross und beglückt - - und doch - seit ich das Bild vollendet, das Euch so sehr gefiel, das Bild Alvianos - ist mir, als wär da innen etwas erschlafft, als wär meine Liebe nicht mehr dieselbe. Nicht ärmer - versteht mich - doch - als hätt er mir nun sein Alles - sein Höchstes gegeben und ich nichts mehr, gar nichts mehr zu erwarten. Und dann - doch ich weiss nicht, ob einer Frau zwiespältig Fühlen Eure Teilnahme weckt und nicht etwa Spott in Euch wachruft. Herzog? ADORNO Ich bitt Euch, vertraut mir, wie seid Ihr doch echt und wahr Signorina! SIEBENTE SZENE Im Hintergrund treten auf Gonsalvo. Guidobald, Michelotto das Paar erblickend, bleiben sie jäh stehen und flüstern, heftig gestikulierend, miteinander. Das Gespräch des Herzogs mit Carlotta links seitwärts (oder rechts) zuerst unhörbar, dann erregter werdend. GONSALVO Blickt dort hinüber! GUIDOBALD Der Herzog - und des Podestà Tochter! MICHELOTTO Ein unsich rer Herr! GUIDOBALD Mir schwant nichts Gutes! CARLOTTA Ich betrat dies Eiland voll heimlicher Angst! GONSALVO Seid auf Eurer Hut! MICHELOTTO Und lockert, Ihr Herren, in der Scheide die Degen! GUIDOBALD Vitelozzo lässt sich nicht blicken - GONSALVO Kein gutes Zeichen! MICHELOTTO Kommst Du? GONSALVO Ich komme - . MICHELOTTO Und Du - ? GUIDOBALD Wir alle! Gehen nach verschiedenen Seiten ab. ACHTE SZENE CARLOTTA Als hätt ich Wein getrunken, schwer und vermischt mit behexenden Kräutern, oder jenen seltsamen Trank aus Herzblut einer liebtollen Jungfrau gebraut - ! Es ist der Schönheit furchtbarer Zauber, gebunden sonst, halb verborgen den Sinnen - und nun entfesselt, preisgegeben dem Tage und lüsternen Blicken. Wie eines herrlichen Weibes Glieder, schamvoll verhüllt in den Jahren der Sehnsucht, plötzlich in Nacktheit sich räkelnd, tausend Reize entfaltend, vor des liebenden Jünglings glücktrunk nem Auge! NEUNTE SZENE MenaIdo mit einer verschleierten Dame und Graf Julian. JULIAN Ihr habt Euch getröstet, Ritter Menaldo - ich seh s mit Vergnügen. Carlotta mit Adorno promenieren im Gespräch weiter und kehren erst gegen Ende dieser Szene wieder. MENALDO So wisst Ihr denn, wo Ginevra ist? JULIAN Wüsst ich s, würd ich nicht einsam wandeln in diesen Gärten verzückter Begierden. MENALDO spöttisch Doch wie nun, wenn diese verschleierte Schöne an meinem Arm wäre Eure Ersehnte? JULIAN Dass sie s nicht ist, dafür bürgt mir Ginevra s Liebe - . erhobenen Tones Und wenn sie s wäre . jäh stäch ich Euch nieder. Adorno und Carlotta werden hier wieder sichtbar und kommen nach vorne. MENALDO macht eine Bewegung zum Degen und einen Schritt zurück, besinnt sich Zu schön zum Kampfe ist diese Nacht, sonst büsstet Ihr, Graf, Euer freches Wort. JULIAN Wir sehn uns wieder, Ritter Menaldo! Julian, Menaldo mit der Dame ab. ZEHNTE SZENE CARLOTTA Dazu das lockende Lied, das Ihr sangt, von des schönen Knaben Tamare unglücklicher Liebe, und seinem wilden Verlangen, nicht scheuend Gewalt und das Opfer des Lebens für einen Kuss meiner roten Lippen. O Herzog, der Ihr das Leben kennt und die Frauen, Ihr habt gesündigt an Alviano, doch mehr noch er an sich selbst; denn nun - wie ich ihn sah - da, an dieser Stelle, mit meinem Vater, in all dieser Pracht, die er geschaffen mit seines Geistes lodernder Kraft; wie ich ihn sah, den Ärmsten, der selbst zerrissen die gütigen Schleier, in die Mitleid uns hüllt und die seltsame Macht, die die Sinne bändigt, da fiel mir ein ein Wort, das der Unsel ge sprach in seiner einz gen glücklichen Stunde "Doch wenn Ihr an einem prangenden Tage, in einem Beete voll schönster Blumen, fändet irgend ein scheussliches Untier - " ADORNO Um Gott, Jungfrau - CARLOTTA Lasst mich, Herzog! ADORNO Beruhigt Euch doch - die einzige glückliche Stunde - Ihr sagtet es selbst - er verdankt sie Euch; dies mag Euch trösten. CARLOTTA Ihr sollt mich nicht trösten! Ich will keine Gnade. Marter und Hass sind was ich verdiene - Verzweiflung und Tod! ADORNO stark So hört ein Letztes mit Nachdruck Er war nicht würdig und wert Eurer Liebe. Er ist nicht der Edle, für den Ihr ihn hält. Von bösen Gelüsten ist er besessen und heut noch ereilt ihn - CARLOTTA exaltiert Ich will nichts hören. Ihr wollt ihn verleumden; doch er ist gut und gross und erhaben und ich bin elend, verworfen und schlecht. Ich hasse mich und die Welt und Euch. mit furchtbar lüsternem Ausdruck Nur die Nacht, diese Nacht lieb ich und ihre Schatten - ADORNO So gnade Euch Gott - doch kommt, ich führ Euch zu Eurem Vater! CARLOTTA hastig Geht, geht! - Doch lasst mich! Sie geht wiegenden Ganges in das seltsam glitzernde Dunkel einer rechts vom Zuschauer liegenden Waldanlage. Adorno langsam ab. ELFTE SZENE CARLOTTA Ah, welche Nacht! Welch eine glühende Sommernacht! In ihr schwärzliches Licht will ich tief mich verkriechen, eintauchen tief in ihr leuchtendes Dunkel! Mit Sternen tanz ich den Sommernachtsreigen, doch mit Kobolden schlaf ich im Busch. GESANG zuerst leise, dann immer stärker, in, langgezogenen schwingenden Akkorden, von allen Seiten des Eilands zusammenströmend. Es ist als pflanze sich das Echo des Liedes Carlottas fort und finde immer stärkeren Widerhall. Ein wirrer furchterregender Chor, der sich bis zu orgiastischen Ausbrüchen steigert im Laufe seiner Wiederholungen. "Ah, welche Nacht - ! Welch eine glühende Sommernacht! Mit Sternen tanz ich den Sommernachtsreigen, doch mit Kobolden schlaf ich im Busch." ZWÖLFTE SZENE DIE MUTTER von früher Ach gehn wir, Alter, arg wird das Gedränge! VATER Wo hast Du das Kind? MUTTER Es riss sich von mir - VATER O, Du Unglücksweib! MUTTER Einem Falter jagte es nach einem silbernen Falter - VATER sie fortziehend Komm, Frau, so komm doch! DREIZEHNTE SZENE Senatoren treten auf. ERSTER SENATOR Wir habens versäumt. ZWEITER SENATOR Zu spät. DRITTER SENATOR Wie sollen wir nun, in dem tollen Trubel, mit Würde und Ruhe vollziehen den Akt der Eröffnung? ERSTER SENATOR Ach, lasst die Leute! ZWEITER SENATOR Was sollen die Formalitäten? DRITTER SENATOR Das Volk ist im Taumel! ERSTER SENATOR Doch meine Rede! ZWEITER SENATOR Das Feuerwerk! DRITTER SENATOR Die Huldigung für Salvago! Sie lauschen dem Gesang. GESANG stärker, eindringlicher Ah, welche Nacht! Welch eine glühende Sommernacht! Mit Sternen tanz ich den Sommernachtsreigen, doch mit Kobolden schlaf ich im Busch. ERSTER SENATOR Es wird bedenklich! ZWEITER SENATOR Ich sagte es gleich - das heidnische Zeug, die nackten Weiber und Bocksgehörnten! DRITTER SENATOR Und die Alberghi mischen sich unter das arglose Volk; mit geilen Reden stacheln sie auf uns re Söhn und Töchter zu tollen Streichen. DIE SENATOREN durcheinander Wo ist der Podestà? Wo ist Alviano? Gebietet Einhalt - Einige Senatoren gehen oder drängen durch das aufgeregte Volk. VIERZEHNTE SZENE DER JÜNGLING von früher Bleibt, Schönste! Seht, ich liege zu Euren Füssen, erhört mich! DAS MÄDCHEN Nein, Ihr seid allzu kühn, Signor! DER JÜNGLING Erhört mich! DAS MÄDCHEN Nein, nein, ich kann nicht, lasst mich, Signor! DER JÜNGLING ausser sich Ich morde mich, wenn Ihr mich von Euch stösst! Bin ich nicht schön? Mein Haar, fühlt nur, ist weich wie Seide. DAS MÄDCHEN hart Ha, ha! Ihr schön? Zerlumpt seid Ihr wie ein Bettler, wahrhaftig, so dass ich mich schäme, sieht man mit Euch mich - Der gesamte Chor versammelt sich auf der Bühne und kommt später ganz nach vorne. DER JÜNGLING ekstatisch aufspringend Nein, schämt Euch nicht! er zieht einen Dolch Gern will ich sterben! Purpurnes Blut wirkt ein leuchtend Kleid! Er will sich den Dolch in die Brust stossen. DAS MÄDCHEN zitternd, ihm in den Arm fallend und die Waffe entwindend Bei der Madonna - was tut Ihr - so haltet doch ein! Ach - ach - Ihr seid - verzeiht mir! - Kommt, kommt! Sie eilen verschlungen, jubelnd in den mächtig einherbrausenden Gesang einstimmend in die Nacht hinaus. CHOR Welch eine Nacht! Welch eine glühende Sommernacht! Von hier ab zerstreut sich der Chor nach verschiedenen Richtungen, bis auf einzelne Paare, die im Hintergrunde der Bühne bleiben. Wir tauchen tief in ihr leuchtendes Dunkel und tanzen mit Sternen den Sommernachtsreigen - eiah - Sommernachtsreigen - - - neckend spöttische Frauenstimmen Doch mit Kobolden schlaf ich im Busch! FÜNFZEHNTE SZENE Aufgeregte Rufe Alvianos (entfernt) ALVIANO Wo ist sie, meine Braut? Sah niemand Carlotta? Von hier ab entwickelt sich ein grotesk grossartiger Maskenzug, die Vereinigung der Antike mit der damaligen Zeit - die Renaissance - allegorisch darstellend. Herolde Im Stile der Zeit; Faune blasen dazu auf der Syrinx die Fanfare. Faune, einer imposanten Künstlererscheinung und seiner Egeria huldigend - karikiert - eine Art wilder Reigentanz. Herolde, mit Abzeichen oder Fahnen der schönen Künste. Langsamer Aufzug Apollos im Sonnenwagen, als Symbol des Ruhmes. Blendendes Licht umgibt ihn, das mit seinem Näherkommen grösser und strahlender wird. In seinem Gefolge die Musen und berühmte Künstler der Renaissance. Stillstand im Reigen der Gruppe 2. Der Künstler gebannt von Apollos Erscheinung, strebt dieser zu. Seine Schöne umschlingt ihn und versucht, ihn neuerlich dem Reigen zu gewinnen. Der Künstler widerstrebt, wehrt sich, immer mehr Apollo zugewandt. Die Faune verstricken ihn, der dagegen kämpft, in immer tolleren Reigen. Der Wagen Apollos ist ganz nach vorn gekommen. Hier reisst sich der Künstler mit einer gewaltigen Bewegung los, und sinkt vor dem Wagen Apollos, huldigend in die Knie. Apollo hebt ihn zu sich in den Wagen, die Musen bekränzen seine Stirn, des Künstlers Egeria breitet sehnend schmerzvoll die Arme nach ihm aus und verhüllt sich, von dem grellen Licht geblendet, die Augen. Die Fauns bemächtigen sich ihrer mit wilder Gier und schleppen die sich angstvoll Wehrende mit brutaler Gewalt fort. Die Gruppe des Apollo folgt ihnen mit jubelnden Bewegungen. Der Künstler steht ernst und gedankenvoll, hoch aufgerichtet im Wagen. Auftritt der Venus mit glänzendem Gefolge. Gestalten aus 1001 Nacht. Märchen, Najaden, die Edlen (Menaldo, Julian etc.). Knaben und Mädchen. Die Gruppe soll etwas erhaben Orgiastisches versinnbildlichen. Ein Bacchantenzug. Rufe "Evoe Bacche". Wild zügellos, in krasser Realistik zu inszenieren. In seiner Mitte Carlotta. Ihr zur Seite, sie verfolgend ein maskierter Edelmann Graf Vitelozzo Tamare. Hier hören die Rufe ,,Evoe Bacche" auf der Bühne auf. Entfernt vernimmt man noch das Tosen und Stampfen des dahin brausenden Zuges. Der Graf hat Carlotta erhascht, umfängt sie in toller Leidenschaft, küsst sie, sie wehrt sich, doch gibt sie sich wiederholt, dem süssen Taumel erliegend, willig seinen Küssen hin, um ihn dann wieder plötzlich von sich zu stossen. TAMARE Was fliehst Du vor mir? CARLOTTA Nein, ich fliehe Euch nicht. TAMARE So kennst Du mich denn? CARLOTTA Weiss nicht, wer Ihr seid. TAMARE heiss Doch wenn s einer wär , der Dich, Schönste, liebt? CARLOTTA Ihr liebt mich? S ist gut. Doch lasst mich blicken durch Eure Maske, ob hell sind Eure Augen - oder trübe. Seid Ihr Alviano? Nein, Ihr seid s nicht. Schön von Gestalt, ein schmucker Knabe! TAMARE O schönste Carlotta, wie sprichst Du seltsam! CARLOTTA mit ganz veränderter Stimme Seltsam, mein Liebling? Gib Deine Hand - ah, sie ist weich und heiss und wohlig fühlt sie sich an; da - spürst Du mein Herz wie es heftig schlägt? Dir entgegen - mein Süsser! Doch höre, Knabe - mit Deinen Händen, so weich und linde, hältst Du es sanft, und darfst s nicht quälen; hältst es umspannt, ganz lind und leise. Hopla, mein Süsser! CARLOTTA und TAMARE Komm, lass uns eilen! Kurz ist die Nacht und der Morgen nah. Die Beiden erklimmen den Felsweg; hinter der Rosenhecke leuchtet ein intensiver blauer Schein. SECHZEHNTE SZENE ALVIANO wie gehetzt Ihre Stimme hör ich - ! Sie schallt mir aus Höh n, und Klüften - vertausendfacht! Gesang aus den Lüften, ein Spottlied aus Tiefen der Hölle - ! Ihre Gestalt tanzt vor mir, - lugt aus Gebüschen und Hecken - da und dort glitzert ihr Kleid - wie ein Irrwisch hetzt sie mich, bergauf und talab, in den Äther - in Sümpfe - und ich hielt sie doch - sie war ja doch mein! - - Oder war sie s nicht? SIEBZEHNTE SZENE DAS VOLK ihn gewahrend und umdrängend Hoch Alviano Salvago! Der Freudenbringer! Der Zaub rer, der König des Festes! ALVIANO wild Was wollt Ihr von mir? Was höhnt Ihr mich da? Saht Ihr Carlotta? PODESTÀ Getrost, Alviano! Ich sandt ihre Frauen aus, Diener suchen sie allenthalben - bald ist sie gefunden! DAS VOLK Hoch Alviano Salvago! Der uns die Freude gab! Bringer der Schönheit! Vater des Volkes! ALVIANO Was wollt Ihr? Schweigt doch - mit tief schmerzlichem Ausdruck Ich bin kein König. Ein Narr, ein Krüppel! Ein Bettler, ein Scheusal! in atemloser Hast Wo ist meine Braut? He, schafft sie mir! Ich will Euch danken - ich geb Euch alles - mein Hab und Gut. Dann bin ich Fürst, ein König, ein Gott! mit verzweifelter Eindringlichkeit Doch schafft mir Carlotta - ah, ich bin müde, gehetzt - meine Kraft - geht zu Ende - Er sinkt in sich zusammen. DAS VOLK Hoch Alviano - Apollo! Der Freund der Musen! Der König! Krönt ihn! Wo habt Ihr die Krone, die Rosenkranzkrone? Hebt ihn hoch - den Freund des Volkes - krönt ihn mit Rosen - hoch Alviano! sie heben den halb Bewusstlosen empor, setzen ihm einen Rosenkranz aufs Haupt ALVIANO schwach Lasst - lasst - Man zeigt ihn dem Volke, dieses bricht in betäubendes Hoch und Beifallsgeschrei aus. ACHTZEHNTE SZENE Acht vermummte Gestalten brechen sich Bahn durch das Volk. an ihrer Spitze ein hochgewachsener Mann, der Capitaneo di Giustizia (reisst das Volk zurück). Abflauen des Geschreis, das Volk weicht scheu vor dem Capitaneo zurück; um die "Acht" bildet sich ein freier Raum - das Volk im Halbkreis zurückgedrängt. Kopf an Kopf, etwas weiter vorn die Gestalten des Podestà und der Senatoren. Alviano zuerst am Boden liegend, wohin man ihn sanft gesenkt - dann sich aufrichtend. CAPITANEO DI GIUSTIZIA Halt ein, genuesisches Volk! Haltet ein, Betörte! Wahnsinnige, die Ihr seid! Ihr krönt mit Blüten den, der da Eure Töchter geraubt, Eure Kinder verführt, geschändet - gemordet vielleicht - - ! Beispielloses Entsetzen, alles steht erstarrt. GEMURMEL Was ist das? Was meint er damit? Die Acht! Entsetzlich! Er? Alviano? RUFE Glaubt ihm nicht! Aha! Die Alberghi, die Füchse! Schlau ist s gemacht! Die vertrackten Neider! Verleumdung! Hoch Alvianol Seid still! Schweigt! Höret die Acht! DER CAPITANEO Durch die heilige Acht erhebt der Herzog Adorno, des Volk s Beschützer und wahrer Freund, die Anklag gegen den Ritter Alviano Salvago. Er zeiht ihn des Mädchenraubs, der Verführung und Schändung, begangen an zücht gen Jungfrauen - ALVIANO auffahrend und in die Ferne horchend War da nicht - ein Schrei? Hörtet Ihr nicht - einen Schrei? DER CAPITANEO aufmerksam auf Alviano schauend, dadurch abgelenkt, diese Phrase schwächer bringend Der Kuppelei und Verleitung zu solcher. Kraft uns rer Macht als Richter und Wahrer des Rechts, dehnen wir aus die Anklag , gegen den Ritter Alviano Salvage, und zeihen ihn, der besessen vom bösen Geist, verfallen des Satans und böser Dämonen Gewalt, der Behexung des Volks. Wir legen den Bann auf das Eiland "Elysium", verheert soll es werden durch Feuer, als eine Brutstatt des Lasters und teuflischer Sünde. Ritter Salvago, Ihr seid - - Volk stellt sich vor Alviano. DROHENDES GEMURMEL Seht Ihr, darauf läuft s hinaus! Man bestiehlt uns! Gönnt uns die Freude nicht! Verfluchte Räuber! Bestien! Stärkeres Gemurmel Nieder Adorno! Tod den Alberghi! Erschlagt sie, die Schufte! Alles Lüge! Er soll sich verteid gen! Alviano soll reden! Alviano - rede! Verteid ge Dich! Wir glauben Dir! Wir steh n zu Dir! Wir schützen Dich! ALVIANO lauschend Hört Ihr denn nicht? - Musik Cimbeln, Flöten, Harfen, und wilden Gesang? CAPITANEO Ihr seht - er ist besessen, aus ihm spricht der Dämon! PODESTÀ eindringlich Alviano, Mann, es geht um Dein Leben, verteidige Dich! CAPITANEO Man wird ihn peinlich befragen; führt ihn hinweg! EIN RIESIGER BÜRGER Halt! Rührt ihn nicht an! Wir glauben ihm mehr, der er schweigt, als Euch, die Ihr redet. Er tat uns Gutes - drohend, gesteigert wollt Ihr ihn haben - so gebt uns Beweise! STÜRMISCHE RUFE Beweise, Beweisel CAPITANEO Bringt jene Frau! Einer der Vermummten führt eine verschleierte Frau nach vorne. Entschleiert Euch, Signorina! die Frau lüftet den Schleier. DAS VOLK Ginevra Scotti! Ginevra Scotti!l STIMME JULIANS aus dem Hintergrunde Ah - Ginevra! ALVIANO fieberhaft Um Himmelswillen, so lasst mich fort! CAPITANEO Sagt ohne Scheu, Ginevra Scotti Wo war t Ihr verborgen, eh Ihr, Hilfe heischend, floht zu Herzog Adorno? GINEVRA Im Haus des Alviano Salvago! GEMURMEL Ah! Hört! Hört doch! STIMME JULIANS Verdammt - lasst mich nach vorn! RUFE Ruhe! Wer ist das? Hört doch! ALVIANO zum Podestà dringend Was steht Ihr da - ? Was rührt Ihr Euch nicht? Alter Mann, seid barm- herzig und lasst mich fort! Es dämmert mir auf, furchtbar deutlich und klar - CAPITANEO Sagt ohne Scheu, Signorina Scotti Wer war s, der Euch raubte Freiheit und Ehre? GINEVRA Ein Edelmann, der sich nannte Menaldo Negroni! MENALDO aus dem Hintergrund Diese Frau lügt! EIN ZWEITER RUF (Julian) Zieh, Schurke! Kampfgetümmel im Hintergrunde. VOLK in grosser Bewegung Aha! Die Alberghi! Seht! Seht! Hört nur! Doch was ist s mit Salvago? Heraus mit der Wahrheit! ALVIANO verzweifelt Alter Mann, sie ist in Gefahr. Die Zusammenhänge seh ich vor mir - CAPITANEO stark Das Haupt einer Horde wüster Gesellen, adliger Räuber ist Alviano Salvago. Verraten hat alles dem Herzog - Graf Vitelozzo Tamare. ALVIANO fährt herum, wie von einer Tarantel gestochen Wer sprach den Namen? Wer riss ihn mir aus dem Hirn? Der ist s! Er hat sie geraubt. Er stellte ihr nach. Er warb um sie - ich weis es - weiss es - CAPITANEO Redet Ihr irre? Ginevra - raubte Graf Vitelozzo? ALVIANO in fliehender Hast Wer spricht von Ginevra? Wer ist sie? Nichts weiss ich von ihr! mit höchstem, verzweifelten Ausdruck Carlotta! schreiend Carlotta! NEUNZEHNTE SZENE Dienerinnen der Carlotta herbeistürmend. DIENERINNEN durcheinander O Herr! Podestà! Sie ist verschwunden! Wir finden sie nicht, Eure Tochter! Sie ist verschwunden, als hätt sie verschlungen die Erde! PODESTÀ verzweifelt Vielleicht - verliess sie das Eiland - und fuhr - DIENERINNEN Niemand verliess es. Soldaten stehen rings um die Insel, es sah sie keiner! Doch - Einer! Es war ihm, als hätt er in einer Schar Bacchanten, an eines verlarvten Ritters Seite erkannt die Herrin! Wahnsinniges Lachen Alvianos ALVIANO mit furchtbarer Stimme Ha, ha, ha - ; o Du, Hund! Du Wüstling! Du Tier! Hätt ich Dich da - ich zerfleischte Dich, Bestie, mit meinen Zähnen. mit gebrochener, heiserer Stimme Kommt, ich führe Euch! Seht Ihr - dort oben den blauen Schein? Hört Ihr? - Lauscht doch - ist s nicht Musik? immer erregter Toll und verrucht - Schreie und Jauchzen? Volk von Genua! Ich will dich führen! Zu deinen geschändeten Töchtern! Zu meiner - mit verzweifelt wehvollem Ausdruck, fast weinend armen, verlorenen Braut! Starke Bewegung im Volke Dann steh ich dir Rede und Du sollst - richten. Doch - wehe - den Andern! VOLK Wehe, wehe! Der Tod über sie! Der Chor entfernt sich mit Geheul, Getöse, rach davonstürmend, der Lärm wird bald schwächer, bis vollständige Ruhe eintritt. ZWANZIGSTE SZENE Ein unterirdisches Gewölbe. Viele Nischen, aus welchen verschieden farbiges Licht strahlt. Blumengewinde. Schwere Tierfelle. Räucherpfannen, aus welchen Rauch aufsteigt, der den ganzen Raum erfüllt. Diener mit roten Fackeln. Soldaten mit Arkebusen. In den Nischen verstörte, junge Frauen. Zerbrochene Pokale, Blumenblätter, zerrissene Gewänder deuten auf eine gestörte orgiastische Szene; ein Toter seitwärts links vorne, zerbrochene Degen, auf einen stattgehabten Kampf. Gonsalvo, Guidobald, Vitelozzo, Michelotto und andere Edle gefesselt. Seitwärts rechts vom Publikum ein Rosenlager, auf dem Carlotta, wie in einer Ohnmacht schlafend, liegt. Alviano, der Podestà, der Capitaneo, Volk. ALVIANO heiser Du lügst! TAMARE finster Du irrst - ich spreche die Wahrheit. ALVIANO Höre Du - es könnte wohl sein - dass sie nicht mehr - erwachte - dass sie - hinüberschliefe - in die - and re Welt. Und sieh - für mich war s - so viel - - ich habe nichts and res - gehabt. In meinem ganzen Leben - war diese Frau - das einzig Grosse - das einzig Schöne. Begreife - wenn Du mir sagst - "Ich hab sie geraubt - mit Gewalt genommen - ich konnte nicht anders - weil ich sie - liebte - -", so muss ich Dich hassen - und muss Dich - verfluchen - weil du einem Armen - wie mir, zerstört hast - genommen - was er - besass. Aber da innen - tief - bliebe ja doch - so etwas - versteh mich - wie ein - weher Trost mehr und mehr unfähig, die mächtige Erregung zu unterdrücken Doch wenn Du mir sagst "Sie hat sich mir gegeben - sie, Carlotta - frei- willig - in Liebe - und sie war glücklich" - ja, wahrhaftig - Du sagtest - glücklich, - ja dann - dann - - dann hab ich ja nichts - gehabt, - - dann hast Du mir - ja nichts - - genommen - - dann bin ich ja - wieder - ganz so elend - wie ich - war - zurückgestossen - in s Nichts - ins Nichts - - - TAMARE düster Und wenn Du mich mordest - ich weiss Dir nichts and res zu sagen. Nur eins Verfallen war mir diese Frau, vom ersten Tag, da ich sie erschaut - nach dem Wort, das Du selbst, Alviano, einst sprachst "Die Schönheit sei Beute des Starken". Stark wähntest Du Dich - eine Stunde lang - doch Du warst es nicht. Die Freude bot sich Dir dar - da wich st Du ihr aus, zitternd und feige. Du sahst nur das Dunkle, die Schatten, Gefahr und Sünde. Allzu herbe gezeichnet vom Schicksal, wardst Du flügellahm, unfrei, verzagt. Für Deinesgleichen lebt nur in Träumen die kostbare Blume; doch blüht sie grell und verlockend am Tage, dünkt s euch Traum, Trugbild, nächtlicher Spuk. - Denn, bot sich Dir, Alviano - sagtest Du nicht - auch Carlotta? - Was nahmst Du sie nicht - ? ALVIANO fassungslos Weil - weil - ausbrechend o Du Teufel - verlange nicht, dass - eh zur Hölle Du fährst, ich enthülle vor aller Welt ein Verbrechen - so grausig - - - weil ich in Tiefen blicke, die Du nicht ahnst - weil ich ein Mensch bin - und Du - TAMARE Weiss nicht, wer da tiefer blickt von uns Beiden! Weiss nicht, was da, höher zu werten ist - ein freudlos Leben, ein langsam Siechen - oder ein Tod in Rausch und Verklärung, in brünst ger Umarmung ein selig Sterben! Gemurmel unter den Umstehenden. ALVIANO entsetzt Wie ist mir denn - ? Seiner Worte Sinn - - - das ist ja . nicht möglich - TAMARE mehr und mehr in Ekstase geratend Ihre Lippen baten um Schonung; stammelten wirr das uralte Lied angstvollen Sich-Wehrens. Doch ihre Augen flehten um Lust. Aus ihrem Munde rang sich los ein qualvoll Bekenntnis; Angst und Entsetzen - doch in den Augen, wild unbändig, sprühten die Funken entfachter Begierde. Endlich brach es sich Bahn Grösser als Du - schuf sie sich frei. Dem glitzernden Tanz in den lachenden Augen gesellte sich wild ihrer Lippen toll trunkener Sang "Gib Tod" jauchzte ihr Blick - "Gib Glück!" gierte ihr Wort. Wachsende Bewegung unter den Umstehenden. ALVIANO Entsetzlich! Wissend hast Du, Unsel ger - ? TAMARE Ha, ha, - rollt nur die Augen, fletscht die Zähne und ballt die Fäuste! Meine seligste Stunde - die raubt mir Keiner - . ALVIANO heiser So sprich ein Gebet! TAMARE Ihr habt mir nichts an - was wollt Ihr? in ausbrechender Todesangst Auf einer Kirchweih ein buckliger Fiedler, der spielte auf eine feine Weis . Die Schönste der Schönen, das war seine Liebste. Ich griff sie heraus aus dem tanzenden Schwarm und trug sie davon. Er stürzte mir nach - so stand er vor, mir wie der da; auf Alviano weisend verzerrt die Züge - verzerrt und voll Hass! drohend Mit seiner Fiedel - hab ich ihn erschlagen. Kommt mir nur an - mit meinen Händen er zerrt und reisst an seinen Fesseln erwürg ich Euch alle. - er zerreisst seine Fesseln. ALVIANO ersticht ihn So stirb, Verruchter! TAMARE grässlich aufschreiend Ah - - - ! CARLOTTA sich langsam, geisterhaft aufrichtend Wer schrie da? War das nicht - mein Liebster? ALVIANO vor sie hinstürzend Nein, nein - sieh mich - - Alviano - Carlotta, Geliebte - ich bin - bei Dir - er log - log - log! CARLOTTA ihn von sich stossend, mit dem Ausdruck höchsten Grauens, furchtbarster Angst Fort - fort! Ein Alb - ! Ein Nachtgesicht! Helft - helft! Hu - wie das drückt! Und das rote Licht - weh, weh - ! schwach Gebt mir Wasser - zitternd nein - gebt mir - Wein - - und mein - Liebster - soll kommen - mein Schöner, - Süsser - ich will Vitelozzo eh - eh ich - sterbe - - - Sie seufzt tief und liegt plötzlich still und starr. Schweigen. ALVIANO mit ganz veränderter Stimme und irrem Ausdruck, als ob er etwas suchte - - Ich will - ich will - ja wo - ist nur - die Fiedel - ich muss - ja doch endlich - zur Kirchweih! - Und meine Kappe - meine schöne - Kappe - rot und mit - silbernen Schellen - sah niemand - die Kappe - - ? Lasst mich - ich muss - ja doch endlich - er stolpert über Tamares Leichnam halt - was war das - - ? Da liegt - ja Einer ihr guten Leute - da liegt ja - - ein Toter - - . Er taumelt durch die Menge dem Hintergrunde zu; alles macht ihm scheu Platz. Vorhang この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ Aiko Oshio Schreker,Franz/Die Gezeichneten
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ZWEITER AKT 1. Szene Aron und die 70 Ältesten vor dem Berg der Offenbarung . DIE 70 ÄLTESTEN Vierzig Tage! PRIESTER Vierzig Tage liegen wir nun schon hier! 70 ÄLTESTE Wie lange noch? PRIESTER Wie lange soll das noch dauern? Vierzig Tage warten wir nun auf Moses, und noch immer weiß keiner Recht und Gesetz! Unvorstellbares Gesetz des unvorstellbaren Gottes! EIN ÄLTESTER Immer besetzt Juda die besten Weideplätze! EIN ANDERER Ärger als Ägypten, zu Fron ohne Ruhetag zwingt Ephraim Benjamins Söhne! EIN DRITTER Benjamins Söhne haben Ephraims Weiber geraubt! 70 ÄLTESTE Gewalt regiert! Unzucht kennt ihre Strafe nicht, Tugend nicht ihren Lohn! Vierzig Tage warten wir vergebens vor dieser Höhe! ARON Wenn Moses von dieser Höhe herniedersteigt, wo ihm allein das Gesetz sich offenbart, soll mein Mund euch Recht und Gesetz vermitteln. Erwartet die Form nicht vor dem Gedanken! Aber gleichzeitig wird sie da sein! 70 ÄLTESTE Das wird zu spät kommen! Das Volk ist verzweifelt! Es mißtraut dieser Höhe, deren Umzäunung es vom Berg der Offenbarung trennt. Es rast, es glaubt uns keinem mehr; hält die Umzäunung für Willkür, die Offenbarung für Ausflucht, Moses Schweigen für Flucht! (Lärm aus weiter Ferne) Hört! Hört! Zu spät! (Lärm, Geheule und Tosen kommt, immer lauter, rasch näher; in wütender Erregung stürzt von allen Seiten die brüllende Volksmenge auf die Bühne) 2. Szene CHOR Wo ist Moses? Daß wir ihn zerreißen! Wo ist der Allgegenwärtige? Daß er es mit ansieht! Wo ist der Allmächtige? Daß er uns daran hindre! Fürchtet nichts! Zerreißt ihn! Der Unvorstellbare hat es nicht verboten! Gebt uns unsre Götter wieder, daß sie Ordnung schaffen! Oder wir zerreißen euch, die ihr uns Gesetz und Recht genommen habt. (Sie dringen auf Aron und die 70 Ältesten ein) 70 ÄLTESTE Aron, hilf uns! Sprich zu ihnen! Sie morden uns! Dich hören sie! Du hast ihr Herz! ARON Volk Israels! Mein Bruder Moses weilt, wo er immer ist, ob er uns nah ist oder fern; er weilt auf dieser Höhe bei seinem Gott. Vielleicht hat er uns verlassen, der uns fern war; vielleicht hat sein Gott ihn verlassen, dem er nah war; vielleicht kam er ihm zu nah! Es ist ein strenger Gott Vielleicht hat er ihn getötet! CHOR (ein Gruppe) Die Götter haben ihn getötet! CHOR Die Götter haben ihn getötet! Die starken Götter vernichten den Frevler! Die Ew ge konnt ihn nicht beschützen. Der Unsichtbare kommt keinem zu Hilfe. Der Unsichtbare läßt nirgends sich blicken. Sein Gott ist machtlos. Zerreißt sie, tötet seine Priester, erschlagt sie, verbrennt sie, die Priester dieses falschen Gottes! 70 ÄLTESTE Aron, hilf uns; gib nach! ARON Volk Israels! Deine Götter geb ich dir wieder und dich ihnen; wie es dich verlangt. Lasset die Ferne dem Ewigen! Euch gemäß sind Götter gegenwärtigen, alltagsnahen Inhalts. Ihr spendet diesen Stoff, ich geb ihm solche Form Alltäglich, sichtbar, faßlich, in Gold verewigt. Bringt Gold herbei! Opfert! Ruft ihn an! Ihr sollt glücklich werden! CHOR Jubelt, freut euch! Juble, Israel! Götter, Bilder unsres Auges, Götter, Herren unsrer Sinne! Ihre leibliche Sichtbarkeit, Gegenwart, verbürgt unsre Sicherheit; ihre Grenzen und Meßbarkeit fordern nicht, was unserm Gefühl versagt. Götter, nahe unserm Fühlen, Götter, die wir ganz begreifen Tugend lohne Glückseligkeit, Übeltat bestrafe Gerechtigkeit; zeigend unsrer Taten Folgen, Götter, stellt sich eure Macht dar. Juble, Israel, freue dich! Farbig ist diese Gegenwart, düster ist jene Ewigkeit; Lebenslust scheut ihr Ende nicht, furchtlos sucht sie es freiwillig; Lust grenzt an Leben und an Tod, steigert zu dem von jenem sich; Drohung entzündet Lebensmut, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Deinen Göttern als Inhalt gabst du dein Innres, dein Lebensgefühl. Deiner Götter Aussehn sichert dein Gold entäußre dich sein! Mach dich arm, mach sie reich Sie werden dich nicht hungern lassen! Juble, Israel! Juble! (Während des Letzten hat der Chor den Ausblick auf den Hintergrund freigegeben) 3. Szene das goldene Kalb und der Altar ARON Dieses Bild bezeugt, daß in allem, was ist, ein Gott lebt. Unwandelbar, wie ein Prinzip, ist der Stoff, das Gold, das ihr geschenkt habt; anschaulich - wandelbar, wie alles andre Zweite, ist die Gestalt, die ich ihm gegeben. Verehrt euch selbst in diesem Sinnbild! (Schon während Arons letzter Ansprache sind von verschiedenen Seiten her Züge beladener Kamele, Esel, Pferde sowie Lastträger und Wagen auf die Bühne gekommen. Sie bringen Opfer herein, Gold, Getreide, Weinschläuche, Vieh und dergleichen mehr. An vielen Plätzen der Vorder und Hinterbühne wird abgeladen und aufgeschichtet. Züge mit Vieh aller Arten gehen vorüber. Gleichzeitig werden an vielen Stellen Vorbereitungen zum Schlachten getroffen das Vieh wird geschmückt, bekränzt; Schlächter mit großen Messern treten auf, umtanzen das Vieh in wilden Sprüngen) Tanz der Schlächter (Es wird langsam Abend. Die Schlächter schlachten nun das Vieh, werfen Fleischstücke in die Menge, die sich darum balgt. Einzelne Personen laufen mit blutigen Fleischstücken herum und verzehren sie roh. Inzwischen werden große Kessel gebracht. Brennmaterial wird aufgeschichtet. Die Kessel werden aufgehängt. Am Altar werden Brandopfer dargebracht. Eine Kranke wird auf einer Bahre hereingetragen. Die Menge vorn macht Platz, die Kranke wird vor dem Goldenen Kalb abgesetzt) EINE KRANKE O Götterbild, du strahlst, du wärmst, du heilst, wie niemals die Sonne geheilt. Den Finger leg ich bloß auf dich, und schon bewegen sich die lahmen Glieder. (Sie steht auf und geht durch die staunende Menge) (Inzwischen wurden Feuer unter den Kesseln entzündet, man brät und siedet; mit zunehmender Dunkelheit flammen überall große Feuer auf. Auch Fackeln werden angezündet, und Menschen laufen mit solchen hin und her. Wein- und Ölschläuche werden verteilt, Wein und Öl in große Krüge gegossen. Dabei gehen im Hintergrund die Vorgänge des Schlachtens usw. weiter. Im Hintergrund wird dann rechtzeitig Platz geschaffen für den Auftritt der herein galoppierenden Stammesfürsten. Entzückt von dem Wunder der Kranken, haben sich einzelne Personen von verschiedenen Seiten zum Goldenen Kalb hervorgedrängt und bilden allmählich und nacheinander die beiden Gruppen Bettlerinnen und Bettler einerseits, Greise andrerseits) BETTLERINNEN (ganz nahe dem Kalb) Hier, o Götter, nehmt die letzten Lumpen, die uns vor Sonnenglut und Wüstenstaub geschützt haben. Und hier die letzten Bissen, die wir uns für morgen erbettelt haben. (Sie werfen ihre Kleider ab, legen Nahrungsmittel hin. Einige der Umstehenden drängen sich an die Bettler heran, bieten ihnen Geschenke an, werden aber abgewiesen. Einige Greise, die sich mühsam herangeschleppt haben, stehen nun vor dem Goldenen Kalb!) GREISE Die letzten Augenblicke, die wir noch zu leben haben, nehmt sie als Opfer. (Sie sinken um) 70 ÄLTESTE Sie haben sich getötet. (Posaunenstoß hinter der Szene. Kommt näher; Galopp wird hörbar; nähert sich rasch; das Volk, aufgeregt, stiebt auseinander; die Stammesfürsten und der Ephraimit reiten in wildem Galopp bis vor das Kalb; springen dort ab; Umstehende halten die Pferde) DER EPHRAIMIT Frei unter eigenen Herren, unterwirft sich ein Volk nur Göttern, die kraftvoll herrschen. Stammesfürsten, huldigt mit mir diesem Abbild geregelter Kräfte! DIE STAMMESFÜRSTEN Im Namen aller von uns geführten Stämme, Götter, seht uns vor euch auf den Knien, die höhere Macht der höchsten unterworfen. CHOR Frei unter eigenen Herren! (Der Jüngling hat sich einen Weg durch die Menge gebahnt. Er ist zum Skelett abgemagert, sieht fiebrig aus. Mit einer langen Latte, die er mit beiden Händen hält, schlägt er auf die Umstehenden ein und will sie zwingen, vom Götzendienst abzulassen) JÜNGLING Gedankenhoch waren wir erhöht, gegenwartsfern, zukunftsnah! Lebenstief sind wir erniedrigt. Zertrümmert sei dies Abbild des Zeitlichen! Rein sei der Ausblick zur Ewigkeit! (Der Ephraimit der hinter ihm gestanden ist, ergreift ihn am Genick und drückt ihn zu Boden) DER EPHRAIMIT Hier Blick nun zur Ewigkeit, wenn dir Lebensnähe so wenig wert ist. (Die Stammesfürsten erschlagen den Jüngling, dann besteigen sie ihre Pferde, mischen sich, einzeln und unregelmäßig, unter das Volk und verschwinden, abreitend, unauffällig. In der Volksmenge herrscht nach den vorigen Handlungen der Hingabe und der Opfer eine Lust, sich gegenseitig zu beschenken, vor. Frauen schenken einander Schmuck, Tücher und dergleichen, Männer Waffen, Geräte und dergleichen; man bietet einander Speisen und Getränke, bekränzt sich und andere mit Blumen; einer hilft dem andern bei jeglicher Tätigkeit und ähnliches mehr) Orgie der Trunkenheit und des Tanzes (Überall wird nun Wein in Strömen ausgeschenkt. Eine wilde Trunkenheit bemächtigt sich aller. Man wirft die schweren Steinkrüge umher, begießt sich gegenseitig mit Wein und gerät in tolles Tanzen, wobei es auch hier und da zu Zwistigkeiten und Prügeleien kommt) 70 ÄLTESTE Selig ist das Volk, und groß zeigt ein Wunder, was Begeisterung, was Entzückung imstande umverwandelt keiner, jeder erhoben, unergriffen keiner, jeder ergreifend. Menschentugend, kraftvoll, wieder erweckte Ernst und Freude, Maß und Übermaß, Frohsinn, Glück und Sehnsucht, Schwung und Ruhe, Besinnung. Gier, Entsagung, Geiz, Verschwendung und Habsucht, alles Schöne, Gute, Häßliche, Schlechte, Eigenlebens Zeugnis, wahrnehmbar, fühlbar. - Sinn schenkt Seele Sinn erst. Seele ist Sinn. Götter, die ihr Seele schenktet, Sinne, Seele wahrzunehmen. Götter, seid gepriesen! Orgie der Vernichtung und des Selbstmordes (Vier nackte Jung Frauen, eine davon das Mädchen, siehe 1. Akt, treten vor das Kalb) MÄDCHEN Du goldener Gott, wie Lust durchströmt mich dein Glanz! Was glänzt nur, ist gut. Unangreifbare Tugend des Golds, unverlierbare Jungfräulichkeit, belohnt als Vorbild und Abbild. VIER NACKTE JUNGFRAUEN O goldener Gott, o Priester goldener Götter, das Blut jungfräulicher Unberührtheit, gleich Goldes metallischer Kälte zur Frucht nicht erwärmt, oh, Götter, entzückt eure Priester, entzückt uns zu erster und letzter Lust, erhitzt unser Blut, daß es zischend am kalten Gold verrauche! O rotes Gold! (Die Priester stürzen auf die Jungfrauen zu, umarmen und küssen sie lange. - Hinter jedes Paar stellt sich ein Mädchen, das ein langes Schlachtmesser und ein Gefäß zum Auffangen des Blutes in den Händen hält) 70 ÄLTESTE CHOR (SCHAUDERND) Blutopfer! (Die Mädchen reichen den Priestern die Messer; die Priester fassen die Jungfrauen an der Gurgel und stoßen ihnen das Messer ins Herz; die Mädchen fangen das Blut in den Gefäßen auf; die Priester gießen es auf den Altar) VIER NACKTE JUNGFRAUEN (stoßen einen Todesseufzer) Ah! (Die Menge beginnt nun mit Verwüstung und Selbstmord; es werden Geräte zerschlagen, die Steinkrüge zerbrochen, die Wagen zertrümmert usw.; man schleudert alles mögliche umher Schwerter Dolche, Beile, Lanzen, Krüge, Geräte usw. Im Taumel werfen einzelne sich den Gegenständen, Waffen und dergleichen entgegen, andere stürzen sich in Schwerter, wieder andere springen ins Feuer, laufen brennend über die Bühne, einige springen von hohen Felsen herab und dergleichen mehr; hierzu wilde Tänze). Erotische orgie (Ein nackter Jüngling läuft nach vorn, auf ein Mädchen zu, reißt ihm die Kleider vom Leib, hebt es hoch und rennt mit ihm zum Altar) DER NACKTE JÜNGLING Eurem Vorbild, Götter, leben wir die Liebe nach! (Viele Männer folgen diesem Beispiel, werfen ihre Kleider ab, entkleiden Frauen und tragen sie denselben Weg, am Altar haltmachend, nach dem Hintergrund) EINIGE ANDERE NACKTE Heilig ist die Zeugungskraft! NOCH ANDERE (MEHR) Heilig ist die Fruchtbarkeit! VIELE ANDERE Heilig ist die Lust! (Ein ganzer Zug Nackter läuft auf diese Weise mit Geschrei und Gejohle am Altar vorbei und verschwindet im Hintergrund. Die Bühne ist durch den Abzug der Nackten leerer geworden; nun legt sich bald alle Erregtkeit; Taumel und Trunkenheit gehen in Erschlaffung und Müdigkeit über; viele sinken schlafend um oder ziehen sich still zurück. Aus dem Hintergrund klingt noch Musik und Gesang, von immer anderen Stellen her) CHOR Götter, die ihr Seele schenktet... Sinne, Seele wahrzunehmen... Du goldener Gott! Gold glänzt wie Lust! Menschentugend gleicht Gold! Gold gleicht Lust! Lust ist Wildheit! Gold glänzt wie Blut! Gold ist Herrschaft! Hingabe! Gerechtigkeit! Verwirrender Glanz! (Die Feuer erlöschen, bis auf wenige, allmählich. Alle Bewegung auf der Bühne hat aufgehört) ZWEITER AKT 1. Szene Aron und die 70 Ältesten vor dem Berg der Offenbarung . DIE 70 ÄLTESTEN Vierzig Tage! PRIESTER Vierzig Tage liegen wir nun schon hier! 70 ÄLTESTE Wie lange noch? PRIESTER Wie lange soll das noch dauern? Vierzig Tage warten wir nun auf Moses, und noch immer weiß keiner Recht und Gesetz! Unvorstellbares Gesetz des unvorstellbaren Gottes! EIN ÄLTESTER Immer besetzt Juda die besten Weideplätze! EIN ANDERER Ärger als Ägypten, zu Fron ohne Ruhetag zwingt Ephraim Benjamins Söhne! EIN DRITTER Benjamins Söhne haben Ephraims Weiber geraubt! 70 ÄLTESTE Gewalt regiert! Unzucht kennt ihre Strafe nicht, Tugend nicht ihren Lohn! Vierzig Tage warten wir vergebens vor dieser Höhe! ARON Wenn Moses von dieser Höhe herniedersteigt, wo ihm allein das Gesetz sich offenbart, soll mein Mund euch Recht und Gesetz vermitteln. Erwartet die Form nicht vor dem Gedanken! Aber gleichzeitig wird sie da sein! 70 ÄLTESTE Das wird zu spät kommen! Das Volk ist verzweifelt! Es mißtraut dieser Höhe, deren Umzäunung es vom Berg der Offenbarung trennt. Es rast, es glaubt uns keinem mehr; hält die Umzäunung für Willkür, die Offenbarung für Ausflucht, Moses Schweigen für Flucht! (Lärm aus weiter Ferne) Hört! Hört! Zu spät! (Lärm, Geheule und Tosen kommt, immer lauter, rasch näher; in wütender Erregung stürzt von allen Seiten die brüllende Volksmenge auf die Bühne) 2. Szene CHOR Wo ist Moses? Daß wir ihn zerreißen! Wo ist der Allgegenwärtige? Daß er es mit ansieht! Wo ist der Allmächtige? Daß er uns daran hindre! Fürchtet nichts! Zerreißt ihn! Der Unvorstellbare hat es nicht verboten! Gebt uns unsre Götter wieder, daß sie Ordnung schaffen! Oder wir zerreißen euch, die ihr uns Gesetz und Recht genommen habt. (Sie dringen auf Aron und die 70 Ältesten ein) 70 ÄLTESTE Aron, hilf uns! Sprich zu ihnen! Sie morden uns! Dich hören sie! Du hast ihr Herz! ARON Volk Israels! Mein Bruder Moses weilt, wo er immer ist, ob er uns nah ist oder fern; er weilt auf dieser Höhe bei seinem Gott. Vielleicht hat er uns verlassen, der uns fern war; vielleicht hat sein Gott ihn verlassen, dem er nah war; vielleicht kam er ihm zu nah! Es ist ein strenger Gott Vielleicht hat er ihn getötet! CHOR (ein Gruppe) Die Götter haben ihn getötet! CHOR Die Götter haben ihn getötet! Die starken Götter vernichten den Frevler! Die Ew ge konnt ihn nicht beschützen. Der Unsichtbare kommt keinem zu Hilfe. Der Unsichtbare läßt nirgends sich blicken. Sein Gott ist machtlos. Zerreißt sie, tötet seine Priester, erschlagt sie, verbrennt sie, die Priester dieses falschen Gottes! 70 ÄLTESTE Aron, hilf uns; gib nach! ARON Volk Israels! Deine Götter geb ich dir wieder und dich ihnen; wie es dich verlangt. Lasset die Ferne dem Ewigen! Euch gemäß sind Götter gegenwärtigen, alltagsnahen Inhalts. Ihr spendet diesen Stoff, ich geb ihm solche Form Alltäglich, sichtbar, faßlich, in Gold verewigt. Bringt Gold herbei! Opfert! Ruft ihn an! Ihr sollt glücklich werden! CHOR Jubelt, freut euch! Juble, Israel! Götter, Bilder unsres Auges, Götter, Herren unsrer Sinne! Ihre leibliche Sichtbarkeit, Gegenwart, verbürgt unsre Sicherheit; ihre Grenzen und Meßbarkeit fordern nicht, was unserm Gefühl versagt. Götter, nahe unserm Fühlen, Götter, die wir ganz begreifen Tugend lohne Glückseligkeit, Übeltat bestrafe Gerechtigkeit; zeigend unsrer Taten Folgen, Götter, stellt sich eure Macht dar. Juble, Israel, freue dich! Farbig ist diese Gegenwart, düster ist jene Ewigkeit; Lebenslust scheut ihr Ende nicht, furchtlos sucht sie es freiwillig; Lust grenzt an Leben und an Tod, steigert zu dem von jenem sich; Drohung entzündet Lebensmut, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Deinen Göttern als Inhalt gabst du dein Innres, dein Lebensgefühl. Deiner Götter Aussehn sichert dein Gold entäußre dich sein! Mach dich arm, mach sie reich Sie werden dich nicht hungern lassen! Juble, Israel! Juble! (Während des Letzten hat der Chor den Ausblick auf den Hintergrund freigegeben) 3. Szene das goldene Kalb und der Altar ARON Dieses Bild bezeugt, daß in allem, was ist, ein Gott lebt. Unwandelbar, wie ein Prinzip, ist der Stoff, das Gold, das ihr geschenkt habt; anschaulich - wandelbar, wie alles andre Zweite, ist die Gestalt, die ich ihm gegeben. Verehrt euch selbst in diesem Sinnbild! (Schon während Arons letzter Ansprache sind von verschiedenen Seiten her Züge beladener Kamele, Esel, Pferde sowie Lastträger und Wagen auf die Bühne gekommen. Sie bringen Opfer herein, Gold, Getreide, Weinschläuche, Vieh und dergleichen mehr. An vielen Plätzen der Vorder und Hinterbühne wird abgeladen und aufgeschichtet. Züge mit Vieh aller Arten gehen vorüber. Gleichzeitig werden an vielen Stellen Vorbereitungen zum Schlachten getroffen das Vieh wird geschmückt, bekränzt; Schlächter mit großen Messern treten auf, umtanzen das Vieh in wilden Sprüngen) Tanz der Schlächter (Es wird langsam Abend. Die Schlächter schlachten nun das Vieh, werfen Fleischstücke in die Menge, die sich darum balgt. Einzelne Personen laufen mit blutigen Fleischstücken herum und verzehren sie roh. Inzwischen werden große Kessel gebracht. Brennmaterial wird aufgeschichtet. Die Kessel werden aufgehängt. Am Altar werden Brandopfer dargebracht. Eine Kranke wird auf einer Bahre hereingetragen. Die Menge vorn macht Platz, die Kranke wird vor dem Goldenen Kalb abgesetzt) EINE KRANKE O Götterbild, du strahlst, du wärmst, du heilst, wie niemals die Sonne geheilt. Den Finger leg ich bloß auf dich, und schon bewegen sich die lahmen Glieder. (Sie steht auf und geht durch die staunende Menge) (Inzwischen wurden Feuer unter den Kesseln entzündet, man brät und siedet; mit zunehmender Dunkelheit flammen überall große Feuer auf. Auch Fackeln werden angezündet, und Menschen laufen mit solchen hin und her. Wein- und Ölschläuche werden verteilt, Wein und Öl in große Krüge gegossen. Dabei gehen im Hintergrund die Vorgänge des Schlachtens usw. weiter. Im Hintergrund wird dann rechtzeitig Platz geschaffen für den Auftritt der herein galoppierenden Stammesfürsten. Entzückt von dem Wunder der Kranken, haben sich einzelne Personen von verschiedenen Seiten zum Goldenen Kalb hervorgedrängt und bilden allmählich und nacheinander die beiden Gruppen Bettlerinnen und Bettler einerseits, Greise andrerseits) BETTLERINNEN (ganz nahe dem Kalb) Hier, o Götter, nehmt die letzten Lumpen, die uns vor Sonnenglut und Wüstenstaub geschützt haben. Und hier die letzten Bissen, die wir uns für morgen erbettelt haben. (Sie werfen ihre Kleider ab, legen Nahrungsmittel hin. Einige der Umstehenden drängen sich an die Bettler heran, bieten ihnen Geschenke an, werden aber abgewiesen. Einige Greise, die sich mühsam herangeschleppt haben, stehen nun vor dem Goldenen Kalb!) GREISE Die letzten Augenblicke, die wir noch zu leben haben, nehmt sie als Opfer. (Sie sinken um) 70 ÄLTESTE Sie haben sich getötet. (Posaunenstoß hinter der Szene. Kommt näher; Galopp wird hörbar; nähert sich rasch; das Volk, aufgeregt, stiebt auseinander; die Stammesfürsten und der Ephraimit reiten in wildem Galopp bis vor das Kalb; springen dort ab; Umstehende halten die Pferde) DER EPHRAIMIT Frei unter eigenen Herren, unterwirft sich ein Volk nur Göttern, die kraftvoll herrschen. Stammesfürsten, huldigt mit mir diesem Abbild geregelter Kräfte! DIE STAMMESFÜRSTEN Im Namen aller von uns geführten Stämme, Götter, seht uns vor euch auf den Knien, die höhere Macht der höchsten unterworfen. CHOR Frei unter eigenen Herren! (Der Jüngling hat sich einen Weg durch die Menge gebahnt. Er ist zum Skelett abgemagert, sieht fiebrig aus. Mit einer langen Latte, die er mit beiden Händen hält, schlägt er auf die Umstehenden ein und will sie zwingen, vom Götzendienst abzulassen) JÜNGLING Gedankenhoch waren wir erhöht, gegenwartsfern, zukunftsnah! Lebenstief sind wir erniedrigt. Zertrümmert sei dies Abbild des Zeitlichen! Rein sei der Ausblick zur Ewigkeit! (Der Ephraimit der hinter ihm gestanden ist, ergreift ihn am Genick und drückt ihn zu Boden) DER EPHRAIMIT Hier Blick nun zur Ewigkeit, wenn dir Lebensnähe so wenig wert ist. (Die Stammesfürsten erschlagen den Jüngling, dann besteigen sie ihre Pferde, mischen sich, einzeln und unregelmäßig, unter das Volk und verschwinden, abreitend, unauffällig. In der Volksmenge herrscht nach den vorigen Handlungen der Hingabe und der Opfer eine Lust, sich gegenseitig zu beschenken, vor. Frauen schenken einander Schmuck, Tücher und dergleichen, Männer Waffen, Geräte und dergleichen; man bietet einander Speisen und Getränke, bekränzt sich und andere mit Blumen; einer hilft dem andern bei jeglicher Tätigkeit und ähnliches mehr) Orgie der Trunkenheit und des Tanzes (Überall wird nun Wein in Strömen ausgeschenkt. Eine wilde Trunkenheit bemächtigt sich aller. Man wirft die schweren Steinkrüge umher, begießt sich gegenseitig mit Wein und gerät in tolles Tanzen, wobei es auch hier und da zu Zwistigkeiten und Prügeleien kommt) 70 ÄLTESTE Selig ist das Volk, und groß zeigt ein Wunder, was Begeisterung, was Entzückung imstande umverwandelt keiner, jeder erhoben, unergriffen keiner, jeder ergreifend. Menschentugend, kraftvoll, wieder erweckte Ernst und Freude, Maß und Übermaß, Frohsinn, Glück und Sehnsucht, Schwung und Ruhe, Besinnung. Gier, Entsagung, Geiz, Verschwendung und Habsucht, alles Schöne, Gute, Häßliche, Schlechte, Eigenlebens Zeugnis, wahrnehmbar, fühlbar. - Sinn schenkt Seele Sinn erst. Seele ist Sinn. Götter, die ihr Seele schenktet, Sinne, Seele wahrzunehmen. Götter, seid gepriesen! Orgie der Vernichtung und des Selbstmordes (Vier nackte Jung Frauen, eine davon das Mädchen, siehe 1. Akt, treten vor das Kalb) MÄDCHEN Du goldener Gott, wie Lust durchströmt mich dein Glanz! Was glänzt nur, ist gut. Unangreifbare Tugend des Golds, unverlierbare Jungfräulichkeit, belohnt als Vorbild und Abbild. VIER NACKTE JUNGFRAUEN O goldener Gott, o Priester goldener Götter, das Blut jungfräulicher Unberührtheit, gleich Goldes metallischer Kälte zur Frucht nicht erwärmt, oh, Götter, entzückt eure Priester, entzückt uns zu erster und letzter Lust, erhitzt unser Blut, daß es zischend am kalten Gold verrauche! O rotes Gold! (Die Priester stürzen auf die Jungfrauen zu, umarmen und küssen sie lange. - Hinter jedes Paar stellt sich ein Mädchen, das ein langes Schlachtmesser und ein Gefäß zum Auffangen des Blutes in den Händen hält) 70 ÄLTESTE CHOR (SCHAUDERND) Blutopfer! (Die Mädchen reichen den Priestern die Messer; die Priester fassen die Jungfrauen an der Gurgel und stoßen ihnen das Messer ins Herz; die Mädchen fangen das Blut in den Gefäßen auf; die Priester gießen es auf den Altar) VIER NACKTE JUNGFRAUEN (stoßen einen Todesseufzer) Ah! (Die Menge beginnt nun mit Verwüstung und Selbstmord; es werden Geräte zerschlagen, die Steinkrüge zerbrochen, die Wagen zertrümmert usw.; man schleudert alles mögliche umher Schwerter Dolche, Beile, Lanzen, Krüge, Geräte usw. Im Taumel werfen einzelne sich den Gegenständen, Waffen und dergleichen entgegen, andere stürzen sich in Schwerter, wieder andere springen ins Feuer, laufen brennend über die Bühne, einige springen von hohen Felsen herab und dergleichen mehr; hierzu wilde Tänze). Erotische orgie (Ein nackter Jüngling läuft nach vorn, auf ein Mädchen zu, reißt ihm die Kleider vom Leib, hebt es hoch und rennt mit ihm zum Altar) DER NACKTE JÜNGLING Eurem Vorbild, Götter, leben wir die Liebe nach! (Viele Männer folgen diesem Beispiel, werfen ihre Kleider ab, entkleiden Frauen und tragen sie denselben Weg, am Altar haltmachend, nach dem Hintergrund) EINIGE ANDERE NACKTE Heilig ist die Zeugungskraft! NOCH ANDERE (MEHR) Heilig ist die Fruchtbarkeit! VIELE ANDERE Heilig ist die Lust! (Ein ganzer Zug Nackter läuft auf diese Weise mit Geschrei und Gejohle am Altar vorbei und verschwindet im Hintergrund. Die Bühne ist durch den Abzug der Nackten leerer geworden; nun legt sich bald alle Erregtkeit; Taumel und Trunkenheit gehen in Erschlaffung und Müdigkeit über; viele sinken schlafend um oder ziehen sich still zurück. Aus dem Hintergrund klingt noch Musik und Gesang, von immer anderen Stellen her) CHOR Götter, die ihr Seele schenktet... Sinne, Seele wahrzunehmen... Du goldener Gott! Gold glänzt wie Lust! Menschentugend gleicht Gold! Gold gleicht Lust! Lust ist Wildheit! Gold glänzt wie Blut! Gold ist Herrschaft! Hingabe! Gerechtigkeit! Verwirrender Glanz! (Die Feuer erlöschen, bis auf wenige, allmählich. Alle Bewegung auf der Bühne hat aufgehört) Schönberg,Arnold/Moses und Aron/II-2
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Ein Gesetz, Tokyo jung zu nennen, bevölkert, gesunde Erziehungsregulierungen reformieren, Rechnung wird jetzt in Japan gegeben.Wenn das Gesetz geht, wird ein lebhafter Cartoon / Komiker reguliert!Leichter Novell / der Roman ist mit dem Regulierungsgegenstand außerhalb es. Wie für der wunde Punkt bin ich die Grenze darin dieses ein Satz, aber, wie für das Schreiben, daß Sie in Stelle blog denken, ..... welcher Sie machen wenn hat über das Oben erwähnte nachgedacht, wie wird darüber; oder dies von mir konnte machen, das alles ist; ist ein Wunsch(Aber in dort das Sein die Möglichkeit, die ich "" sterbe und den unbesiedelten Ausdruck des Vaters bitte anhalte, und es wird genug für die Zustimmung gesagt)
https://w.atwiki.jp/oper/pages/700.html
第3幕 (幕が上る前からすでに、舞台の奥で強くハンマーで打つ音やガタガタいう音が聞える) (同じ部屋、ただ見事に散らかっている。芝居の一座の仲間が変装した大勢の労働者が、壁に釘を打ちつけたり、大きな音をたてながらいくつもの木箱や鏡、調度品などを持って階段を上がり、バタンと置いている。その間ずっと壁に釘を打ちつける音がリズムを刻んでいる) 第1場 アミンタ ここに鏡、サイドテーブル、 急いで、さあ、早く! (他の人たちに) ここにフィレンツェのシャンデリア そしてフランドルのゴブラン織! 古いガラクタは片付けて、 鎧戸やカーテンは外して、 光や太陽が入って来るように! (召使いのひとりがオウムを籠に入れて持ってくる) そこ、モロズス卿の部屋の前に そのオウムを置いて! オウム (大きな金切り声で) コラ…コラ…カカドゥ。 アミンタ もっと早く、早く、早く、 急いで、この何にもない壁を見るのは、 もううんざり。 (皆、ますます急いでハンマーを打つ) 第2場 (家政婦がモロズスの部屋から恭順にそっと出てくる) 家政婦 ああ、奥様、旦那様がお願いがあるとのことで… アミンタ (他の人たちに) 早くって、言ったでしょう、皆さん! 家政婦 もう少し気を配っていただきたいのですが… アミンタ (先ほどと同様に) ぐずぐずしないで、おしゃべりしないで! 家政婦 ハンマーの音で頭が痛くなると。 アミンタ (先程と同じように) 私、お昼には出来上がっていてほしいの。 家政婦 ぐっすりお眠りになれないんです、静かにしていただきたいのです。 オウム (金切り声で) コラ…カカドゥ。 家政婦 15分だけでも休憩をとっていただけると… アミンタ (家政婦を無視して、荷物を運ぶ二人に) ああ、クラブサンを持ってきたのね。ここの隅に!まあ、 マエストロだわ! 第3場 (家政婦はすっかり絶望した身ぶりで退場。アミンタは、片手に巻いた楽譜を持っている歌の先生ヘンリーと、ピアノ伴奏者の扮装をしたファルファッロに向かって) アミンタ ようこそ、マエストロ!すぐに歌のレッスンを始めましょう。 (労働者たちに) さ、行って、みんな、また呼びにやるまで! (労働者たちは目配せしたり笑ったりしながら姿を消す) ヘンリー (歌の教師を演じて) こちらがチェンバロ奏者です。声の調子がいいならすぐに始めましょう。これがあなたのパートです。 (巻いた楽譜を彼女に渡す) モンテヴェルディの‘ポッペアの戴冠’からのアリアです。 ファルファッロ (チェンバロで前奏を弾く) アミンタ (イタリア語のアリアを歌い始める) セント ウン チェルト ノン ソ ケ、 ケ ミ ピッツィカ エ ディレッタ、 ディンミ トゥ ケ コーザ エリ エ ダミジェッラ アモロセッタ. ティ ファレイ ティ ディレイ ティ ディレイ ティ ファレイ、 マ ノン ソ クエル キオ ヴォッレイ、 マ ノン ソ クエル キオ ヴォッレイ. ヘンリー (歌の休みの間に割り込んで) ブラーヴァ、ブラーヴァ!デモモット早ク、モット情熱的ニ!それから私が二重唱に加わりましょう。 アミンタ (先程より大きく力強い声で歌う) セ スト テコ イル コール ミ バッテ、 セ トゥ パルティ イオ スト メレンソ、 アル トゥオ セン ディ ヴィーヴォ ラッテ センプレ アスピーロ エ センプレ ペンソ. モロズス (だらしないガウン姿で隣の部屋から飛び出して来る、頭と耳にはターバンのようなものを分厚く巻いている。その後ろに家政婦) 同情してくれ、止めてくれ! ああ、もう駄目だ、駄目だ! 跪いてお願いするから、 休憩を、休憩を! アミンタ (歌い続ける) (ジョヴァンニ・レグレンツィのオペラ『エテオクルとポリニーチェ』(ヴェネツィア1675)から二重唱(アルジーアとポリニーチェ)) ドルチェ アモール! ヘンリー ベンダート アラート! 二人 デー コンソーラ、 デー コンソーラ イル ミオ マルティール! エ ペル ファール キオ ゴーダ ア ピエノ、 レンディ パーチェ ア クエスト セーノ、 ケ フェリート ダ テ ソル、 ダ テ ソル スペロ イル ジョイール! モロズス (同時に) 駄目だ、誰だって耐えられない、 地獄よりひどい、 死よりもひどい。 どうやって逃げる、どうやって助かる? ああ、静けさを見出すにはどうしたらいいんだ! オウム コラ…コラ…カカドゥ。 家政婦 (同時に) ああ、私の警告は無駄だった! ああ、あの女は罠をかけようとしてると 旦那様には切にお願いしたのに、 今となってはどんな忠告も遅すぎる! ファルファッロ (拍手しながら) ブラーヴァ、ブラーヴァ!ブラヴィッシマ! ヘンリー タイヘン満足!もう少し熱をこめて、では最初カラ! モロズス (絶望して) やめてくれ!やめてくれ! 家政婦 どれほど苦しめているか。恥さらしだわ! アミンタ 喜んで最初カラ! このバカのことは気にしないで! (全員一緒に) ヘンリー (ファルファッロに) では、始メマショウ! ファルファッロ (チェンバロで前奏を弾く) モロズス 駄目だ!駄目だ!静かに、静かに! どうやって逃げる、どうやって助かる? ああ、静けさを見出すにはどうしたらいいんだ! オウム (金切り声で) コラ…コラ…カカドゥ。 第4場 (ドアが開く。理髪師が横柄な態度で入って来る。すぐに静かになる) 理髪師 (話す) 高名な裁判長閣下が、裁判所の公証人二人と共に、間もなくここに来られます。 (ヘンリーとファルファッロに) マエストロ、重要な用件がありますので。ではまた! (ヘンリーとファルファッロは意味ありげな顔つきで去る) モロズス 神様のお陰だ、いい時に来てくれた、でなきゃベドラム(精神病院)に連れて行ってもらうところだった! (小声で) 準備万端か?離婚の準備は? 理髪師 (小声で) あらゆる証拠を突きつけ、いくらか小銭も掴ませておきました。間もなく審理が始まります。 モロズス しかしあいつが叫んだりはしないか、大騒ぎしたりはしないか?私の耳はすっかり傷ついていて、もう耐えられない。ああ、床屋君、ともかくまるくおさめてくれ、、喧嘩はもういやだ。欲しがるのは何でもやってくれ、私が欲しいのは静けさだけだ! 理髪師 (小声で) やってみせます! (彼は、二人のひそひそ話に疑い深そうに目を向けているアミンタのほうに、勿体ぶって歩み寄る) 失礼ながら、奥方様! アミンタ (同様に) まあ、理髪師殿! 理髪師 (大仰に) こう言っては何ですが、 お見受けいたしますところ、 お二人の御結婚は お幸せではないようで。 アミンタ (辛辣に) それは大いなる勘違い、 それは大変な勘違い、 私にはすばらしく、 これ以上望むものは何もありません。 理髪師 だが俺はつい先ほどドアのところで きつい会話が、 激しい言い争いが 聞こえたように思ったが。 アミンタ でも日常茶飯事のことでしょう 結婚してればどこだって 口喧嘩したり、興奮したしたりして、 そしてまた仲直りするのです。 理髪師 だがモロズス卿は 命に関わると訴えておられる、 卿はあなた様にはこれ以上 我慢できないと。 アミンタ それなら私は穏やかに 耐え忍ぶことにしましょう、 私が謙虚に その十字架を背負います。 理髪師 (モロズスに小声で) ああ、あの方は地獄の業火の中でも頑固です!鎖を解くのはそう簡単ではありません。 モロズス (小声で) 金をやれ!財産の半分でもいい!私が欲しいのは静けさ、静けさだけだ! 理髪師 (声の調子を変えて、小声で、アミンタに内緒話をするように) 賢明にお聞きなさい、 どっちが得かよく考えて。 アミンタ ええ、喜んで。 理髪師 冷静になって! アミンタ モロズスがバカだっただけです! 理髪師 では、お聞きください! アミンタ ええ、聞きますわ! 理髪師 モロズス卿は大金持ちです。 アミンタ (頷いて) その美徳の故に 私はこの方のお傍にいるのです。 理髪師 あんたがあの方を自由にしてくれたら、 千ポンド差し上げると言ってます。 アミンタ まあ、お笑いね!千ポンドですって! まあ、何て愉快なご冗談を! モロズス (後ろから) 倍でもいい、もっとやる! 全部だ、全部だって 静けさのためなら払ってもいい! 理髪師 二千…三千…四千…いや、五千… アミンタ もっと、もっと! 理髪師 冷静になって… アミンタ いいえ、笑っちゃうわね 私の魂は自由よ。 私の名誉がガラクタと引き換えに 買収できるとでも、思ってるの? (荘重で嘲笑的な身振りで、民謡をパロディ風に讃美歌風に歌う) 私はこの方に 貞節を誓いました、 冷たいお墓に 入るまでの貞節を、 この方に誓った その貞節を 私はずっと 守り通すつもりです。 モロズス くそ、このあばずれ… (突然出て来る) アミンタ (嘲笑的に) あなたの奥方ですわ! モロズス 神様、もう駄目だ。 アミンタ (パロディ風に夢中になって) ああ、永遠に、永遠に。私はあなたから離れません! モロズス (喘ぎながら) ああ、…ああ、…まだ私を嘲笑っている!気が変になる…ああ、怒りで窒息しそうだ… 第5場 (家政婦が駆け込んでくる) 家政婦 旦那様…儀装馬車二台で、お偉い方々がお越しです。 モロズス (ほっとして) ああ、生き返った。 理髪師 (窓から外を見ながら) 勝った!助かりましたよ。裁判長と弁護士です。しかし、こんな寝間着姿で紳士方をお迎えするわけにはいきません。さあ、さあ、盛装して勲章をつけて、ここで誰が相手か、分からせてやりましょう。 モロズス ああ、すぐに行く。紳士方にはご無礼を伝えてくれ、二分たったらきちんとして戻って来る。 (彼は家政婦と共に隣の部屋に消える) 第6場 (ヴァヌッチ、ファルファッロ、モルビオが入って来る。ヴァヌッチは大きな白い鬘と眼鏡、金の鎖と黒い胴着を身に着けて裁判長の格好、他の二人は弁護士の格好をしている。裁判長役のヴァヌッチは長い金の握りのついたステッキで大げさに床をたたく) ヴァヌッチ 国王陛下の名において、議会の名において!控訴人は出頭しているか、モロズス卿とモロズス夫人? アミンタ バスのいい声は後々のためにとっときなさい、ヴァヌッチ!いるのは私たちだけよ。 ヴァヌッチ はは、勇敢なアミンタ、君はなんて見事に小悪魔の役をやってくれた! 理髪師 おやおや、自分で心配になってきた、あの娘(こ)ときたらあの哀れな爺さんに塩コショウし、茹でてトリュフで味付けとさんざんな仕打ち、すると爺さんは煮えたぎり、自分の脂で煮えくりかえる。あと小1時間もしたら肉は出来上り、俺らは一息つける。残すは最後の 一芝居、 そしたら旦那は 完治する。 かくして陽気に また愉快に、 旦那自身が 陽気になるほど。 ヴァヌッチ (変装をさっと投げ捨て、踊りながら) ああ、汗だくだ、息がつまる、 このガウンで ぐったりだ、 裁判長の 服も鬘もとって 少し空気を 入れないと。 モルビオ だめだ、笑うに 笑えない、 厳めしい身なりを していると。 マントを外し、襟飾りを取り、 脚をまっすぐ 伸ばすんだ! (二人は一緒に踊る。) ファルファッロ (アミンタを捕まえて) アミンタちょっと 踊ろうよ、 それは血の巡りを 高めてくれる。 上手くからだを 揺り動かせば、 この楽しさは 倍増する。 アミンタ (彼と共に) 威厳よ、威厳、さあみんな、 裁判の威信に 敬意を払って! 私たちのことが あの人にばれたら、 全ての努力が 水の泡。 ヴァヌッチ、ファルファッロ、モルビオ (一緒に) 残るは最後の 一頑張り、 円陣を組んで、右へ左へ、 我々はもう一度 威厳をただし 我々はもう一度 口をつぐむ。 (彼らはまた衣装を身に着け、鬘を被り、最初に登場した時と同様に真面目にいかめしく立っている。この場面全体が迅速にパントマイムのようにさっと行われ、最初に登場した時と全く同じ状態になる) 第7場 モロズス (盛装して、家政婦を従えて、姿を現わし、深くお辞儀をする) 大変恐縮に存じます。 ヴァヌッチ (上から見下して) 貴殿の訴訟の件、了解いたしました。 (弁護士に) よろしいですか、先生方、では始めます。 (モロズスの合図で家政婦と理髪師は中央にテーブルを運ぶ。中央に裁判長役のヴァヌッチ、右と左に陪審役のモルビオとファルファッロが座る) ヴァヌッチ ロード・モロズスとレディ・モロズスが、結婚を解消したいと、請願を出され… アミンタ 異議あり。私はそのような請願を一度もしておりません。 ヴァヌッチ えへん、えへん、その点でもう紛糾しておりますな。請願者は、離婚ガ合法と論証する根拠を提示する義務があります。 理髪師 (小声で通訳して) 離婚の理由です。 ヴァヌッチ 先生方、婚姻ヲ解消スルノヲ法廷が認める場合の、婚姻障害事由を説明してください。 理髪師 (小声で) 離婚の理由を列挙します。 ファルファッロ (情熱的に) 婚姻障害事由ハ12アリ… モルビオ (通訳して) 障害は12あると。 ファルファッロ 結婚ヲ無効にスルノハ、 モルビオ 結婚を無効にするのは、 ファルファッロ ソレハ、 モルビオ それは、 ファルファッロ 間違ッタ条件、誓約、血縁関係、犯罪ノ間違イ、教養ノ差異、暴力、風習、夫婦ノ絆、体面、不能… モロズス 何が言いたいんだ?何を言ってるんだ?私が分かったのは最後の障害だけだ。 ヴァヌッチ (ファルファッロに) 先生、説明してあげなさい!この請願者は全く法律ニ無知のようですね。 ファルファッロ では説明いたします。第一に、あなたが結婚した人とは別の人物と結婚したのではないかとと思った場合の間違い… モロズス (興奮して) それです、先生方!私は無口な女を手に入れたと思ったのに、結婚した相手は活火山だった、悪妻クサンチッペ、悪魔の妹、誓って言います、先生方、間違いだったのです。 ヴァヌッチ (テーブルを叩いて) その種の間違いだけでは十分ではありません、ありふれたことです。どの男にもあることです。我々は誰しも大人しい娘と結婚したいと思いますが、自分の妻が無口で従順だと思うような者などいるでしょうか!説明してあげなさい、先生方、裁判で唯一認められる間違いの形式について。 ファルファッロ 間違いには色々な形式があります。第一に、人格ノ間違イ、すなわち別の女性にすりかえられていた場合です。第二に財産ノ間違イ、すなわち、その女性が金持ちだと思っていたら貧乏だった場合、第三に性質ノ間違イ、すなわち、バージンつまり処女と結婚したつもりが、実は処女デナイと分かった場合… 理髪師 (前に出て、大声で) ソレダ!私が証言します、彼女は他の男と関係を持っていました。 アミンタ この人は買収されています、嘘です!私は結婚した夫以外に誰とも関係を持っていません。誓います。 ヴァヌッチ 証明されねばなりません。 (理髪師に) その告発に証人がいますか? 理髪師 かしこまりました、閣下、すぐにここに。 第8場 理髪師 (ドアのところに行き、開ける。イゾッタとカルロッタが前と同じ格好で入って来る) ここにおられるこのご婦人方です。 ヴァヌッチ あなた方は、モロズス夫人がモロズス卿以外の男性と関係があると、証言できますか? カルロッタ そんつもりよ。誓ってもええよ。 イゾッタ 私も誓います。 理髪師 いかがです、先生方! アミンタ 誹謗中傷させるもんですか、この人たちは買収されたんです! カルロッタ 何やて?この高慢ちき、あんたこそあのまぬけ爺いに買ってもらったんやろ! イゾッタ 私、この人を軽蔑して、その言葉お返ししますわ! アミンタ 嘘よ、誹謗中傷よ!私の名誉、私の名誉! カルロッタ あんたの名誉なんて糞くらえよ! モロズス おお神よ、私の頭が、この哀れな頭が! 理髪師 (宥めて) お嬢さん方、お嬢さん方、二人一緒に話さないで! イゾッタ (アミンタのほうに詰め寄り) あんたが否定しようとは、 鉄面皮をお持ちだね、 昼といわず夜といわず 別の男と 一緒だったくせに。 アミンタ 嘘よ、誹謗中傷よ! 卑劣な嘘! 決して、いえ、決して 私は結婚の名誉を 冒涜したことはありません。 家政婦 (舞台の端の方の手前で) やっと、やっと ことをはっきりとしなくちゃ。 ずっとずっと前から、 私は怪しいとにらんでいた、 ごまかしを嗅ぎつけていた。 理髪師 (舞台のもう一方の端で、手をこすりながら) 今や大旋風が ぐるぐる巻き上がり 更に拡がり、拡がり 大騒動を巻き起こす! さあ、すばらしいぞ。 モロズス (すっかり落胆して) この騒ぎ、この喚き声、 私の耳がちぎれてしまう! 早く終わってくれ、 でないと私は気が変になりそうだ。 ヴァヌッチ 紳士淑女の皆さん、ああ、誰も私の言うことを聞いていない! モルビオ 懲戒処分しなければなりませんな。 ファルファッロ あるいはこの裁判をやめるか。 ヴァヌッチ (ステッキで叩きながら) 静粛ニ! アミンタ (テーブルの前で跪いて) 裁判長様、私の名誉をお守りください! モロズス卿が私を選んだことへの 憎しみ、妬み、恨みから この厚かましい女たちは嘘をついているんです! 星々に誓って言います、 天の神様も聞いてくれているはず、 私はあの方を騙したりはしていません、 私はあの方に誠実に貞節を守っています。 理髪師 かもしれない、かもしれない、しかしその点はそう難しくはないね、あんたはあの方と結婚してたった12時間だから。そのくらいならこの年の俺だって誠実でいられる。しかし以前だな、モロズス夫人、以前、これが重大ナ点、当該事件で浮上してきて、少し臭ってくる点だ… (ヴァヌッチに) 裁判官殿、俺にはもう一人、この品行方正な奥方自身の寵愛を受けたと誓ってくれる証人がいるんだが。 ヴァヌッチ (他の二人に尋ねる) 先生方は? モルビオ 賛成です。 ファルファッロ 同意します。 ヴァヌッチ では連れてきなさい。 第9場 (理髪師がもう一度ドアを開けると、ヘンリーが入って来る。変装して髭をつけているので、誰だか分からない) ヴァヌッチ このご婦人をご存じか? ヘンリー よく存じております、閣下。 ヴァヌッチ 私が言いたいのは、あなたが彼女をよく知っていた…というのは…彼女と親しい仲だったということですか? ヘンリー その通りです、閣下! ヴァヌッチ 私が言いたいのは…親しい仲、これが問題なんですが…あなたは彼女をよく知っていた、というのはつまり、カルネの関係。 モルビオ (督促するように尋ねる) カルネの関係! ファルファッロ (同様に) カルネの関係! モロズス (理髪師に小声で) 何のことだ、カルネのとは? 理髪師 (同様に小声で) 肉体のという意味で、閣下、肉体の。 ヘンリー (お辞儀をして、小声で) はい…誓います。 ヴァヌッチ (アミンタに) 何と答えますかな? アミンタ (目をそらして) 私は夫以外の男性と一緒になったことはありません。誓います。 ヴァヌッチ でこの証人はご存知ですか? アミンタ (興奮し目をそらして) もう知りません!知りたくもありません。 ヘンリー (彼女の方に近寄って) 本当に僕を 知らないと? 君の気持ちは そんなに移り気なの? 君は本当に 嘘をつくつもり、 君の心は 僕のものだったのに? 君の唇、君の頬、 それを僕は 何度も優しく抱いたよね、 君の手、君の甘い髪の毛を? 僕らの情熱、穏やかな優しさの 至福の時間が、その時間がすべて すっかり君から 消えてしまったので、 君の目は 僕の目を避けるのか? いや、愛する人よ、思い出しておくれ、 君の友だちを 否定しないで! 僕の目を見て、自分の心を見て、 愛が新たに 僕らをひとつにするのを。 アミンタ (一見、怒ったように) 出て行って、この嘘つき!裏切り者! 嘘が私を じっと見ている! 悪者、偽善者、大悪人! 大嘘つき、卑怯者! お願い、私から 離れていてよ! ああ、不幸なのは 私たち女、 愛しては、騙され、 頼りにしては、裏切られる! ヴァヌッチ えへん、えへん!ではこの男を知っていることは、もはや否定しませんね? アミンタ (横を向いて、顔を手で覆って) ああ… 理髪師 (モロズスに大声で) 彼女の罪が証明されました!勝利です! モルビオ 訴訟に勝ちました!おめでとうございます。! 家政婦 ああ、嬉しくて死にそう! カルロッタ 今、あの子、自滅しちゃった! イゾッタ 分別のある女ならそんなことは決して認めないわ。 理髪師 モロズス万歳!勝利です! 全員 モロズス万歳!勝利です! (全員が、大喜びしているモロズスを取り囲む) モロズス (全員と握手しながら) ああ、皆さん、感謝するよ! やっとあいつから自由になった ああ、この魂に花が咲く。 私がどれだけ苦しんだか、誰も分かるまい、 私の喜びは、誰も分かるまい。 理髪師 (ヴァヌッチに) 判決を、閣下!判を押して、署名してもらいたい! ヴァヌッチ (杖をついて立ち上がりながら) 請願者には、彼の妻モロズス夫人がバージンで結婚生活に入ったのではないことが証明されましたので、性質ノ間違イという障害が成立します。そして先生方、この結婚が無効であると宣言することを、提議します。 モルビオ 賛成です。 ファルファッロ (立ち上がって) 反対です。 モルビオ 反対だって? 理髪師 (一見、驚いたように) 反対だって? カルロッタ (同様に) 反対やって? 家政婦 反対ですって? イゾッタ (同様に) 反対ですって? モルビオ 反対だって? モロズス おお神よ、何だって?反対だって? ファルファッロ 反対です。この結婚契約書ニハ、結婚前ノ、モロズス夫人の純潔が、結婚ノ条件とは一言も書かれていません、従ッテ性質ノ間違イは成立しません。 モロズス (心配そうに) 何が言いたいんだ?何を言ってるんだ? ヴァヌッチ えへん、えへん! マサシク!こちらの先生は、あなたが結婚前にバージンという条件が契約書には書かれていないと、見つけたのです。 (アミンタに) モロズス卿は結婚の前にあなたに尋ねましたか? アミンタ 何も。 ヴァヌッチ では間違いにはなりません。請願は却下。先生方、承認サレますか? モルビオ 無条件デ承認。 ファルファッロ 無条件デ承認。 モロズス (理髪師に) 奴らは何を言っているんだ?何をしようと? 理髪師 大変お気の毒ですが、閣下、あなたの願いは認められませんでした。 モロズス しかしあいつは他の男と寝たのだろう?しかも証明されたじゃないか。 理髪師 しかしそれは結婚前ノコト、閣下、あなた様以前のことで、我々はそのことを契約書に入れるのを忘れていました。今となってはずっと一緒にいるしかありません。 モロズス 一緒にいる?あいつと一緒に?あの小悪魔に加えてこの恥さらし?イヤだ、イヤだ!名誉を汚したくない!あんな女、その上娼婦だ!イヤだ、もうたくさんだ。くたばるほうがましだ!破滅するほうがましだ。私のピストルは何処だ?私の剣は?縄は?水に跳び込もう!窓から身投げだ!あいつと一緒に1日だって嫌だ、1日だって! (全員が彼の周りを囲んで、彼がしようとするのを押しとどめる) ヴァヌッチ よく考えてください!まだ控訴できます。 モルビオ 落ち着いてください、覆すことのできないことなんて何もありません! 家政婦 旦那様、お命を大切に! 理髪師 まだ何か方法を見つけます。 カルロッタ あんなあまっこのせいでそんたらカッカすることねえのに。 イゾッタ いつでもあなた様をお慰めする代わりの女性がいますわ。 モロズス (身を引き離して) 放せ!畜生みんな出て行け、お前らの叫び声で私を殺す気か?私が欲しいのは静けさだけだ!もう我慢ならん!我慢ならん!おお、誰も見たくない!何も聞きたくない!死んじまえ、行っちまえ!欲しいのは静けさ、何も聞きたくない、静けさ、静けさ… (彼は自暴自棄になって寝台に身を投げ出し、布団の中に頭を突っ込み、耳に栓をする) 理髪師 (手を上げる。突然、静かになる。ヘンリーとアミンタが変装を投げ捨て、モロズスが呻きながら枕の下に潜り込んでいる寝台の方に静かに近寄り、跪く) フィナーレ ヘンリー (跪いて) おじ上、あなたの苦しみ、ご心配を これ以上 見ていられません。 立って!しっかりしてください、 この結婚の悪夢から目を覚ましてください! 周りをご覧ください!友だちばかりです! 恐ろしいものや責苦はすべて消え去りました、 あなたの甥が、あなたの息子が ここであなたの愛を切にお願いしています。 モロズス (ゆっくり起き上がり、困惑して周りを見て、息をつきながら) ヘンリー!ありがたい、私のヘンリー!どこから来たんだ?だってさっきまでそこに別の男がいた。あの女は誰だ…確か (驚いて) あれは確かティミーダだ。 ヘンリー 違います、あの女はもうあなたをいじめたりしません、 あの女は永遠に姿を消しました。 いるのはアミンタだけです、 いつものように、穏やかに。 アミンタ (跪いて) あの女があなたにしたことを、 どうぞお許しになってください。 そして生涯、子供としての愛を あなたに捧げることで お怒りを和らげることができるなら、 二人の真実の愛を受け入れてください、 アミンタを、この忠実な娘を、 あなたの娘として受け入れてください! モロズス 何?何て?よく分からない。アミンタがティミーダでティミーダがアミンタ?彼女は私の妻で、お前の妻?私はラム酒の樽の中に落ちたのか?私は夢を見ていたのか?私は酔っぱらっていたのか?そしてそこにいた裁判官や先生方は… ヘンリー 僕の仲間です。 (ヴァヌッチ、モルビオ、ファルファッロが変装を脱ぎ捨て、へりくだった態度で立っている) モロズス 何?何だと?仲間…結局、あの旅芸人の仲間か?お前らは…お前らはもしかして私をこけにしたのか?茶番をしたのか、私は実は結婚していない、実は本当は結婚してはいなかったのか? (彼はステッキに手を伸ばす) 何?何だと?お前らは私をからかったのか、このモロズス卿を?仕返ししてやるぞ、山賊め!お前らは私をロバみたいに酷使して、私の鼻ずらを引っ張って、血の汗を流させた!お前らは私を猪みたいに追い回し、けしかけて、私は危うく首つりするところだった… (突然、激怒から転じて大笑いし始める) は、は!それにしても大したものだ、この野郎ども!大したものだ、大したものだ!この老練な船乗りを欺くとは、この厚かましい陸(おか)ねずみどもめ、は、は!上手くやったな、バカな奴は櫛けずられ、愚かさは打ちのめされるがいい。こいつめ、こいつめ、お前らがそんなすばしこい野郎どもだとは、思ってもいなかった。 (ヴァヌッチに) 結局、君が、私を信じ込ませた牧師だったのか? ヴァヌッチ (まだびくびくして) その通りで。 モロズス (彼を抱きながら) だとすると私が今まで見た中で一番坊主らしい坊主だ。 (モルビオとファルファッロに) それで君があの弁護士らしい弁護士で、君が私がこの60年で見た一番気難しい公証人か。 (彼は二人を抱く。カルロッタとイゾッタに) そして君たち二人、すばらしい、すばらしい、一人前の男を手玉にとるとは、キスしてやるぞ。いや、私を打ちのめすとは、すごい!私はお前らに手酷い扱いをした、しかしこれからは芸術を敬うよ、君らのオペラには全部行こう、今日私が存分に笑ったように、君らが私を笑わせてくれたら、ピカピカの金貨で50ギニーやるぞ。 (アミンタに) ああ、この回し者め、色目を使うと、君はなんて魅力的だ。もう一度君と結婚したいくらいだ。しかしやめておこう、心配しなくていい、私は治ったすっかり治った、何事にもだ!今やっと分かった。いい人たちと楽しくいるより、いいことはないと。 (家政婦に) おい、ワインを持ってこい、イギリスで一番バカな男と、この王国で最も図々しい野郎どもと最も可愛い女たちのために一本飲もう! (俳優たちに) そして君たち、音楽をやりたいなら、私にかまわず、好きなだけ騒いだらいい。一度無口な女を妻に持ったら、この世のどんな騒音にも耐えられるというものだ。だからさあ、やれ! (彼はアミンタとヘンリーと一緒にテーブルに就く。それは先程ヴァヌッチが裁判長として座っていた席で、右にアミンタ、左にヘンリーが座る。俳優たちはその後ろに並んで、ダンスのメンバーと同時に、歌い、音楽を奏でる) ヴァヌッチ あなたが敵視した 我々の芸術が、 今あなたを 歓迎します、 何故って いかなる食事も 杯なしでは 完成しませんから。 モルビオ それなしでは 喜びはない、 それなしでは 幸せはない。 優しい愛と 音楽は この二つは 永遠に兄弟。 イゾッタ 芸術が その翼を広げる所は、 皆が集まり お祭りとなる、 芸術を避ける者は おばかさん、 身を任せれば、幸せになる。 カルロッタ 幸せかな、芸術と結ばれ、 心を音に 委ねる者は。 幸せかな、芸術を見出す者、 芸術は愛する者に、才能を与える。 ファルファッロ 芸術は いかなる悲嘆も克服し、 苦痛も憂鬱も 和らげてくれる、 あらゆる精神の中で 最も明るい精神、 神の息吹き、それはメロディー! 理髪師 あんたを恨んでいた この方にも、 もう一度 心を広げ、 優しい 地上の姉妹を 結局は贈ろう、それは明るさ! 全員 全ての喜び、全ての美、 モロズス卿、いつまでも! 全ての喜び、全ての美、 我らの愛する お二人に! 喜びをためらう人に 喜びを、 明るさを嫌う人に 明るさを、 今日のように 永遠に 芸術はこの家で 客人であれ。 (モロズスは、深く心動かされて、歌に耳を傾け、あらゆる方向の人々に感謝する。ヴァヌッチの合図で歌い手たちはドアの所に戻る) ヴァヌッチ では皆、歌は終りだ! 生れたばかりの幸せは 邪魔しまい。 この芝居が 上手くいったからには、 新たな刺激が 必要だろう、 我々が頂いた この感謝が、 いつまでも価値あるもので ありますように。 理髪師 では急いで こっそりと、 ぐずぐずしないで 邪魔しないで! 本当の洒落 というものは 長過ぎなければ 愉快なもの。 (彼らはドアを開けて、次々と膝を屈めたりお辞儀をしたりして、静かに姿を消す) 家政婦 どうぞ楽しいもうひと時を… モルビオ 音楽をもう少し… ファルファッロ 最後の静かな一節を… ヴァヌッチ そして我々は引きあげます。 カルロッタ 失礼します… イゾッタ …御免くださいな… ヴァヌッチ …もう一度挨拶を… ファルファッロ …最後に一言… ヴァヌッチ …そして残るは静寂と沈黙… 理髪師 …こうして最後に我々が出て行く。 最終場 (理髪師が後ろ手にドアを閉めると、すっかり静かになる。モロズスとアミンタ、ヘンリーだけがテーブルに就いている) モロズス (晴れやかに幸せそうに安楽椅子にもたれかかりながら) それにしても音楽の美しいことーだが一番美しいのは、音楽が終わった時だ! (彼はくつろいでワインをグラスで飲み、じっとアミンタを見つめる) それにしても若くて無口な女の素晴らしいことーだが一番素晴らしいのは、それが他人の妻である時だ。それにしても人生の美しいことーだが一番美しいのは、バカではなくて、生きるということを知った時だ。ああ、善き人々よ、お前たちは見事に私を治してくれた、今までこれほど幸せだと感じたことはない… (彼はパイプに火をつけ、心地よさそうに煙を吐く) ああ、何とも言いようのないいい気分だ。静かだ! (安楽椅子にもたれて、感謝を込めて右手でアミンタの手を、左手でヘンリーの手を握る) 静かだ!ああ…ああ…ああ!… DRITTER AUFZUG Schon ehe der Vorhang aufgeht, hört man kräftiges Gehämmer und Gepolter hinter der Szene Gleiches Zimmer, nur in grösster Unordnung. Eine Reihe Arbeiter, verkleidete Mitglieder der Schauspieltruppe, schlagen Nägel in die Wände, andere bringen mit viel Getöse Kisten, Spiegel und Geräte die Treppe herauf und stellen sie krachend nieder. Dazwischen immer das rhythmische Einschlagen der Nägel in die Wand ERSTE SZENE AMINTA Hier die Spiegel, die Konsolen, Aber eilt euch, vorwärts, flink! Zu andern Hier die Florentiner Lüster Und die fläm schen Gobelins! Weggeräumt den alten Plunder, Weg die Läden, die Gardinen, Licht und Sonne soll herein! Ein Diener bringt in einem Käfig einen Papagei Dort vor Herrn Morosus Zimmer Stell den Papageien zu! DER PAPAGEI laut und schrill Kora… Kora… Kakadu. AMINTA Aber rascher, rascher, rascher, Sputet euch, ich bin schon müde, Diese Wände leer zu sehn. Alle hämmern immer rascher ZWEITE SZENE Die Haushälterin kommt demütig aus dem Zimmer des Morosus geschlichen HAUSHÄLTERIN Oh, gnädigste Frau, der Herr lässt Euch bitten… AMINTA zu den andern Flink, hab ich gesagt, ihr Burschen! HAUSHÄLTERIN Ihr möchtet doch ein wenig Rücksicht nehmen… AMINTA wie früher Nicht gezaudert, nicht geplaudert! HAUSHÄLTERIN Das Gehämmer macht ihm Kopfschmerzen. AMINTA wie früher Mittags will ich s fertig sehn. HAUSHÄLTERIN Er hat schlecht geschlafen, er braucht seine Ruh . DER PAPAGEI schrill Kora… Kakadu. HAUSHÄLTERIN Wenn Ihr nur ein Viertelstündchen pausieren könntet… AMINTA ohne auf sie zu achten, auf zwei Packträger zu Ah, da bringt ihr das Clavecin. Hierher in die Ecke! Und siehe, der Maestro in persona! DRITTE SZENE Die Haushälterin geht mit allen Zeichen der Verzweiflung ab. Aminta dem Henry und Farfallo entgegen, die als Gesangslehrer - mit einer Rolle in der Hand - und als Klavierbegleiter verkleidet sind AMINTA Salute, Maestro! Wir können gleich mit der Singstunde beginnen. Zu den Arbeitern Weg, ihr Burschen, bis ich euch wieder holen lasse! Die Arbeiter verschwinden mit Zwinkern und Lachen HENRY als Gesangslehrer Dies mein Begleiter auf dem Cembalo. Ich hoffe, Ihr seid bei Stimme und wir können gleich beginnen. Hier Euer Part Überreicht ihr eine Rolle Die Arie aus Monteverdis ,L incoronazione di Poppea, I. FARFALLO präludiert auf dem Cembalo AMINTA beginnt die italienische Arie Sento un certo non so che, Che mi pizzica e diletta, Dimmi tu che cosa egli è Damigella amorosetta. Ti farei ti direi Ti direi ti farei, Ma non so quel ch io vorrei, Ma non so quel ch io vorrei. HENRY bei einer Pause unterbrechend Brava, brava! Ma piü mosso, piú passionato! Ich falle dann beim Duo ein. AMINTA singt lauter und kräftiger Se sto teco il cor mi batte, Se tu parti io sto melenso, AI tuo sen di vivo latte sempre aspiro e sempre penso. MOROSUS kommt aus dem Nachbarzimmer herausgestürzt im losen Morgengewand, den Kopf und die Ohren mit einer Art Turban dick umwunden, hinter ihm die Haushälterin Habt Erbarmen, macht ein Ende! Oh, ich kann, ich kann nicht mehr! Auf den Knien lasst Euch bitten Eine Pause, eine Pause! AMINTA singt weiter Duett (Argia und Polinice) aus der Oper »Eteocle e Polinice» des Giovanni Legrenzi (Venedig 1675) Dolce Amor! HENRY Bendato alato! BEIDE Deh consola, deh consola il mio martir! E per far ch io goda a pieno, Rendi pace a questo seno, Che ferito da te sol, Da te sol spero il gioir! MOROSUS gleichzeitig Nein, das kann kein Mensch ertragen, Das ist ärger als die Hölle, Das ist ärger als der Tod. Wie sich flüchten, wie sich retten? Oh, wie find ich meine Ruh! DER PAPAGEI Kora… Kora… Kakadu. HAUSHÄLTERIN gleichzeitig Ach vergebens war mein Warnen! Ach, wie hab ich ihn angefleht, Dass sie ihn mit List umgarnen, Jetzt kommt aller Rat zu spät! FARFALLO applaudierend Brava, Brava! Bravissima! HENRY Sono contentissimo! Nur mehr Schwung noch, da capo also! MOROSUS verzweifelt Nein! Nein! HAUSHÄLTERIN Wie sie ihn quälen. Es ist eine Schande! AMINTA Gerne da capo! Kümmert euch nicht um diesen Narren! Alle zusammen HENRY zu Farfallo Also avanti, comincia! FARFALLO präludiert am Cernbalo MOROSUS Nein! Nein! Meine Ruhe, meine Ruhe! Wie sich flüchten, wie sich retten? Oh, wie find ich meine Ruh? DER PAPAGEI schrill Kora…Kora…Kakadu! VIERTE SZENE Die Tür öffnet sich. Der Barbier tritt breitspurig herein. Alles wird sofort still BARBIER spricht Seine illustre Lordschaft, der Chief-Justice, werden in wenigen Augenblicken hier erscheinen, begleitet von zwei Notaren der hohen Kammer. Zu Henry und Farfallo Maestro, ihr begreift die Wichtigkeit. Zu anderer Stunde also! Henry und Farfallo verabschieden sich mit bedeutungsvollen Gesichtern MOROSUS Bei Gottes Gnade, Ihr seid zur rechten Zeit gekommen, sonst hättet Ihr mich nach Bedlam führen müssen! Leise Ist alles geordnet? Die Scheidung vorbereitet? BARBIER leise Ich habe sie bombardiert mit allen Argumenten und auch ein paar klingende ihnen in die Taschen geschoben. Gleich beginnt die Verhandlung. MOROSUS Aber wird sie nicht schreien, wird sie nicht Spektakel machen? Meine Ohren sind ganz wund, ich ertrag s nicht mehr. Oh, Schneidebart, versuch s doch erst gütlich mit ihr, ich vertrag kein Gezänk. Biet ihr alles, was sie will, nur Ruhe will ich, meine Ruhe! BARBIER leise Ich will s probieren! Er schreitet gravitätisch auf Aminta zu, die dem leisen Gespräch der beiden markiert misstrauisch zugeblickt hat Mit Reverenz! Vieledle Dame! AMINTA ebenso Vieledler Barbier! BARBIER pompös Ich kann des Eindrucks Mich nicht erwehren, Als ob Eure Ehe Nicht die glücklichste sei. AMINTA spitz Da irrt Ihr Euch mächtig, Da irrt Ihr Euch sehr, Ich fühle mich prächtig, Und wünsch mir nichts mehr. BARBIER Doch meint ich zu hören Vorhin an der Türe, Erbitterte Rede, Geharnischten Streit. AMINTA Das ist doch alltäglich In jeglicher Ehe, Man zankt sich, erregt sich, Und wird wieder gut. BARBIER Doch klagt Herr Morosus, Ihm ging es ans Leben, Er wollt Euch nicht länger, Er hält es nicht aus. AMINTA So bin ich die Sanfte Und will ihn erdulden, Ich nehme das Kreuz Demütig auf mich. BARBIER leise zu Morosus hinüber Oh, die ist hartgesotten in allen Satansfeuern! Die Klette kriegt Ihr nicht so leicht los. MOROSUS leise Biet ihr Geld! Mein halbes Vermögen! Nur Ruhe will ich, Ruhe! BARBIER jetzt in anderem Ton, leise, vertraulich zu Aminta Lasst doch klüglich mit Euch reden, Nehmet Euren Vorteil wahr. AMINTA Gerne, gerne. BARBIER Seid vernünftig! AMINTA Nur Morosus war der Narr! BARBIER Nun, so hört doch! AMINTA Ja, ich höre! BARBIER Herr Morosus hat viel Geld. AMINTA mit einem Knix Nur um dieser Tugend willen Hab ich mich ihm beigesellt. BARBIER Und er bietet tausend Pfunde, Wenn Ihr ihm die Freiheit lasst. AMINTA Ha, ich lache! Tausend Pfunde! Ha, wie Ihr vergnüglich spasst! MOROSUS von rückwärts Biete doppelt, biete weiter! Alles, alles, Zahle ich für meine Ruh! BARBIER Zwei… dreitausend… vier… nein fünfe… AMINTA Bietet, bietet immerzu! BARBIER Seid vernünftig… AMINTA Nein, ich lache Mir die Seele frei. Glaubt Ihr, dass mir meine Ehre Für ein Brosam käuflich sei? Ein Volkslied parodierend und psalmodierend mit pathetischironischer Geste Treue hab ich ihm geschworen, Treue bis ins kühle Grab, Und ich will die Treue halten, Die ich ihm geschworen hab . MOROSUS Oh, du Luder… vorbrechend AMINTA höhnisch Nur Eure edle Gattin! MOROSUS Gottlob nicht mehr lang. AMINTA parodistisch schwärmend Oh, ewig, ewig. Ich lasse nicht von dir! MOROSUS keuchend Oh,…oh,…sie höhnt mich noch! Sie macht mich rasend… oh, ich ersticke vor Wut… FÜNFTE SZENE Die Haushälterin stürzt herein HAUSHÄLTERIN Gnädigster Herr… zwei Karossen sind angefahren mit vornehmen Herren. MOROSUS aufatmend All, ich fange wieder an zu leben. BARBIER beim Fenster hinaussehend Viktoria! Ihr seid gerettet. Der Chief-Justice mit den Advokaten. Aber so, in diesem Morgenflaus, dürft Ihr nicht Seiner Lordschaft entgegen. Fort, fort, den Galarock an und die Orden, sie müssen sehen, mit wem sie hier zu schaffen haben. MOROSUS Ja, gleich komm ich. Entschuldigt mich bei den hohen Herren, in zwei Minuten bin ich respektvollst zur Stelle. Er verschwindet mit der Haushälterin ins Nebenzimmer SECHSTE SZENE Es treten ein Vanuzzi, Farfallo, Morbio, der erste als Chief-Justice mit riesiger weisser Perücke, Brille, der goldenen Kette und dem schwarzen Wams. Die beiden andern als Advokaten gekleidet. Vanuzzi als Chief-Justice pompös mit dem langen Goldknaufstock auf den Boden stossend VANUZZI Im Namen Seiner Majestät, im Namen des Parlaments! Sind die Appellanten zur Stelle Sir Morosus und Lady Morosus? AMINTA Spar deinen Bass für später, Vanuzzi! Wir sind unter uns. VANUZZI Haha, tapfere Aminta, wie wacker du teufeln kannst! BARBIER O jemine, ich hab selber Angst gekriegt, so hat sie den Armen gepfeffert, gesalzen, gesotten und getrüffelt, er kocht schon, er siedet im eigenen Fett in einem Stündchen ist der Braten gar und wir könnenAtem holen. Nur noch dieses letzte Spässchen, Und dann ist er auskuriert. Munter also und vergnüglich, Bis er selber munter wird. VANUZZI rasch die Verkleidung wegwerfend und tanzend Ach, ich schwitze, ich ersticke, Der Talar macht mich ganz schlapp, Fort das Amtszeug, die Perücke Und ein wenig Luft geschnappt. MORBIO Nein, man kann nicht richtig lachen, Wenn man so in Würden steckt. Auf den Mantel, los die Krause Und die Beine grad gestreckt! (Sie tanzen beide zusammen) FARFALLO Aminta fassend Rasch ein Tänzchen noch, Aminta, Das beflügelt Witz und Blut, Hat man sich recht umgeschüttelt, Schmeckt ein Spässchen doppelt gut. AMINTA mit ihm Würde, Würde, meine Herren, Ehrt das Ansehn des Gerichts! Würd er so uns überraschen, Wär die ganze Müh für nichts. VANUZZI, FARFALLO, MORBIO zusammen Nur noch diese letzte Runde, Rechtsherum und linksherum Und wir tun schon wieder würdig Und wir stehn schon wieder stumm. Sie haben die Kostüme wieder angezogen, die Perücken aufgesetzt und stehen ernst und gravitätisch wie beim ersten Auftreten. Die ganze Szene muss wie im Flug blitzschnell und pantomimenhaft vorüberstreichen und genau die Position beim ersten Eintreten erreicht werden SIEBENTE SZENE MOROSUS im Staatskleid, erscheint, gefolgt von der Haushälterin, verbeugt sich tief Meinen submissesten Respekt. VANUZZI von oben herab Wir sind von Eurer causa verständigt. Zu den Advokaten Beliebt es, doctores, so beginnen wir. Auf eine Geste des Morosus hin tragen die Haushälterin und der Barbier einen Tisch in die Mitte der Szene. Auf derMittelseite nimmt Vanuzzi als Chief- Justice Platz, rechts und links Morbio und Farfallo als Beisitzer VANUZZI Es haben der hochgeborene Lord Morosus und die hochgeborene Lady Morosus das Ansuchen erhoben, ihre Ehe zu lösen… AMINTA Ich protestiere. Ich hatte nie ein derartiges Ansuchen gestellt. VANUZZI Hem, hem, das schafft insoferne complicationes, als der Petent obligiert ist, die Gründe vorzubringen, welche ein divortium legitimum argumentieren. BARBIER leise übersetzend Eine Scheidung zu begründen. VANUZZI Erklärt ihm, doctores, die impedimenta, welche das Gericht anerkennt per dirimere matrimonium. BARBIER leise Sie werden Euch die Scheidungsgründe aufzählen. FARFALLO pathetisch Impedimenta sunt duodecim… MORBIO übersetzend Zwölf sind der Hindernisse. FARFALLO Quae irritum rendant matrimoniurn, MORBIO Welche eine, Ehe aufheben. FARFALLO Sunt MORBIO Es sind FARFALLO Error conditio, voturn, cognatio, crimen, cultus dis-paritas, vis, ordo, ligamen, honestas, impotentia… MOROSUS Was will er? Was meint er? Ich habe nur das letzte Hindernis verstanden. VANUZZI zu Farfallo Expliziert ihm doch, doctissime! Seht ihr nicht, der Petent ist totaliter in statu ignorantiae. FARFALLO Also ich expliziere. Ad primum error, wenn Ihr ge-meint habt, eine andere Person zu heiraten, als die Ihr geheiratet habt… MOROSUS begeistert Das ist es Illustrissime! Ich meinte, um eine schweigsame Frau zu werben und habe einen Vulkan geheiratet, eine Xantippe, eine Satansschwester, ich schwöre es, Illustrissime, es war ein errort VANUZZI aufklopfend Diese Art des errors genügt nicht, sie ist zu gewöhnlich. Diesem Irrtum verfällt jeder Mann. Wir haben alle gemeint, sanfte Mädchen zu heiraten, und wer hat dann seine Frau je schweigsam und folgsam befunden! Erklärt ihm, doctissime, die Formen des error, welche das Gericht einzig anerkennt. FARFALLO Der error hat verschiedentliche Formen. Primum error personae wenn Euch eine fremde Frau unterschoben war. Secundum error fortunae wenn ihr sie reich glaubtet und sie war arm. Tertium error qualitatis, wenn ihr sie virginem desponsam, als erklärte Jungfrau, heiratet und fandet sie corruptam… BARBIER vortretend laut Ecco ! Ich bezeuge, ich bezeuge, sie hat Umgang gehabt mit einem andern Mann. AMINTA Er ist bestochen, er lügt! Ich habe mit niemand Umgang gehabt als mit meinem ehlichen Gatten. Ich beschwöre es. VANUZZI Das wird sich weisen. Zum Barbier Habt Ihr Zeugen für Eure Anschuldigung? BARBIER Sehr wohl, Euer Gnaden, und sofort zur Stelle. ACHTE SZENE BARBIER geht zur Tür, öffnet sie. Herein treten Isotta und Carlotta in der gleichen Verkleidung wie vordem Hier diese beiden ehrsamen Damen. VANUZZI Könnt ihr bezeugen, dass Lady Morosus Umgang hatte mit einem anderen Mann als Sir Morosus? CARLOTTA Dös man i. Da leist ichs Jurament darauf. ISOTTA Auch ich will es beeiden. BARBIER Ihr seht, hohe Herren! AMINTA Ich lasse mich nicht verleumden, das sind gekaufte Weiber! CARLOTTA Was? Du Gschnaufte, selber hast dich kaufen lassen von dem alten Teppen! ISOTTA Ich verachte die Person zu sehr, um ihr zu erwidern! AMINTA Lüge, Verleumdung! Meine Ehre, meine Ehre! CARLOTTA Die liegt auf m Misthaufen! MOROSUS O Gott, mein Kopf, mein armer Kopf! BARBIER beruhigend Meine Damen, meine Damen, bitte nicht alle zusammen zu sprechen! ISOTTA auf Aminta zutretend Hast du die Stirne, Frech es zu leugnen, Dass du dem ander Zu eigen gewesen Bei Tag und bei Nacht? AMINTA Lüge, Verleumdung! Erbärmliche Lüge! Niemals, nein, niemals Hab ich die Ehre Der Ehe entweiht. HAUSHÄLTERIN vorn an der Seite der Bühne Endlich, endlich Muss es sich klären. Lange schon, lange Wittre ich Unrat, Fühle ich Trug. BARBIER auf der andern Seite der Bühne, sich die Hände reibend Jetzt geht der Wirbel Gut durcheinander, Weiter, nur weiter Wacker spektakelt ! Jetzt geht es famos. MOROSUS ganz gebrochen Dieses Lärmen, dieses Brüllen, Das die Ohren mir zerstückt! Wär nur alles schon zu Ende, Denn sonst werd ich noch verrückt. VANUZZI Meine Herren, meine Damen! 0 keiner hört auf mich! MORBIO Man müsste disziplinariter vorgehen. FARFALLO Oder die Sitzung aufheben. VANUZZI mit dem Stock aufstossend Silentium! AMINTA sich auf den Knien vor den Tisch hinstürzend Richter, schützet meine Ehre! Nur aus Hass, aus Neid und Galle, Dass mich Sir Morosus wählte, Lügen diese frechen Weiber! Bei den Sternen will ich s schwören, Gott im Himmel soll mich hören Niemals hab ich ihn betrogen, Treulich hielt ich ihm die Treu. BARBIER Schon möglich, schon möglich - aber das war insofern nicht schwierig, als Ihr mit ihm bloss zwölf Stunden verheiratet waret. So lange kann sogar ich meiner Alten treu bleiben. Aber vorher, Lady Morosus, vorher - das ist das punctum saliens, der Punkt, welcher springt und im vorliegenden Falle ein wenig stinkt… Zu Vanuzzi Hohes Gericht, ich habe einen weiteren Zeugen bereit, der beeiden kann, die Gunst - dieser tugendhaften Dame in persona genossen zu haben. VANUZZI zu den beiden andern hinüberfragend Doctores? MORBIO Ich stimme bei. FARFALLO Ich stimme zu. VANUZZI So führt ihn vor. NEUNTE SZENE Barbier öffnet abermals die Tür, herein tritt Henry, verkleidet und mit einem falschen Bart, der ihn unkenntlich macht VANUZZI Ihr kennt diese Dame? HENRY Sehr wohl, Eure Lordschaft. VANUZZI Ich meine, seid Ihr näher bekannt gewesen mit ihr… habt Ihr… habt Ihr mit ihr Umgang gepflogen? HENRY Gewiss, Eure Lordschaft! VANUZZI Ich meine … näheren Umgang, dies ist die Frage… Habt Ihr sie näher gekannt… ich meine carnaliter. MORBIO mahnend fragend Carnaliter! FARFALLO ebenso Carnaliter! MOROSUS leise zum Barbier Was heisst das? Carnaliter? BARBIER ebenso leise Fleischlich, Euer Gnaden, fleischlich. HENRY sich verbeugend, leise Jawohl… ich beeide es. VANUZZI zu Aminta Was habt Ihr zu antworten? AMINTA ausweichend Ich habe nie einem andern Manne angehört als meinem Gatten. Ich beschwöre es. VANUZZI Und kennt Ihr diesen Zeugen? AMINTA erregt ausweichend Ich kenne ihn nicht mehr! Ich will ihn nicht kennen. HENRY auf sie zutretend Willst du wirklich mich nicht kennen? Ist dein Sinn so wandelbar? Willst du wirklich Lüge nennen, Dass dein Herz das meine war? Deine Lippen, deine Wangen, Die ich zärtlich oft umfangen, Deine Hand, dein süsses Haar? Sind sie all, die sel gen Stunden Unserer Glut Lind Zärtlichkeit, So vollkommen dir entschwunden, Dass dein Blick den meinen scheut? Nein, Geliebte, o besinn dich, Nicht verleugne deinen Freund! Sieh mein Auge und sieh in dich, Dass uns Liebe neu vereint. AMINTA scheinbar zornig Weg, du Falscher! Weg, Verräter! Lüge blickt aus dir mich an! FrevIer, Heuchler, Missetäter! Prahlerischer, feiger Mann! Wärst du mir doch fern geblieben! Ach, wir unglücksel gen Frau n, Die getäuscht sind, wo sie lieben, Und verraten, wo sie trau n! VANUZZI Hem, hem! So leugnet Ihr nicht mehr, diesen Mann zu kennen? AMINTA sie wendet sich ab und verhüllt ihr Gesicht Ach… BARBIER laut zu Morosus Sie ist überführt! Viktoria! MORBIO Eure causa ist gewonnen! Ich gratuliere! HAUSHÄLTERIN Ach, ich vergehe vor Freude! CARLOTTA Jetzt hat sie sich sauber eintunkt! ISOTTA So etwas gibt eine verständige Frau niemals zu. BARBIER Vivat Morosus! Viktoria! ALLE Vivat Morosus! Viktoria! Alle umringen den ganz beglückten Morosus MOROSUS allen die Hände schüttelnd Ach, ihr Guten, wie euch danken! Endlich bin ich ihrer ledig - Oh, die Seele blüht mir auf. Niemand ahnt, was ich gelitten, Niemand meine Seligkeit. BARBIER zu Vanuzzi Das Verdikt, Eure Lordschaft! Wir wollen s gesiegelt und geschrieben! VANUZZI mit dem Stock aufstossend und sich erhebend Da der Petent den Beweis erbracht hat, dass seine Gattin Lady Morosus nicht mehr als virgo desponsa in den Ehestand getreten, ist das impedimentum erroris qualitatis gegeben, und ich beantrage, Doctores, seine Ehe für nichtig zu erklären. MORBIO Ich stimme zu. FARFALLO aufstehend Ich opponiere. MORBIO Ihr opponiert? BARBIER scheinbar erschreckt Er opponiert? CARLOTTA ebenso Er opponiert? HAUSHÄLTERIN Er opponiert? ISOTTA ebenso Er opponiert ? MORBIO Er opponiert? MOROSUS Oh Gott, was ist das? Er opponiert? FARFALLO Ich opponiere. Der contractus matrimonii besagt mit keinem Worte, dass die Tugend ante nuptias der Lady Morosus eine conditio matrimoliii gewesen, ergo besteht kein error qualitatis. MOROSUS ängstlich Was will er? Was sagt er? VANUZZI Hem, hem! Rectissime! Der gelehrte Doktor findet nicht in dem contractus, dass Ihr vor der Eheschliessung die Bedingung der virginitas gestellt habt. Zu Aminta Hat Sir Morosus vor der Hochzeit Euch befragt? - AMINTA Mit nichten. VANUZZI Dann liegt kein error vor. Und der Petent ist abgewiesen. Habe ich Eure approbatio, ihr Herrn? MORBIO Approbatio absoluta. FARFALLO Approbatio absoluta. MOROSUS zum Barbier Was sagen sie? Was wollen sie? BARBIER Mir tut s bitter leid, Euer Gnaden, aber sie geben Eurer Bitte nicht nach. MOROSUS Aber sie hat doch mit dem andern geschlafen? Es ist doch bezeugt. BARBIER Aber ante nuptias, Euer Gnaden, vor Euch, und daran haben wir im Kontrakt vergessen. Ihr müsst sie jetzt behalten. MOROSUS Behalten? Ich sie behalten? Das Teufelsweib und noch die Schande dazu? Nein! Nein! Ich lass mich nicht entehren! Ein solches Weib, das noch dazu eine Dirne! Nein, das ist zuviel. Lieber krepieren! Lieber zugrundegehen. Wo sind meine Pistolen? Mein Degen? Einen Strick! Ich geh ins Wasser! Ich stürz mich vom Fenster! Nur keinen Tag mehr mit ihr, keinen Tag! Alle um ihn herum und ihn von seinem Vorhaben abhaltend VANUZZI Bedenkt Euch doch! Herr! Ihr könnt noch appellieren. MORBIO Beruhigt Euch, nichts ist unumstösslich! HAUSHÄLTERIN Gnädigster Herr, schont Euer Leben! BARBIER Wir werden eben noch etwas finden. CARLOTTA Net so gach wegen so einem Weibsbild. ISOTTA Ihr werdet jederzeit Trost finden bei andern. MOROSUS sich losreissend Lasst mich los! Zum Teufel mit euch allen Ihr tötet mich mit eurem Geschrei! Nur Ruhe will ich! Ich ertrag s nicht mehr! Ich ertrag s nicht! Oh, nur niemanden mehr sehen! Nichts mehr hören! Tot sein, weg sein! Ruhe will ich, nichts mehr hören! Ruhe, Ruhe… Er wirft sich in seiner Verzweiflung auf eine Bettstatt, bohrt seinen Kopf unter die Decken und stopft sich die Ohren zu BARBIER hebt die Hand. Es wird plötzlich still. Henry und Aminta werfen die Verkleidung ab, gehen leise an die Bettstatt heran, wo Morosus stöhnend unter den Kissen liegt, und knien beide hin FINALE HENRY kniend eurer Ohm, nicht länger kann ich Eure Not und Sorge schau n. Auf! Ermannt Euch und erwachet Aus dem bösen Ehetraum! Blickt um Euch! Nur Freunde seht Ihr! All die Schrecknis, die Marter ist entflohn, Und um Eure Liebe fleht hier Euer Neffe, Euer Sohn! MOROSUS langsam sich erhebend, wirr um sich starrend, aufatmend Henry! Gott sei Dank, Henry, mein guter Henry! Wo kommst du her? Es war doch erst ein andrer da. Und wer ist die… das ist ja erschreckend das ist ja Timida. HENRY Nein, die wird Euch nimmer plagen, Die ist fort für immerdar. Nur Aminta ist geblieben, Milde, wie sie immer war. AMINTA kniend Wollet gütigst mir verzeihen, Was Euch jene angetan. Und wenn dann ein ganzes Leben Hingegeb ner Kindesliebe Euren Groll beschwichtigen kann, Nehmt als Wahre von den zweien, Nehmt Aminta, die getreue, Nun als Eure Tochter an! MOROSUS Wie? Was? Ich versteh nichts. Aminta ist Timida und Timida ist Aminta? Und sie ist meine Frau und ist deine Frau? Bin ich in ein Rumfass gefallen? Hab ich geträumt? Bin ich betrunken? Und die da, die Richter, die Doctores… HENRY Sind meine Kameraden. Vanuzzi, Morbio, Farfallo haben die Verkleidungen abgestreift und stehen in demütiger Haltung da MOROSUS Wie? Was? Kameraden… am Ende gar von jener Schmierantenbande? Habt ihr… habt ihr euch vielleicht gar einen Narren aus mir gemacht? Eine Posse mit mir aufgespielt, und ich bin gar nicht verheiratet, ich war gar nicht richtig verheiratet? Er greift nach seinem Stock Wie? Was? Ihr erlaubt euch Spässe mit mir, Sir Morosus? Das werd ich euch heimzahlen, ihr Banditen! Mich habt ihr wie einen Esel geschunden, mich an der Nase geführt, dass ich Blut schwitzte! Mich habt ihr gehetzt wie ein Wildschwein und so gehusst, dass ich mich aufhängen wollte… Plötzlich aus seiner Wut umschlagend und furchtbar zu lachen anfangend Hah, hah! Aber grossartig habt ihr das gemacht, ihr Burschen! Grossartig, grossartig! So mich altes Seekalb hineinzulegen, ihr frechen Landratten, ha, ha! Ganz recht habt ihr gehabt, Narren gehören gekämmt und Dummheit geprügelt. Ah, ihr Burschen, ihr Burschen, das hätt ich nie gedacht, dass ihr so fixe Kerle seid. Zu Vanuzzi Warst du am Ende auch der Pfarrer, der mich getraut hat? VANUZZI noch ganz ängstlich Allerdings. MOROSUS ihn umarmend Dann warst du der pfäffischeste Pfaff, den ich je gesehen. Zu Morbio und Farfallo Und du der advokatischeste Advokat, und du der mauserigste Notar meiner sechzig Jahre. Er umarmt sie. Zu Carlotta und Isotta Und ihr, Kinder, famos, famos, wie ihr einen Mann betrügen könnt, jede kriegt einen Kuss. Nein, so mir das Fell zu gerben, ausgezeichnet! Ich hab euch bitter Unrecht getan, aber fortan will ich eure Kunst respektieren, in all eure Operas will ich gehen, und wenn ihr so mich zum Lachen bringt, wie ich heute mich selber auslache, dann kriegt ihr fünfzig Guineen in blankem Golde. Zu Aminta Ach, du Kalfakterin, wie entzückend du bist, seit du wieder süsse Augen machst. Fast hätt ich Lust, dich noch einmal zu heiraten. Aber nein - keine Angst, ich bin kuriert, für immer kuriert und von allem! jetzt weiss ich erst Es gibt nichts Besseres, als mit guten Menschen heiter zu sein. Zur Haushälterin Heda! Wein her, wir wollen eine Flasche trinken auf den dümmsten Narren von England und auf die frechsten Burschen und hübschesten Frauen des Königreichs! Zu den Schauspielern Und ihr, wenn ihr dazu Musik machen wollt, mich ficht s nicht mehr an, spektakelt soviel ihr wollt Wer einmal eine schweigsame Frau gehabt, der kann allen Lärm auf der Welt vertragen. Also vorwärts und los! Er setzt sich mit Aminta und Henry an den Tisch. Sein Platz ist derselbe, den früher Vanuzzi als Chief-Justice einnahm, rechts sitzt Aminta, links Henry. Die Schauspieler haben sich im Hintergrund aufgestellt und beginnen, mit gleichzeitigen Tanzfiguren, zu singen und Musik zu machen VANUZZI Die Ihr feindlich aufgenommen, Unsre Kunst, sie grüsst Euch jetzt, Denn kein Mahl ist je vollkommen, Dem sie nicht die Becher netzt. MORBIO Ohne sie glänzt keine Freude, Ohne sie erglüht kein Glück Ewig sind verschwistert beide, Holde Liebe und Musik! ISOTTA Nur wo sie die Schwingen breitet, Wird Gemeinsamkeit zum Fest, Tor drum jeder, der der sie meidet, Selig, wer sie walten lässt. CARLOTTA Selig, wer sich ihr verbindet Und sein Herz den Tönen gibt. Selig, wer sie in sich findet, Und begnadet, den sie liebt. FARFALLO Jeden Gram kann sie bemeistern, Schmerz und Schwermut lindert sie, Hellster Geist von allen Geistern Gottes Hauch, du, Melodie! BARBIER Mach auch diesem, der dir grollte, Wiederum die Seele weit, Schenk ihm endlich deine holde Erdenschwester Heiterkeit! ALLE MITEINANDER Alles Frohe, alles Schöne Sir Morosus immerdar! Alles Frohe, alles Schöne Unserm vielgeliebten Paar! Freude ihm, der Freude scheute, Heiterkeit, die er gehasst, Ewig sei sie so wie heute Hier in diesem Haus zu Gast. Morosus, tiefgerührt, hat dem Gesange zugehört und dankt nach allen Seiten. Auf ein Zeichen Vanuzzis treten die Sänger an die Tür zurück VANUZZI Und nun Freunde Ausgesungen! Junges Glück bleibt gern allein. Ist uns dieses Spiel gelungen, Soll s nur neuer Ansporn sein, Allen Danks, den wir errungen, Immer wieder wert zu sein. BARBIER Und jetzt rasch und heimlich weiter, Nicht gesäumt und nicht gestört! Rechter Spass bleibt dann nur heiter, Wenn er nicht zu lange währt. Sie haben die Tür geöffnet und verschwinden ganz leise mit Knixen und Verbeugungen, einer nach dem andern HAUSHÄLTERIN Noch ein Wunsch für frohe Stunden… MORBIO Ein paar Takte noch Musik… FARFALLO Eine letzte leise Runde… VANUZZI … Und schon ziehn wir uns zurück. CARLOTTA Einen Knix noch… ISOTTA … Ein Verneigen… VANUZZI… …Einen Gruss… FARFALLO … Ein letztes Wort … VANUZZI … Und dann Stille nur und Schweigen… BARBIER … Und jetzt sind wir endlich fort. LETZTE SZENE Der Barbier hat die Tür hinter sich geschlossen, es ist vollkommen still geworden. Morosus mit Aminta und Henry allein an dem Tische MOROSUS strahlend beglückt sich in den Sessel zurücklehnend Wie schön ist doch die Musik - aber wie schön erst, wenn sie vorbei ist! Er trinkt behaglich ein Glas Wein und blickt Aminta lange an Wie wunderbar ist doch eine junge, schweigsame Frau, - aber wie wunderbar erst, wenn sie die Frau eines andern bleibt! Wie schön ist doch das Leben, - aber wie schön erst, wenn man kein Narr ist und es zu leben weiss! Ah, meine Guten, grossartig habt ihr mich kuriert, noch nie hab ich so glücklich mich gefühlt… Er zündet sich eine Pfeife an und bläst behaglich den Rauch vor sich hin Ach, ich fühle mich unbeschreiblich wohl. Nur Ruhe! In den Sessel zurückgelehnt, fasst mit der Rechten und Linken dankbar die Hände Amintas und Henrys Nur Ruhe! Aaah - - - Aaah - - - Aaah! - - - この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ Aiko Oshio Strauss,Richard/Die schweigsame Frau
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DRITTER AUFZUG Park des gräflichen Schlosses. Hinten ein grosses Gittertor. Links ein Pavillon, rechts der Eingang in das Schloss; weiter vorn eine Laube. ERSTER AUFTRITT Graf tritt auf Nr. 13 - Rezitativ und Arie Rezitativ 伯爵 Wie freundlich strahlt die helle Morgensonne Auf mich herab, auf diesen Tag der Wonne! Bald naht der Dorfbewohner frohe Schar, Sie bringen Wünsche mancher Art mir dar. »Gesundheit, langes Leben«, So schallt s vom Mund der Gäste, Doch wünsch ich mir daneben Das Köstlichste, das Beste Arie Heiterkeit und Fröhlichkeit, Ihr Götter dieses Lebens, Euch zu sehen, zu erflehen, Ist das Ziel des Strebens! Oh, du holde Seligkeit, Die des Menschen Herz erfreut, Jubelnd ruf ich aus Ziehe nie hinaus! Oh, holde Göttin Freude, Gib mir immer das Geleite! Seh ich Blumen blühen, Will s mich immer ziehen, Sie sogleich zu pflücken, Mich damit zu schmücken. Ja, es bringt mir jede Sonne Neue Lust und neue Wonne! Kommt auf meinen Wegen Etwas mir entgegen, Was die Freude stört, Lust in Schmerz verkehrt, Werden stiller meine Lieder! Aber gleich sing ich doch wieder Heiterkeit und Fröhlichkeit! usw. Hübsche Mädchen, hübsche Frauen, Kann ich euch nur immer schauen! Holde Sterne meines Lebens, Ihr ruft nie, nein, nie vergebens. Doch durch Liebe nicht allein Zieht die Freude bei mir ein. Sinkt der Abend nieder, Dann im Kreis der Brüder, Wenn Champagner winket, Wenn man jubelt, trinket, Dann ertönen meine Sänge Bei der Laute frohen Klängen Heiterkeit und Fröhlichkeit! usw. Durch Liebe, Sang und Wein, Zieht die Freude bei mir ein! ZWEITER AUFTRITT Graf. Baron 男爵 Sieh da, der Herr Graf - 伯爵 Ah - der Herr Stallmeister - 男爵 Auch schon aus den Federn? 伯爵 Ich - botanisiere, und Sie? 男爵 Ich - botanisiere auch. 伯爵 lachend Ja, du siehst mir auch aus, wie lauter Botanik. Die Wahrheit zu sagen, Herr Bruder, du siehst mir recht kläglich aus. 男爵 Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. 伯爵 Wohl aus Ärger, weil ich dir gestern nicht das Feld überlassen wollte? Oh, du spieltest in deiner Verliebtheit eine äusserst komische Figur. 男爵 Komisch oder nicht, so viel ist gewiss, dass mich dein Betragen gegen das junge Mädchen empörte. 伯爵 Mein Betragen? Was soll das heissen? 男爵 Ich hoffe, jede andere Erklärung werde überflüssig sein, wenn ich dir sage, dass ich Gretchen zu meiner Gattin erwählt habe. 伯爵 Zu deiner Gattin? Hahaha! 男爵 pikiert Herr Bruder, ich verbitte mir dies Lachen. 伯爵 Die Sache ist allerdings eher zum Weinen. - Sei gescheit, Herr Bruder, das Mädchen ist ja versprochen. 男爵 Ich schmeichle mir, alle Hindernisse beseitigen zu können. 伯爵 Also es wäre wirklich dein Ernst? 男爵 Mein völliger Ernst. 伯爵 Und meine Schwester - 男爵 Die wird schon einen Mann finden. 伯爵 Das Urteil der Welt - 男爵 Mein Glück gilt mir mehr. 伯爵 Eben deswegen; und weisst du denn schon, ob das Mädchen deiner wert ist, ob sie dich liebt? 男爵 Nein, Bruder, das weiss ich eben noch nicht. Aber - 伯爵 Na also - 男爵 Sie hält noch zurück, sie will mich prüfen, sich an meinem Schmerz weiden. Willst du mir einen Gefallen tun? 伯爵 Was denn? 男爵 Ich will sie hier erwarten. Verlass mich. 伯爵 Gern; aber du wirst gestört werden, es kommen Leute. 男爵 zur Laube gehend Sie werden vorüberziehen. 伯爵 Eine Garnitur allerliebster Mädchen. 男爵 sich schnell wendend Wahrhaftig? Fasst sich Mir sehr egal! Setzt sich in die Laube 伯爵 Denen muss ich guten Morgen wünschen. Geht auch in die Laube 男爵 Was willst du denn hier? 伯爵 Dableiben. 男爵 Aber du wolltest ja - 伯爵 Wir haben doch beide Platz. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen in der Laube. Junge Mädchen aus dem Dorfe, geschmückt und Girlanden tragend, treten auf Nr. 14 - Ensemble 娘たち Um die Laube zu schmücken zu Freude und Glanz, Eilet Blumen zu pflücken und windet den Kranz. Ach, wir möchten gern dem Herrn es sagen, Dass im Herzen wir ihn alle tragen. Wenn sein Aug auf einem ruht, Wird ein m so wonnig, wird ein m so gut. Ganz apart ist seine Art und seine Weise. Um die Laube zu schmücken zu Freude und Glanz, Eilet Blumen zu pflücken und windet den Kranz. Unser Bestreben ist nur allein, Für so viel Glück dankbar zu sein. Alle wenden sich nach der Laube und wollen, als sie den Graf erblicken, mit einem Schrei davonlaufen 伯爵 vertritt ihnen den Weg Halt! Ihr schönen Kinder! 娘たち Der gnäd ge Herr! 伯爵 Für so viel edle Denkungsart Werde nicht der Dank gespart. 娘たち Wir schämen uns. 伯爵 Ei, warum schämen? 娘たち Sie könnten übel es wohl nehmen. 伯爵 Mitnichten, meine Kinder! Nichts kann den Herrscher wohl mehr erfreun, Als vom Volke so geliebt zu sein. Und zum Beweise meiner Huld Gelob ich, heut bei Festes Glanz Jede zu führen zum frohen Tanz. 男爵 Der freu ge Lärm mehrt meine Pein! 伯爵 Das soll ne wahre Freude sein! 娘たち unter sich Er tanzt mit uns! Ach, das wird herrlich sein! 伯爵 Ihr könnt doch tanzen? 第一の娘 mit einem Knicks Ich tanze gut! 第二の娘 Ich tanze besser! 全員 sich vordrängend Auch ich! Auch ich! 伯爵 Was nicht der Eghrgeiz tut! Wohlan, ihr holden Mädchen, Lasst ein Pröbchen mich sehn. 娘たち drängen sich an ihn Sogleich, mit tausend Freuden, Der Herr muss es verstehn. 伯爵 Nicht all auf einmal! s wird besser sein, Ich tanz mit jeder zuerst allein. 娘たち unter sich s wird besser sein, es tanzet jede mit ihm allein. Graf walzt abwechselnd mit einigen 他の人々 Sammeln sich auf der Seite, die Köpfe zusammensteckend und lästernd Die glaubt nun gleich, dass sie allein gefällt. Wie sie sich ziert, wie sie die Beine stellt. Seht doch nur hin, es ist zu lächerlich! Da tanze ich doch etwas besser, ich! 男爵 in der Laube Wie pocht mein armes Herz! Könnt ich betäuben diesen Schmerz! Vor Sehnsucht und Verlangen pocht mein Herz! 他の娘たち Seht nur hin, wir tanzen besser, viel besser! Ach Gott, wie lächerlich! Ach Gott, wie lächerlich! 男爵 steht auf Oh, welche Qual! Schmerzerfüllt Muss ich einsam hier stehn, Darf nicht im Tanze mit ihnen mich drehn. 伯爵 zu den Mädchen Herrlich! Prächtig! Wunderschön Wisst ihr im Tanze euch zu drehn. - Zum Baron Gefällt dir dieses Treiben? Wie kannst du ruhig bleiben? 数人の娘たち unter sich streitend Ich tanz am besten, hat er gesagt! 他の人々 ebenso Nein ich, hat er gesagt! 全員 den Grafen umringend Wer tanzt am besten? 伯爵 Jede gut auf ihre Art. Noch kann bestimmt ich nicht entscheiden, Da an der Reih ihr all nicht wart. 娘たち sich wieder herandrängend Jetzt komm ich! Jetzt komm ich! Jetzt komm ich! 伯爵 Nicht all auf einmal! Nicht all auf einmal! Beginnt wieder zu tanzen 男爵 Oh, diese Qual das Herz mir bricht! Ich ertrag es länger nicht; eine innre Stimme spricht Aus Verzweiflung ergib dich den Scherzen, Betäube die Schmerzen! Er kann sich nicht länger halten, ergreift ein Mädchen und walzt mit ihm. Der Graf hat indessen mehrere Male gewechselt. Die Mädchen können sich auch nicht länger halten und walzen miteinander. Die Gräfin tritt plötzlich mitten unter sie. Die Mädchen laufen schreiend davon. Graf und Baron stehen in grosser Verlegenheit da. VIERTER AUFTRITT Graf. Baron. Gräfin 伯爵夫人 »Von diesen Mädchen, glaub ich, ward die eine jetzt sinnlos, die andern waren s schon vor Anbeginn.« Nicht übel, meine Herren, ich wähnte beide noch in Momus Armen und finde Sie, wo korykische Mädchen froh der Bacchen Tanz begehen. 伯爵 sich fassend Verzeihe, liebes Kind, ich wollte dich überraschen. 伯爵夫人 In der Tat, das ist Ihnen gelungen. 男爵 Allerdings, wir wollten - 伯爵夫人 »Sie schweigen, eh mich Ihre Rede ganz mit Zorn erfüllt.« 伯爵 Ich weiss, du liebst die Bilder in Teniers Manier. 男爵 Da probierten wir eine Szene - 伯爵 Bloss aus Liebe zur niederländischen Schule - 伯爵夫人 Ich will für diesmal das Märchen glauben, Herr Gemahl, verbitte mir jedoch die Vorstellung dieser niederländischen Szene, da schon die Probe mich nicht besonders enchantiert hat. Reichen Sie mir Ihren Arm, das Frühstück erwartet uns auf der Terrasse. FÜNFTER AUFTRITT Die Vorigen. Pancratius パンクラティウス Der Schulmeister Baculus wünscht den Herrn Stallmeister zu sprechen. Leise zum Baron Er lässt Ihnen sagen, er hätte sie bei sich, wie närr sch. 男爵 für sich Mein Gott! 伯爵 Begleiten Sie uns zum Frühstück, Herr Stallmeister? 男爵 Ich erfahre soeben - 伯爵 leise zu ihm Geh mit, ich bitte dich. 男爵 Sie haben zu befehlen. Zu Pancratius Er soll mich hier erwarten. Graf, Gräfin, Baron gehen ins Schloss パンクラティウス die Girlanden und Blumen aufraffend Was ist denn hier geschehen? Die Blumen liegen ja herum, wie närr sch. Nach aussen rufend. Nur näher, Herr Gevatter, der Herr Stallmeister werden gleich erscheinen. Zur Seite ab SECHSTER AUFTRITT Baculus. Gretchen グレートヒェン vorauslaufend Und nun lass Er mich in Ruhe! Er ist und bleibt ein eifersüchtiger Narr! バクルス Ein Narr war ich, so lange ich den Gedanken trug, dich zur Frau nehmen zu wollen; aber mit der Eifersucht, da ist s Matthäi am letzten. グレートヒェン Nun, Gott sei Dank! バクルス Du hast für weiter nichts zu danken, als dass ich dir nicht auf der Stelle den Hals umgedreht habe. グレートヒェン Wer Ihn so reden hörte, sollte glauben, es wäre was Entsetzliches geschehen. バクルス Es ist auch was Entsetzliches geschehen, du Kreuzspinne, du! グレートヒェン Das ist nicht wahr, nichts ist geschehen, aber er macht gar zu gern Lärmen um nichts. バクルス Nun höre ein Mensch diesen Tugendspiegel. Ich komme bei stockfinsterer Nacht nach Hause, denke der Herr Stubenbursch wird wohl noch über den Schreibbüchern sitzen, aber prosit die Mahlzeit! Er ist im ganzen Hause nicht zu finden. Ist das nichts? グレートヒェン Das war gewiss nichts. バクルス Ich denke, du musst doch deinem Gret chen eine gute Nacht wünschen, gehe hinüber, trete in ihre Stube; wer sitzt mit ihr auf dem alten ledernen Diwan, im trauten Gespräche begriffen? グレートヒェン Das war wieder nichts. バクルス Der Teufel auch, war das Nichts? Das waren zwei mir sehr fatale Etwasse. Sind das deine Grundsätze? Ist das die Treue, mit der du noch gestern prahltest? グレートヒェン Meine Treue ist unverletzt, ich kann s beschwören - weinend Er aber bringt mich ins Geschrei um nichts und wieder nichts, wegen eines Menschen, der noch ein pures Kind ist. バクルス Das pure Kind trug, als ich es visitierte, lauter Mordinstrumente bei sich, Scheren, Nähnadeln, Nadelbüchsen; wer weiss, was der im Schilde führt, die Ortsbehörde wird ihn schon abfassen. グレートヒェン Sei Er froh, wenn sie Ihn nicht fasst. バクルス Schweig, angehende Potiphar! In einen Sack würde ich dich stecken und in den Mühlbach werfen, wenn nicht zum Glück der Herr Stallmeister so ein Narr wäre, dich heiraten zu wollen. Gretchen sehr verwundert. Der Herr Stallmeister will mich heiraten? バクルス Ja, du Eidechse! Rede mir nicht ein Wort dagegen oder du spazierst in den Mühlgraben. グレートヒェン Ach, ich bin s schon zufrieden, wenn ich Ihn nur loswerde, mein alter Schatz. バクルス Was ist das? Beim Antigonus, nun ist s aus mit uns! グレートヒェン Aber ich kann noch gar nicht begreifen - バクルス Kann ich s denn begreifen? Wie es scheint, ist der Herr Stallmeister noch vernagelter als ich. グレートヒェン Das will viel sagen. バクルス Er zahlt mir fünftausend Taler, dass ich ihm meine Ansprüche auf dich abtrete. グレートヒェン Ach, der liebe Herr! バクルス Wie sich der Basilisk freut, dass er mich los wird. Auf den Pavillon deutend. Da tritt hinein! Ich muss erst meinen Handel ins reine bringen, ehe er dich sieht. グレートヒェン So lebe Er wohl, Herr Sebastian! バクルス Fahr hin, Gomorrha-Seele! グレートヒェン schluchzend Ich danke Ihm für alle Liebe, die Er mir erwiesen; verzeih Er mir, wenn ich Ihn jemals betrübt habe, und sei Er versichert, dass ich noch in späten Jahren dem Himmel dafür danken werde, plötzlich heiter dass er mir von Ihm geholfen hat, Er alter, grauköpfiger Abc-Schütz! Ab in den Pavillon SIEBENTER AUFTRITT Baculus allein バクルス Das Wesen wollte mich nun jemals geliebt haben! - Ich vermute fast, dass es niemals der Fall war; oder ist sie nur darüber entrüstet, dass ich sie verkaufe? Pah, werden doch in England die Frauen verhandelt, und ich bin noch gar nicht verheiratet. Was ist dabei? Wer weiss, ob ich das Fünftausendtalergeschäft nicht in Zukunft ins grosse treibe. Übrigens ist jetzt mein Gewissen ganz beruhigt. Sie war meine Braut und sass ohne meinen Konsens mit einem Studenten auf dem Diwan. Und wenn eine Braut einmal mit einem Studenten auf einem ledernen Diwan gesessen hat, dann - ist es eine lederne Geschichte! Ah, der Herr Stallmeister! ACHTER AUFTRITT Baculus. Baron 男爵 Da bin ich; habt Ihr über die Sache nachgedacht? バクルス Alles in Ordnung. 男爵 Habt Ihr mit Eurer Braut gesprochen? バクルス Ei freilich. 男爵 Und sie willigt ein? バクルス Sie macht sich eine Ehre daraus. 男爵 Sprecht, was sagt sie? バクルス I nun, sie sagte, ich wäre zwar ihr lieber kleiner Sebastian - und das Herz würde ihr bluten - aber wenn s nicht anders sein könnte, und wenn der Herr Stallmeister ihr ein schönes Brautkleid verspräche - 男爵 Ihr lügt, das hat sie nicht gesagt. バクルス Nun, so hat sie es doch gedacht denn ich habe mein Lebtag gehört wenn ein Mädchen heiraten soll, so denkt es immer zuerst ans Brautkleid. 男爵 Wo ist sie? Ich muss selbst mit ihr sprechen. バクルス Hier ganz in der Nähe - und von wegen der fünftausend Taler - 男爵 Sie liegen bereit. バクルス Ah, gratias! 男爵 Auch Euer Posten soll Euch bleiben. バクルス aufgeblasen, sich den Hut aufsetzend Es ist nun übrigens eine grosse Frage, ob ich die Stelle behalte oder nicht - 男爵 Wie Ihr wollt - バクルス Man hat andere Ideen - grossartige - 男爵 Ruft mir Gretchen, ich stehe auf Kohlen. バクルス den Pavillon öffnend Hier, mein Herr Stallmeister, langen Sie zu. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Gretchen Nr. 15 - Terzett 男爵 Komm, liebes Gretchen, Bekenne frei und ohne Scheu, Dass du mir willst angehören. グレートヒェン lässt die Schürze, die sie sich vorhielt, fallen und verneigt sich Wenn Sie befehlen. 男爵 Ha, Höll und Teufel! Was ist das? バクルス für sich Er sieht ihr s an, Dass der Student bei ihr sass. グレートヒェン zu Baculus Macht Ernst Er oder Spass? 男爵 Die ist nicht deine Braut! バクルス Ei freilich. 男爵 Hast du zwei? バクルス Bewahre! 男爵 Bekenne laut, welche die Rechte sei? Dies ist das liebliche Gesicht Doch von gestern nicht, beim Teufel! Das ist das Gesicht von gestern nicht! バクルス Das ist es nicht? 男爵 Macht mich nicht toll! バクルス s fällt mir nicht ein. 男爵 Die andre, wo kam sie hin? バクルス Wenn ich dem Herrn gut raten soll Lass Er die andre ziehn. Die ist doch auch ganz hübsch und fein Und würde mir viel lieber sein. グレートヒェン Was hab ich ihm denn getan? Er sieht mich ja gar nicht an. バクルス zu Gretchen Sei nur getrost, sei nur getrost! Dir wird dein Herr Gemahl Und mir mein Kapital. 男爵 Es vergehen mir die Sinne, Ich weiss kaum, was ich beginne, Und erbebe schier vor Zorn und Wut! Alle Qualen, alle Schmerzen Nagen wieder mir am Herzen. Diese Kränkung, sie fordert Blut! グレートヒェン Es vergehen mir die Sinne, Denke ich, dass ich gewinne Einen schönen Mann von edlem Blut! Ha, schon weichen aus dem Herzen Alle Leiden, alle Schmerzen, Ich erhalte auch noch Hab und Gut! バクルス Es vergehen mir die Sinne, Denke ich, dass ich gewinne Durch den Handel vieles Hab und Gut. Ha, schon weichen aus dem Herzen Alle Leiden, alle Schmerzen, Die bereitet Liebe mir, darum Mut! Alle Leiden verschwinden, darum Mut! 男爵 Wer ist das Mädchen, sprich? バクルス Ach, lieber Herr, ich fürchte mich, Es Ihnen grad heraus zu sagen. 男爵 Was wäre wohl dabei zu wagen? バクルス s könnt im Schloss, bei meinem Leben, Einen Mordspektakel geben. 男爵 Dein Schweigen macht die Sache schlimmer; Sprich und zähl auf reichen Lohn. バクルス Die andre ist kein Frauenzimmer. 男爵 Kein Frauenzimmer? Wer ist sie denn? バクルス ihm ins Ohr schreiend ne Mannsperson. 男爵 empört Ein Mann! Ein Mann! バクルス Durch und durch und Student dazu. 男爵 Und hat die ganze Nacht Im Zimmer meiner Schwester zugebracht? Himmel und Erde! Tod und Hölle! Ich ermord ihn auf der Stelle! Er läuft erregt herum グレートヒェン、バクルス Seine Schwester? Hier im Schloss! Was ist das? グレートヒェン zu Baculus Er will mich wohl nicht nehmen? バクルス Et, er wird sich schon bequemen. グレートヒェン Doch er bekümmert sich ja nicht um mich. バクルス Hab nur Geduld, das findet sich. Sei nur getrost! Dir wird dein Herr Gemahl Und mir mein Kapital. 男爵 Es vergehen mir die Sinne, usw. グレートヒェン Es vergehen mir die Sinne, usw. バクルス Es vergehen mir die Sinne, usw. Baculus und Gretchen ab Wenn Nr. 15 nicht gesungen wird, folgt nachstehender Dialog 男爵 spricht Alle Teufel, das ist ja nicht Eure Braut! バクルス Ei freilich. 男爵 Habt Ihr zwei? バクルス Bewahre! 男爵 Wo ist denn die andere? バクルス Herr Stallmeister, mit der andern hat s n Haken! 男爵 Wieso? バクルス heimlich zum Baron Ich will Ihnen nur gestehen die andere ist kein Frauenzimmer. 男爵 Was denn? バクルス Eine Mannsperson. 男爵 Ein Mann? バクルス Durch und durch, ein Student. Nehmen Sie deshalb lieber hier das hübsche Kind. 男爵 Packt Euch samt Eurer Braut zum Teufel! - Fort, sag ich! グレートヒェン Aber, Herr Baculus -? バクルス Still, komm mit! Der Herr Stallmeister reitet jetzt ein anderes Prinzip. Der Paroxismus muss erst vorübergehn! Geht mit Gretchen durch das Gittertor ab 男爵 Der Bursche war die ganze Nacht im Schloss, im Zimmer meiner Schwester! Höll und Teufel! ZEHNTER AUFTRITT Baron, gleich darauf Baronin 男爵 für sich Seh ich recht? Er ist es! Beim ewigen Gott, es ging nie etwas Vollendeteres aus den Händen der Schöpfung hervor, als die schöne Hülle, welche dem Buben verliehen wurde, um Biedermänner zu verlocken; aber warte, Bursche, du sollst nicht ungestraft deine Pagenstreiche hier getrieben haben. Student also? Na, mit dir werd ich schon fertig werden. 男爵夫人 tritt auf Guten Morgen, Herr Stallmeister. 男爵 beiseite Was das Bürschchen für eine melodische Stimme hat. 男爵夫人 Warum sehen Sie mich denn so sonderbar an? 男爵 für sich Sonderbar? Da haben wir s. Das ist Tusch bei den Studenten. 男爵夫人 Ich begreife Ihr Benehmen nicht, Herr Stallmeister. 男爵 Nimmt es Sie wunder - in der Tat? Für sich. Ich weiss nicht, warum ich so viele Umstände mache. laut Mein Herr - 男爵夫人 Was ist das? 男爵 Sie sind ein dummer Junge! 男爵夫人 Mein Herr, Sie sind von Sinnen! Für sich. Sicher hat der Alte geplaudert. 男爵 Sie werden mir Genugtuung geben für den Karnevalsstreich, den Sie sich in diesem Hause zu spielen erlaubten. 男爵夫人 lacht Herr Stallmeister! 男爵 Er lacht mich aus. Höll und Teufel! 男爵夫人 Halten Sie mich im Ernst für einen sogenannten Herrn der Schöpfung? 男爵 verwirrt Dieser Ton - diese reizenden Züge - bei Gott, ich werde versucht zu glauben wenn das ein Mann ist, so bin ich ein Frauenzimmer und weiss es nicht. 男爵夫人 Herr Stallmeister, Ihr Betragen in diesem Augenblick ist zwar nicht das feinste, doch haben Sie mir vom ersten Augenblick unserer Bekanntschaft so viel Teilnahme eingeflösst, dass ich nicht umhin kann, mich Ihnen zu entdecken. Erfahren Sie also - 男爵 Was werd ich hören? 男爵夫人 Dass ich nicht die Braut des alten Schulmeisters bin - 男爵 Mir sehr einleuchtend - wenn Sie ein Mann wären! 男爵夫人 Dass ich aber doch ein Frauenzimmer zu sein die Ehre habe, nämlich - die Baronin Freimann, des Grafen Schwester. 男爵 höchst angenehm überrascht Wie? Was? Wär es möglich? 男爵夫人 Aus guten Ursachen wünsche ich noch unerkannt zu bleiben und ersuche daher sehr ernstlich - 男爵 Sie, des Grafen Schwester? Also nicht verheiratet? Gott sei Dank! So muss ich keinem Grundsatz untreu werden, indem ich aufs neue um Ihre Hand werbe. 男爵夫人 Haben Sie mich denn nicht verstanden? Ich bin die Schwester Ihres Herrn. 男爵 Also sollte ein blosses Vorurteil das Glück meines Lebens hindern? Beiseite. Nun ist die Reihe zu foppen an mir. Laut. Ich kenne Ihr Schicksal, gnädige Frau; Sie waren mit Ihrem ersten Mann nicht glücklich, mit mir werden Sie es sein. Sie kennen mich noch zu wenig. Ich bin nur ein Bürgerlicher, aber ein ehrlicher Mann; ich bin leidenschaftlich, heftig - Sie haben es erfahren -, im übrigen aber der ruhigste Mensch von der Welt! und gut bin ich - gut! Wahrhaftig, es wäre schlecht von mir, zu behaupten, dass ich nicht gut wäre. 男爵夫人 Was wollen Sie aus mir machen, mein Herr - meine Verhältnisse, meine Grundsätze - 男爵 Der Bäuerin schenkt ich mein Herz ohne Rücksicht auf Stand und Verhältnisse - vergelten Sie mir nun, verschmähen Sie den Bürgerlichen nicht. Hat sich zu ihren Füssen geworfen und drückt ihre Hand an seine Lippen ELFTER AUFTRITT Die Vorigen. Gräfin und Pancratius im Gespräch 伯爵夫人 Was ist das? Abermals eine Szene in niederländischer Manier? Baron springt auf 伯爵夫人 Herr Stallmeister, was Sie gestern wünschten, sei Ihnen gewährt, Sie haben volle Freiheit, sich einen andern Aufenthalt zu wählen. Für jetzt bitte ich, mich zu begleiten, um eine Deputation der Dorfbewohner zu empfangen. zur Baronin Du, mein Kind, geh zu deinem Bräutigam und hüte dich vor der Verführung gewissenloser Männer »Von den Sterblichen gehst du zum Hades.« Sie geht mit Pancratius ab 男爵 indem er folgte leise zur Baronin Ich schweige noch, weil Sie es wollen. ab ZWÖLFTER AUFTRITT Baronin allein 男爵夫人 Fast scheint es mir, die Frau Schwester sei mehr empfindlich als stolz und der Herr Stallmeister ihr trotz des Unterschiedes der Jahre nicht gleichgültig. Ja, ja, das Herz ist ein gar wunderliches Ding. DREIZEHNTER AUFTRITT Baronin. Graf 伯爵 Ha, schönes Gretchen, bist du endlich allein? Wo ist denn dein alter Schatz? Hol ihn der Teufel! Lass uns geschwind Abrede nehmen, wie und wo wir uns künftig ohne Zeugen sprechen können. 男爵夫人 Künftig, Herr Graf, werden wir Gelegenheit genug dazu finden, aber ich wette, Sie werden sie selten benutzen. 伯爵 Du verlierst die Wette, denn ich bin ganz entsetzlich in dich verliebt. 男爵夫人 Ich spreche nur ein Wort, und Ihre Liebe erkaltet. 伯爵 So will ich wenigstens - ehe du dieses fatale Wort aussprichst - dir beweisen, wie glühend sie war. Will sie umarmen 男爵夫人 Nicht mit Gewalt, Herr Graf, aber wenn Sie mir ein gutes Wort geben, so küsse ich Sie freiwillig. 伯爵 Schönes, liebes, süsses Gretchen, ich gebe dir die besten Worte von der Welt. 男爵夫人 Und ich will denken, ich küsse meinen Bruder. 伯爵 Denke, was du willst, nur küsse mich. 男爵夫人 fliegt in seine Arme Recht von Herzen! VIERZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Gräfin und Baron aus dem Schlosse kommend Nr. 16 - Finale 伯爵夫人 Was seh ich? 伯爵 prallt zurück Alle Teufel! 男爵と男爵夫人 jedes für sich Nun geht das Spiel zu Ende, Und meine / jede Maske fallt. 伯爵夫人 »Du, die zur Erde neigt das Haupt, ich frage dich, Bekennest oder leugnest du die Missetat?« 伯爵 zur Gräfin Mein Kind, beruh ge dich, Im Scherz nur war s gemeint. 男爵夫人 Ach nein, der gnäd ge Herr, Im Ernst hat er s gemeint. 伯爵夫人 Im Ernst? 男爵 Im Ernst? Nun, wie man s nimmt! Hahahaha! 伯爵と伯爵夫人 Mein Herr, Ihr Lachen stimmt Nicht zu der ernsten Sache. 男爵 leise zur Baronin So darf ich? 伯爵と伯爵夫人 Erklärung! 男爵 wie oben So darf ich? Baronin nickt bejahend 伯爵と伯爵夫人 Erklärung! Mein Herr, was soll das heissen? 男爵 Der Graf, ich kann beweisen, Dass er ganz schuldlos ist, Nicht kann Verbrechen heissen, Wenn man die Schwester küsst. 伯爵 Die Schwester? 伯爵夫人 Die Schwester? 男爵夫人 Seine Schwester! 伯爵夫人 die Baronin umarmend »Ismene, traute Schwester, Vielgeliebtes Haupt«, Wie hast du uns vexiert! 伯爵 für sich Da haben Sie, mein Bester, Sich schauderhaft blamiert. Zur Gräfin, laut Da siehst du, mein Vergehen War blosse Ahnung nur; Es hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. 伯爵夫人、男爵夫人、男爵 Wir bitten sehr, zu schweigen! Sie hatten keine Spur Und waren schuldbewusst. 伯爵 Ich war es nicht allein, Das wird sogleich sich zeigen. Zur Gräfin Gestehe nur, mein Kind, Nach dem Baron deutend. Dass dieser feine Herr Dir nicht gleichgültig war. 伯爵夫人 Mein Herr! Sind Sie bei Sinnen? 伯爵 Nun, gib dich nur zufrieden, Dein Bruder mit dir spricht. 伯爵夫人 Mein Bruder? 男爵夫人 Ihr Bruder? 男爵 Ich bin s. 伯爵 Erstaune nur! 伯爵夫人 So hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. 伯爵と男爵 Wir bitten sehr, zu schweigen, Du hattest keine Spur! 伯爵夫人 Ich will es nicht verschweigen, s war blosse Ahnung nur! 男爵夫人 Auch ich will s nicht verschweigen, s war blosse Ahnung nur! 伯爵夫人 den Baron feurig umarmend »Hämon, geliebter Bruder!« Oh, wie selig fühl ich mich. 伯爵 So komm denn, liebe Schwester. Komm, ich umarme dich. Umarmt sie etwas kalt Quartett 四人全員 Kann es im Erdenleben Wohl Schönres noch geben, Als wenn Geschwister sich Liebhaben inniglich? Wenn auch bei diesem Falle Ein Zweifel presst die Brust - Dass eh wir schuldbewusst; Unschuldig sind wir alle. FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Dorfdeputierte. Landleute. Dienerschaft. Baculus und Gretchen mit der Schuljugend, alle geputzt, mit Fahnen, Kränzen usw. ziehen um die Buhne. Später Pancratius 農民たち Unser Herr lebe hoch! Er ist so brav, er ist so gut, Unser Herr lebe hoch! Jedermann er Gutes tut. Unser Herr lebe hoch! Die Frau Gräfin auch nicht minder; Leider mangeln noch die Kinder, Sonsten liessen wir daneben Auch noch die Familie leben. Weil s dermalen nicht so weit, Sparen wir s für künft ge Zeit. Unser Herr lebe hoch! Die Frau Gräfin auch nicht minder; Vivat hoch das edle Paar, Wie heute, so noch manches Jahr. 伯爵 der sich mit den übrigen in die Laube gesetzt hatte, steht auf Ich danke innig euch Für eure Segenswünsche! Begrüsset auch zugleich Die Schwester eures Herrn, Die mich in dieser Maske So herrlich überraschte. バクルス、グレートヒェン Was hör ich? 学校の生徒たち Unsre Schwester lebe hoch! 農民たち Sie lebe hoch! 伯爵夫人 Dies ist mein teurer Bruder! 学校の生徒たち Unser Bruder lebe hoch! 農民たち Er lebe hoch! バクルス Wie soll ich das verstehen? Wer ist der andre denn? Den Stubenburschen mein ich. 男爵夫人 Er ist mein Kammermädchen Und meines Jägers Braut. グレートヒェン zu Baculus Da sieht Er s. バクルス Höre, Gretchen, Nun glaub ich deinem Schwur. グレートヒェン Sie hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. バクルス Ich bitte dich, zu schweigen. 男爵 der sich inzwischen mit der Baronin verständigte So willigen Sie ein? バクルス erstaunt Was hör ich? 男爵 Bald wird Vermählung sein! バクルス Vermählung? Vermählung? O Missgeschick! Mein ganzer Handel geht zurück. Ich abgesetzter Mann, Was fange ich nun an? 男爵夫人、男爵 So sind wir nun verbunden; Sein / Mein Weltschmerz ist verschwunden, Nur Freude füllt die Brust. Baculus plötzlich von einem Gedanken ergriffen, eilt in den Hintergrund zur Schuljugend und lässt sie im Halbkreise, dem Grafen gegenüber, niederknien; er selbst kniet hinter der Front, ihnen zuflüsternd 学校の生徒たち mit gefalteten Händen O du, der du die Tugend selber bist, Du bist aus edlem Blut, sei auch ein Christ! Wir schwören hier zu deinen Füssen, Im Leben keinen Bock zu schiessen! Erhöre uns, erhöre uns, sei bös nicht mehr Und lass uns unsern lieben Schulmeister. 伯爵 der mit den übrigen in Lachen ausbrach Der Unschuld Lallen rühret mich, Ich will deshalb auch milde sein und Ihm - Pancratius ist aufgetreten und sagt dem Grafen etwas ins Ohr 全員 gespannt Was ist geschehn? 伯爵 Im Ernst? パンクラティウス Wie närr sch! 伯爵 in lautes Lachen ausbrechend, spricht Der arme Teufel ist zwar schuldbewusst, aber auch unschuldig; denn soeben wird mir gemeldet, dass er in der Dämmerung anstatt eines Rehbocks seinen eigenen Esel erschossen hat. Alle lachen バクルス schlägt die Hände zusammen und spricht zu Gretchen Hab ich dir nicht gesagt, dass mich das Tier so wehmütig ansah? Singt Sie hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. 農民たち Der Herr will milde sein Und gnädig ihm verzeihn. 伯爵 Wofern Er künftig nicht Mehr Jägerei will treiben, Mag Er fortan getrost In seinem Amte bleiben. 農民たち Hoch lebe unser Herr! Hoch lebe unser Herr! ソリスト全員 Wie heut sich alles Uns zum Heil gestaltet! 伯爵夫人、伯爵、男爵夫人、男爵 Euch / Uns erblüht ein neues Leben Durch der Ehe heilig Band, Liebe wird euch / uns Freuden geben, Da sich Herz zum Herzen fand. バクルス、グレートヒェン、農民たち Lasset hoch den Herren leben! Herz bezeigt er und Verstand; Zeugnis wollen wir ihm geben, Dass sein Walten anerkannt! DRITTER AUFZUG Park des gräflichen Schlosses. Hinten ein grosses Gittertor. Links ein Pavillon, rechts der Eingang in das Schloss; weiter vorn eine Laube. ERSTER AUFTRITT Graf tritt auf Nr. 13 - Rezitativ und Arie Rezitativ GRAF Wie freundlich strahlt die helle Morgensonne Auf mich herab, auf diesen Tag der Wonne! Bald naht der Dorfbewohner frohe Schar, Sie bringen Wünsche mancher Art mir dar. »Gesundheit, langes Leben«, So schallt s vom Mund der Gäste, Doch wünsch ich mir daneben Das Köstlichste, das Beste Arie Heiterkeit und Fröhlichkeit, Ihr Götter dieses Lebens, Euch zu sehen, zu erflehen, Ist das Ziel des Strebens! Oh, du holde Seligkeit, Die des Menschen Herz erfreut, Jubelnd ruf ich aus Ziehe nie hinaus! Oh, holde Göttin Freude, Gib mir immer das Geleite! Seh ich Blumen blühen, Will s mich immer ziehen, Sie sogleich zu pflücken, Mich damit zu schmücken. Ja, es bringt mir jede Sonne Neue Lust und neue Wonne! Kommt auf meinen Wegen Etwas mir entgegen, Was die Freude stört, Lust in Schmerz verkehrt, Werden stiller meine Lieder! Aber gleich sing ich doch wieder Heiterkeit und Fröhlichkeit! usw. Hübsche Mädchen, hübsche Frauen, Kann ich euch nur immer schauen! Holde Sterne meines Lebens, Ihr ruft nie, nein, nie vergebens. Doch durch Liebe nicht allein Zieht die Freude bei mir ein. Sinkt der Abend nieder, Dann im Kreis der Brüder, Wenn Champagner winket, Wenn man jubelt, trinket, Dann ertönen meine Sänge Bei der Laute frohen Klängen Heiterkeit und Fröhlichkeit! usw. Durch Liebe, Sang und Wein, Zieht die Freude bei mir ein! ZWEITER AUFTRITT Graf. Baron BARON Sieh da, der Herr Graf - GRAF Ah - der Herr Stallmeister - BARON Auch schon aus den Federn? GRAF Ich - botanisiere, und Sie? BARON Ich - botanisiere auch. GRAF lachend Ja, du siehst mir auch aus, wie lauter Botanik. Die Wahrheit zu sagen, Herr Bruder, du siehst mir recht kläglich aus. BARON Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. GRAF Wohl aus Ärger, weil ich dir gestern nicht das Feld überlassen wollte? Oh, du spieltest in deiner Verliebtheit eine äusserst komische Figur. BARON Komisch oder nicht, so viel ist gewiss, dass mich dein Betragen gegen das junge Mädchen empörte. GRAF Mein Betragen? Was soll das heissen? BARON Ich hoffe, jede andere Erklärung werde überflüssig sein, wenn ich dir sage, dass ich Gretchen zu meiner Gattin erwählt habe. GRAF Zu deiner Gattin? Hahaha! BARON pikiert Herr Bruder, ich verbitte mir dies Lachen. GRAF Die Sache ist allerdings eher zum Weinen. - Sei gescheit, Herr Bruder, das Mädchen ist ja versprochen. BARON Ich schmeichle mir, alle Hindernisse beseitigen zu können. GRAF Also es wäre wirklich dein Ernst? BARON Mein völliger Ernst. GRAF Und meine Schwester - BARON Die wird schon einen Mann finden. GRAF Das Urteil der Welt - BARON Mein Glück gilt mir mehr. GRAF Eben deswegen; und weisst du denn schon, ob das Mädchen deiner wert ist, ob sie dich liebt? BARON Nein, Bruder, das weiss ich eben noch nicht. Aber - GRAF Na also - BARON Sie hält noch zurück, sie will mich prüfen, sich an meinem Schmerz weiden. Willst du mir einen Gefallen tun? GRAF Was denn? BARON Ich will sie hier erwarten. Verlass mich. GRAF Gern; aber du wirst gestört werden, es kommen Leute. BARON zur Laube gehend Sie werden vorüberziehen. GRAF Eine Garnitur allerliebster Mädchen. BARON sich schnell wendend Wahrhaftig? Fasst sich Mir sehr egal! Setzt sich in die Laube GRAF Denen muss ich guten Morgen wünschen. Geht auch in die Laube BARON Was willst du denn hier? GRAF Dableiben. BARON Aber du wolltest ja - GRAF Wir haben doch beide Platz. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen in der Laube. Junge Mädchen aus dem Dorfe, geschmückt und Girlanden tragend, treten auf Nr. 14 - Ensemble MÄDCHEN Um die Laube zu schmücken zu Freude und Glanz, Eilet Blumen zu pflücken und windet den Kranz. Ach, wir möchten gern dem Herrn es sagen, Dass im Herzen wir ihn alle tragen. Wenn sein Aug auf einem ruht, Wird ein m so wonnig, wird ein m so gut. Ganz apart ist seine Art und seine Weise. Um die Laube zu schmücken zu Freude und Glanz, Eilet Blumen zu pflücken und windet den Kranz. Unser Bestreben ist nur allein, Für so viel Glück dankbar zu sein. Alle wenden sich nach der Laube und wollen, als sie den Graf erblicken, mit einem Schrei davonlaufen GRAF vertritt ihnen den Weg Halt! Ihr schönen Kinder! MÄDCHEN Der gnäd ge Herr! GRAF Für so viel edle Denkungsart Werde nicht der Dank gespart. MÄDCHEN Wir schämen uns. GRAF Ei, warum schämen? MÄDCHEN Sie könnten übel es wohl nehmen. GRAF Mitnichten, meine Kinder! Nichts kann den Herrscher wohl mehr erfreun, Als vom Volke so geliebt zu sein. Und zum Beweise meiner Huld Gelob ich, heut bei Festes Glanz Jede zu führen zum frohen Tanz. BARON Der freu ge Lärm mehrt meine Pein! GRAF Das soll ne wahre Freude sein! MÄDCHEN unter sich Er tanzt mit uns! Ach, das wird herrlich sein! GRAF Ihr könnt doch tanzen? ERSTES MÄDCHEN mit einem Knicks Ich tanze gut! ZWEITES MÄDCHEN Ich tanze besser! ALLE sich vordrängend Auch ich! Auch ich! GRAF Was nicht der Eghrgeiz tut! Wohlan, ihr holden Mädchen, Lasst ein Pröbchen mich sehn. MÄDCHEN drängen sich an ihn Sogleich, mit tausend Freuden, Der Herr muss es verstehn. GRAF Nicht all auf einmal! s wird besser sein, Ich tanz mit jeder zuerst allein. MÄDCHEN unter sich s wird besser sein, es tanzet jede mit ihm allein. Graf walzt abwechselnd mit einigen DIE ANDERN Sammeln sich auf der Seite, die Köpfe zusammensteckend und lästernd Die glaubt nun gleich, dass sie allein gefällt. Wie sie sich ziert, wie sie die Beine stellt. Seht doch nur hin, es ist zu lächerlich! Da tanze ich doch etwas besser, ich! BARON in der Laube Wie pocht mein armes Herz! Könnt ich betäuben diesen Schmerz! Vor Sehnsucht und Verlangen pocht mein Herz! DIE ANDERN MÄDCHEN Seht nur hin, wir tanzen besser, viel besser! Ach Gott, wie lächerlich! Ach Gott, wie lächerlich! BARON steht auf Oh, welche Qual! Schmerzerfüllt Muss ich einsam hier stehn, Darf nicht im Tanze mit ihnen mich drehn. GRAF zu den Mädchen Herrlich! Prächtig! Wunderschön Wisst ihr im Tanze euch zu drehn. - Zum Baron Gefällt dir dieses Treiben? Wie kannst du ruhig bleiben? EINIGE MÄDCHEN unter sich streitend Ich tanz am besten, hat er gesagt! ANDERE ebenso Nein ich, hat er gesagt! ALLE den Grafen umringend Wer tanzt am besten? GRAF Jede gut auf ihre Art. Noch kann bestimmt ich nicht entscheiden, Da an der Reih ihr all nicht wart. DIE MÄDCHEN sich wieder herandrängend Jetzt komm ich! Jetzt komm ich! Jetzt komm ich! GRAF Nicht all auf einmal! Nicht all auf einmal! Beginnt wieder zu tanzen BARON Oh, diese Qual das Herz mir bricht! Ich ertrag es länger nicht; eine innre Stimme spricht Aus Verzweiflung ergib dich den Scherzen, Betäube die Schmerzen! Er kann sich nicht länger halten, ergreift ein Mädchen und walzt mit ihm. Der Graf hat indessen mehrere Male gewechselt. Die Mädchen können sich auch nicht länger halten und walzen miteinander. Die Gräfin tritt plötzlich mitten unter sie. Die Mädchen laufen schreiend davon. Graf und Baron stehen in grosser Verlegenheit da. VIERTER AUFTRITT Graf. Baron. Gräfin GRÄFIN »Von diesen Mädchen, glaub ich, ward die eine jetzt sinnlos, die andern waren s schon vor Anbeginn.« Nicht übel, meine Herren, ich wähnte beide noch in Momus Armen und finde Sie, wo korykische Mädchen froh der Bacchen Tanz begehen. GRAF sich fassend Verzeihe, liebes Kind, ich wollte dich überraschen. GRÄFIN In der Tat, das ist Ihnen gelungen. BARON Allerdings, wir wollten - GRÄFIN »Sie schweigen, eh mich Ihre Rede ganz mit Zorn erfüllt.« GRAF Ich weiss, du liebst die Bilder in Teniers Manier. BARON Da probierten wir eine Szene - GRAF Bloss aus Liebe zur niederländischen Schule - GRÄFIN Ich will für diesmal das Märchen glauben, Herr Gemahl, verbitte mir jedoch die Vorstellung dieser niederländischen Szene, da schon die Probe mich nicht besonders enchantiert hat. Reichen Sie mir Ihren Arm, das Frühstück erwartet uns auf der Terrasse. FÜNFTER AUFTRITT Die Vorigen. Pancratius PANCRATIUS Der Schulmeister Baculus wünscht den Herrn Stallmeister zu sprechen. Leise zum Baron Er lässt Ihnen sagen, er hätte sie bei sich, wie närr sch. BARON für sich Mein Gott! GRAF Begleiten Sie uns zum Frühstück, Herr Stallmeister? BARON Ich erfahre soeben - GRAF leise zu ihm Geh mit, ich bitte dich. BARON Sie haben zu befehlen. Zu Pancratius Er soll mich hier erwarten. Graf, Gräfin, Baron gehen ins Schloss PANCRATIUS die Girlanden und Blumen aufraffend Was ist denn hier geschehen? Die Blumen liegen ja herum, wie närr sch. Nach aussen rufend. Nur näher, Herr Gevatter, der Herr Stallmeister werden gleich erscheinen. Zur Seite ab SECHSTER AUFTRITT Baculus. Gretchen GRETCHEN vorauslaufend Und nun lass Er mich in Ruhe! Er ist und bleibt ein eifersüchtiger Narr! BACULUS Ein Narr war ich, so lange ich den Gedanken trug, dich zur Frau nehmen zu wollen; aber mit der Eifersucht, da ist s Matthäi am letzten. GRETCHEN Nun, Gott sei Dank! BACULUS Du hast für weiter nichts zu danken, als dass ich dir nicht auf der Stelle den Hals umgedreht habe. GRETCHEN Wer Ihn so reden hörte, sollte glauben, es wäre was Entsetzliches geschehen. BACULUS Es ist auch was Entsetzliches geschehen, du Kreuzspinne, du! GRETCHEN Das ist nicht wahr, nichts ist geschehen, aber er macht gar zu gern Lärmen um nichts. BACULUS Nun höre ein Mensch diesen Tugendspiegel. Ich komme bei stockfinsterer Nacht nach Hause, denke der Herr Stubenbursch wird wohl noch über den Schreibbüchern sitzen, aber prosit die Mahlzeit! Er ist im ganzen Hause nicht zu finden. Ist das nichts? GRETCHEN Das war gewiss nichts. BACULUS Ich denke, du musst doch deinem Gret chen eine gute Nacht wünschen, gehe hinüber, trete in ihre Stube; wer sitzt mit ihr auf dem alten ledernen Diwan, im trauten Gespräche begriffen? GRETCHEN Das war wieder nichts. BACULUS Der Teufel auch, war das Nichts? Das waren zwei mir sehr fatale Etwasse. Sind das deine Grundsätze? Ist das die Treue, mit der du noch gestern prahltest? GRETCHEN Meine Treue ist unverletzt, ich kann s beschwören - weinend Er aber bringt mich ins Geschrei um nichts und wieder nichts, wegen eines Menschen, der noch ein pures Kind ist. BACULUS Das pure Kind trug, als ich es visitierte, lauter Mordinstrumente bei sich, Scheren, Nähnadeln, Nadelbüchsen; wer weiss, was der im Schilde führt, die Ortsbehörde wird ihn schon abfassen. GRETCHEN Sei Er froh, wenn sie Ihn nicht fasst. BACULUS Schweig, angehende Potiphar! In einen Sack würde ich dich stecken und in den Mühlbach werfen, wenn nicht zum Glück der Herr Stallmeister so ein Narr wäre, dich heiraten zu wollen. Gretchen sehr verwundert. Der Herr Stallmeister will mich heiraten? BACULUS Ja, du Eidechse! Rede mir nicht ein Wort dagegen oder du spazierst in den Mühlgraben. GRETCHEN Ach, ich bin s schon zufrieden, wenn ich Ihn nur loswerde, mein alter Schatz. BACULUS Was ist das? Beim Antigonus, nun ist s aus mit uns! GRETCHEN Aber ich kann noch gar nicht begreifen - BACULUS Kann ich s denn begreifen? Wie es scheint, ist der Herr Stallmeister noch vernagelter als ich. GRETCHEN Das will viel sagen. BACULUS Er zahlt mir fünftausend Taler, dass ich ihm meine Ansprüche auf dich abtrete. GRETCHEN Ach, der liebe Herr! BACULUS Wie sich der Basilisk freut, dass er mich los wird. Auf den Pavillon deutend. Da tritt hinein! Ich muss erst meinen Handel ins reine bringen, ehe er dich sieht. GRETCHEN So lebe Er wohl, Herr Sebastian! BACULUS Fahr hin, Gomorrha-Seele! GRETCHEN schluchzend Ich danke Ihm für alle Liebe, die Er mir erwiesen; verzeih Er mir, wenn ich Ihn jemals betrübt habe, und sei Er versichert, dass ich noch in späten Jahren dem Himmel dafür danken werde, plötzlich heiter dass er mir von Ihm geholfen hat, Er alter, grauköpfiger Abc-Schütz! Ab in den Pavillon SIEBENTER AUFTRITT Baculus allein BACULUS Das Wesen wollte mich nun jemals geliebt haben! - Ich vermute fast, dass es niemals der Fall war; oder ist sie nur darüber entrüstet, dass ich sie verkaufe? Pah, werden doch in England die Frauen verhandelt, und ich bin noch gar nicht verheiratet. Was ist dabei? Wer weiss, ob ich das Fünftausendtalergeschäft nicht in Zukunft ins grosse treibe. Übrigens ist jetzt mein Gewissen ganz beruhigt. Sie war meine Braut und sass ohne meinen Konsens mit einem Studenten auf dem Diwan. Und wenn eine Braut einmal mit einem Studenten auf einem ledernen Diwan gesessen hat, dann - ist es eine lederne Geschichte! Ah, der Herr Stallmeister! ACHTER AUFTRITT Baculus. Baron BARON Da bin ich; habt Ihr über die Sache nachgedacht? BACULUS Alles in Ordnung. BARON Habt Ihr mit Eurer Braut gesprochen? BACULUS Ei freilich. BARON Und sie willigt ein? BACULUS Sie macht sich eine Ehre daraus. BARON Sprecht, was sagt sie? BACULUS I nun, sie sagte, ich wäre zwar ihr lieber kleiner Sebastian - und das Herz würde ihr bluten - aber wenn s nicht anders sein könnte, und wenn der Herr Stallmeister ihr ein schönes Brautkleid verspräche - BARON Ihr lügt, das hat sie nicht gesagt. BACULUS Nun, so hat sie es doch gedacht denn ich habe mein Lebtag gehört wenn ein Mädchen heiraten soll, so denkt es immer zuerst ans Brautkleid. BARON Wo ist sie? Ich muss selbst mit ihr sprechen. BACULUS Hier ganz in der Nähe - und von wegen der fünftausend Taler - BARON Sie liegen bereit. BACULUS Ah, gratias! BARON Auch Euer Posten soll Euch bleiben. BACULUS aufgeblasen, sich den Hut aufsetzend Es ist nun übrigens eine grosse Frage, ob ich die Stelle behalte oder nicht - BARON Wie Ihr wollt - BACULUS Man hat andere Ideen - grossartige - BARON Ruft mir Gretchen, ich stehe auf Kohlen. BACULUS den Pavillon öffnend Hier, mein Herr Stallmeister, langen Sie zu. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Gretchen Nr. 15 - Terzett BARON Komm, liebes Gretchen, Bekenne frei und ohne Scheu, Dass du mir willst angehören. GRETCHEN lässt die Schürze, die sie sich vorhielt, fallen und verneigt sich Wenn Sie befehlen. BARON Ha, Höll und Teufel! Was ist das? BACULUS für sich Er sieht ihr s an, Dass der Student bei ihr sass. GRETCHEN zu Baculus Macht Ernst Er oder Spass? BARON Die ist nicht deine Braut! BACULUS Ei freilich. BARON Hast du zwei? BACULUS Bewahre! BARON Bekenne laut, welche die Rechte sei? Dies ist das liebliche Gesicht Doch von gestern nicht, beim Teufel! Das ist das Gesicht von gestern nicht! BACULUS Das ist es nicht? BARON Macht mich nicht toll! BACULUS s fällt mir nicht ein. BARON Die andre, wo kam sie hin? BACULUS Wenn ich dem Herrn gut raten soll Lass Er die andre ziehn. Die ist doch auch ganz hübsch und fein Und würde mir viel lieber sein. GRETCHEN Was hab ich ihm denn getan? Er sieht mich ja gar nicht an. BACULUS zu Gretchen Sei nur getrost, sei nur getrost! Dir wird dein Herr Gemahl Und mir mein Kapital. BARON Es vergehen mir die Sinne, Ich weiss kaum, was ich beginne, Und erbebe schier vor Zorn und Wut! Alle Qualen, alle Schmerzen Nagen wieder mir am Herzen. Diese Kränkung, sie fordert Blut! GRETCHEN Es vergehen mir die Sinne, Denke ich, dass ich gewinne Einen schönen Mann von edlem Blut! Ha, schon weichen aus dem Herzen Alle Leiden, alle Schmerzen, Ich erhalte auch noch Hab und Gut! BACULUS Es vergehen mir die Sinne, Denke ich, dass ich gewinne Durch den Handel vieles Hab und Gut. Ha, schon weichen aus dem Herzen Alle Leiden, alle Schmerzen, Die bereitet Liebe mir, darum Mut! Alle Leiden verschwinden, darum Mut! BARON Wer ist das Mädchen, sprich? BACULUS Ach, lieber Herr, ich fürchte mich, Es Ihnen grad heraus zu sagen. BARON Was wäre wohl dabei zu wagen? BACULUS s könnt im Schloss, bei meinem Leben, Einen Mordspektakel geben. BARON Dein Schweigen macht die Sache schlimmer; Sprich und zähl auf reichen Lohn. BACULUS Die andre ist kein Frauenzimmer. BARON Kein Frauenzimmer? Wer ist sie denn? BACULUS ihm ins Ohr schreiend ne Mannsperson. BARON empört Ein Mann! Ein Mann! BACULUS Durch und durch und Student dazu. BARON Und hat die ganze Nacht Im Zimmer meiner Schwester zugebracht? Himmel und Erde! Tod und Hölle! Ich ermord ihn auf der Stelle! Er läuft erregt herum GRETCHEN, BACULUS Seine Schwester? Hier im Schloss! Was ist das? GRETCHEN zu Baculus Er will mich wohl nicht nehmen? BACULUS Et, er wird sich schon bequemen. GRETCHEN Doch er bekümmert sich ja nicht um mich. BACULUS Hab nur Geduld, das findet sich. Sei nur getrost! Dir wird dein Herr Gemahl Und mir mein Kapital. BARON Es vergehen mir die Sinne, usw. GRETCHEN Es vergehen mir die Sinne, usw. BACULUS Es vergehen mir die Sinne, usw. Baculus und Gretchen ab Wenn Nr. 15 nicht gesungen wird, folgt nachstehender Dialog BARON spricht Alle Teufel, das ist ja nicht Eure Braut! BACULUS Ei freilich. BARON Habt Ihr zwei? BACULUS Bewahre! BARON Wo ist denn die andere? BACULUS Herr Stallmeister, mit der andern hat s n Haken! BARON Wieso? BACULUS heimlich zum Baron Ich will Ihnen nur gestehen die andere ist kein Frauenzimmer. BARON Was denn? BACULUS Eine Mannsperson. BARON Ein Mann? BACULUS Durch und durch, ein Student. Nehmen Sie deshalb lieber hier das hübsche Kind. BARON Packt Euch samt Eurer Braut zum Teufel! - Fort, sag ich! GRETCHEN Aber, Herr Baculus -? BACULUS Still, komm mit! Der Herr Stallmeister reitet jetzt ein anderes Prinzip. Der Paroxismus muss erst vorübergehn! Geht mit Gretchen durch das Gittertor ab BARON Der Bursche war die ganze Nacht im Schloss, im Zimmer meiner Schwester! Höll und Teufel! ZEHNTER AUFTRITT Baron, gleich darauf Baronin BARON für sich Seh ich recht? Er ist es! Beim ewigen Gott, es ging nie etwas Vollendeteres aus den Händen der Schöpfung hervor, als die schöne Hülle, welche dem Buben verliehen wurde, um Biedermänner zu verlocken; aber warte, Bursche, du sollst nicht ungestraft deine Pagenstreiche hier getrieben haben. Student also? Na, mit dir werd ich schon fertig werden. BARONIN tritt auf Guten Morgen, Herr Stallmeister. BARON beiseite Was das Bürschchen für eine melodische Stimme hat. BARONIN Warum sehen Sie mich denn so sonderbar an? BARON für sich Sonderbar? Da haben wir s. Das ist Tusch bei den Studenten. BARONIN Ich begreife Ihr Benehmen nicht, Herr Stallmeister. BARON Nimmt es Sie wunder - in der Tat? Für sich. Ich weiss nicht, warum ich so viele Umstände mache. laut Mein Herr - BARONIN Was ist das? BARON Sie sind ein dummer Junge! BARONIN Mein Herr, Sie sind von Sinnen! Für sich. Sicher hat der Alte geplaudert. BARON Sie werden mir Genugtuung geben für den Karnevalsstreich, den Sie sich in diesem Hause zu spielen erlaubten. BARONIN lacht Herr Stallmeister! BARON Er lacht mich aus. Höll und Teufel! BARONIN Halten Sie mich im Ernst für einen sogenannten Herrn der Schöpfung? BARON verwirrt Dieser Ton - diese reizenden Züge - bei Gott, ich werde versucht zu glauben wenn das ein Mann ist, so bin ich ein Frauenzimmer und weiss es nicht. BARONIN Herr Stallmeister, Ihr Betragen in diesem Augenblick ist zwar nicht das feinste, doch haben Sie mir vom ersten Augenblick unserer Bekanntschaft so viel Teilnahme eingeflösst, dass ich nicht umhin kann, mich Ihnen zu entdecken. Erfahren Sie also - BARON Was werd ich hören? BARONIN Dass ich nicht die Braut des alten Schulmeisters bin - BARON Mir sehr einleuchtend - wenn Sie ein Mann wären! BARONIN Dass ich aber doch ein Frauenzimmer zu sein die Ehre habe, nämlich - die Baronin Freimann, des Grafen Schwester. BARON höchst angenehm überrascht Wie? Was? Wär es möglich? BARONIN Aus guten Ursachen wünsche ich noch unerkannt zu bleiben und ersuche daher sehr ernstlich - BARON Sie, des Grafen Schwester? Also nicht verheiratet? Gott sei Dank! So muss ich keinem Grundsatz untreu werden, indem ich aufs neue um Ihre Hand werbe. BARONIN Haben Sie mich denn nicht verstanden? Ich bin die Schwester Ihres Herrn. BARON Also sollte ein blosses Vorurteil das Glück meines Lebens hindern? Beiseite. Nun ist die Reihe zu foppen an mir. Laut. Ich kenne Ihr Schicksal, gnädige Frau; Sie waren mit Ihrem ersten Mann nicht glücklich, mit mir werden Sie es sein. Sie kennen mich noch zu wenig. Ich bin nur ein Bürgerlicher, aber ein ehrlicher Mann; ich bin leidenschaftlich, heftig - Sie haben es erfahren -, im übrigen aber der ruhigste Mensch von der Welt! und gut bin ich - gut! Wahrhaftig, es wäre schlecht von mir, zu behaupten, dass ich nicht gut wäre. BARONIN Was wollen Sie aus mir machen, mein Herr - meine Verhältnisse, meine Grundsätze - BARON Der Bäuerin schenkt ich mein Herz ohne Rücksicht auf Stand und Verhältnisse - vergelten Sie mir nun, verschmähen Sie den Bürgerlichen nicht. Hat sich zu ihren Füssen geworfen und drückt ihre Hand an seine Lippen ELFTER AUFTRITT Die Vorigen. Gräfin und Pancratius im Gespräch GRÄFIN Was ist das? Abermals eine Szene in niederländischer Manier? Baron springt auf GRÄFIN Herr Stallmeister, was Sie gestern wünschten, sei Ihnen gewährt, Sie haben volle Freiheit, sich einen andern Aufenthalt zu wählen. Für jetzt bitte ich, mich zu begleiten, um eine Deputation der Dorfbewohner zu empfangen. zur Baronin Du, mein Kind, geh zu deinem Bräutigam und hüte dich vor der Verführung gewissenloser Männer »Von den Sterblichen gehst du zum Hades.« Sie geht mit Pancratius ab BARON indem er folgte leise zur Baronin Ich schweige noch, weil Sie es wollen. ab ZWÖLFTER AUFTRITT Baronin allein BARONIN Fast scheint es mir, die Frau Schwester sei mehr empfindlich als stolz und der Herr Stallmeister ihr trotz des Unterschiedes der Jahre nicht gleichgültig. Ja, ja, das Herz ist ein gar wunderliches Ding. DREIZEHNTER AUFTRITT Baronin. Graf GRAF Ha, schönes Gretchen, bist du endlich allein? Wo ist denn dein alter Schatz? Hol ihn der Teufel! Lass uns geschwind Abrede nehmen, wie und wo wir uns künftig ohne Zeugen sprechen können. BARONIN Künftig, Herr Graf, werden wir Gelegenheit genug dazu finden, aber ich wette, Sie werden sie selten benutzen. GRAF Du verlierst die Wette, denn ich bin ganz entsetzlich in dich verliebt. BARONIN Ich spreche nur ein Wort, und Ihre Liebe erkaltet. GRAF So will ich wenigstens - ehe du dieses fatale Wort aussprichst - dir beweisen, wie glühend sie war. Will sie umarmen BARONIN Nicht mit Gewalt, Herr Graf, aber wenn Sie mir ein gutes Wort geben, so küsse ich Sie freiwillig. GRAF Schönes, liebes, süsses Gretchen, ich gebe dir die besten Worte von der Welt. BARONIN Und ich will denken, ich küsse meinen Bruder. GRAF Denke, was du willst, nur küsse mich. BARONIN fliegt in seine Arme Recht von Herzen! VIERZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Gräfin und Baron aus dem Schlosse kommend Nr. 16 - Finale GRÄFIN Was seh ich? GRAF prallt zurück Alle Teufel! BARON UND BARONIN jedes für sich Nun geht das Spiel zu Ende, Und meine / jede Maske fallt. GRÄFIN »Du, die zur Erde neigt das Haupt, ich frage dich, Bekennest oder leugnest du die Missetat?« GRAF zur Gräfin Mein Kind, beruh ge dich, Im Scherz nur war s gemeint. BARONIN Ach nein, der gnäd ge Herr, Im Ernst hat er s gemeint. GRÄFIN Im Ernst? BARON Im Ernst? Nun, wie man s nimmt! Hahahaha! GRAF UND GRÄFIN Mein Herr, Ihr Lachen stimmt Nicht zu der ernsten Sache. BARON leise zur Baronin So darf ich? GRAF UND GRÄFIN Erklärung! BARON wie oben So darf ich? Baronin nickt bejahend GRAF UND GRÄFIN Erklärung! Mein Herr, was soll das heissen? BARON Der Graf, ich kann beweisen, Dass er ganz schuldlos ist, Nicht kann Verbrechen heissen, Wenn man die Schwester küsst. GRAF Die Schwester? GRÄFIN Die Schwester? BARONIN Seine Schwester! GRÄFIN die Baronin umarmend »Ismene, traute Schwester, Vielgeliebtes Haupt«, Wie hast du uns vexiert! GRAF für sich Da haben Sie, mein Bester, Sich schauderhaft blamiert. Zur Gräfin, laut Da siehst du, mein Vergehen War blosse Ahnung nur; Es hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. GRAFIN, BARONIN, BARON Wir bitten sehr, zu schweigen! Sie hatten keine Spur Und waren schuldbewusst. GRAF Ich war es nicht allein, Das wird sogleich sich zeigen. Zur Gräfin Gestehe nur, mein Kind, Nach dem Baron deutend. Dass dieser feine Herr Dir nicht gleichgültig war. GRÄFIN Mein Herr! Sind Sie bei Sinnen? GRAF Nun, gib dich nur zufrieden, Dein Bruder mit dir spricht. GRÄFIN Mein Bruder? BARONIN Ihr Bruder? BARON Ich bin s. GRAF Erstaune nur! GRÄFIN So hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. GRAF UND BARON Wir bitten sehr, zu schweigen, Du hattest keine Spur! GRÄFIN Ich will es nicht verschweigen, s war blosse Ahnung nur! BARONIN Auch ich will s nicht verschweigen, s war blosse Ahnung nur! GRÄFIN den Baron feurig umarmend »Hämon, geliebter Bruder!« Oh, wie selig fühl ich mich. GRAF So komm denn, liebe Schwester. Komm, ich umarme dich. Umarmt sie etwas kalt Quartett ALLE VIER Kann es im Erdenleben Wohl Schönres noch geben, Als wenn Geschwister sich Liebhaben inniglich? Wenn auch bei diesem Falle Ein Zweifel presst die Brust - Dass eh wir schuldbewusst; Unschuldig sind wir alle. FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Dorfdeputierte. Landleute. Dienerschaft. Baculus und Gretchen mit der Schuljugend, alle geputzt, mit Fahnen, Kränzen usw. ziehen um die Buhne. Später Pancratius LANDLEUTE Unser Herr lebe hoch! Er ist so brav, er ist so gut, Unser Herr lebe hoch! Jedermann er Gutes tut. Unser Herr lebe hoch! Die Frau Gräfin auch nicht minder; Leider mangeln noch die Kinder, Sonsten liessen wir daneben Auch noch die Familie leben. Weil s dermalen nicht so weit, Sparen wir s für künft ge Zeit. Unser Herr lebe hoch! Die Frau Gräfin auch nicht minder; Vivat hoch das edle Paar, Wie heute, so noch manches Jahr. GRAF der sich mit den übrigen in die Laube gesetzt hatte, steht auf Ich danke innig euch Für eure Segenswünsche! Begrüsset auch zugleich Die Schwester eures Herrn, Die mich in dieser Maske So herrlich überraschte. BACULUS, GRETCHEN Was hör ich? SCHULJUGEND Unsre Schwester lebe hoch! LANDLEUTE Sie lebe hoch! GRÄFIN Dies ist mein teurer Bruder! SCHULJUGEND Unser Bruder lebe hoch! LANDLEUTE Er lebe hoch! BACULUS Wie soll ich das verstehen? Wer ist der andre denn? Den Stubenburschen mein ich. BARONIN Er ist mein Kammermädchen Und meines Jägers Braut. GRETCHEN zu Baculus Da sieht Er s. BACULUS Höre, Gretchen, Nun glaub ich deinem Schwur. GRETCHEN Sie hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. BACULUS Ich bitte dich, zu schweigen. BARON der sich inzwischen mit der Baronin verständigte So willigen Sie ein? BACULUS erstaunt Was hör ich? BARON Bald wird Vermählung sein! BACULUS Vermählung? Vermählung? O Missgeschick! Mein ganzer Handel geht zurück. Ich abgesetzter Mann, Was fange ich nun an? BARONIN, BARON So sind wir nun verbunden; Sein / Mein Weltschmerz ist verschwunden, Nur Freude füllt die Brust. Baculus plötzlich von einem Gedanken ergriffen, eilt in den Hintergrund zur Schuljugend und lässt sie im Halbkreise, dem Grafen gegenüber, niederknien; er selbst kniet hinter der Front, ihnen zuflüsternd SCHULJUGEND mit gefalteten Händen O du, der du die Tugend selber bist, Du bist aus edlem Blut, sei auch ein Christ! Wir schwören hier zu deinen Füssen, Im Leben keinen Bock zu schiessen! Erhöre uns, erhöre uns, sei bös nicht mehr Und lass uns unsern lieben Schulmeister. GRAF der mit den übrigen in Lachen ausbrach Der Unschuld Lallen rühret mich, Ich will deshalb auch milde sein und Ihm - Pancratius ist aufgetreten und sagt dem Grafen etwas ins Ohr ALLE gespannt Was ist geschehn? GRAF Im Ernst? PANCRATIUS Wie närr sch! GRAF in lautes Lachen ausbrechend, spricht Der arme Teufel ist zwar schuldbewusst, aber auch unschuldig; denn soeben wird mir gemeldet, dass er in der Dämmerung anstatt eines Rehbocks seinen eigenen Esel erschossen hat. Alle lachen BACULUS schlägt die Hände zusammen und spricht zu Gretchen Hab ich dir nicht gesagt, dass mich das Tier so wehmütig ansah? Singt Sie hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. LANDLEUTE Der Herr will milde sein Und gnädig ihm verzeihn. GRAF Wofern Er künftig nicht Mehr Jägerei will treiben, Mag Er fortan getrost In seinem Amte bleiben. LANDLEUTE Hoch lebe unser Herr! Hoch lebe unser Herr! ALLE SOLI Wie heut sich alles Uns zum Heil gestaltet! GRÄFIN, GRAF, BARONIN, BARON Euch / Uns erblüht ein neues Leben Durch der Ehe heilig Band, Liebe wird euch / uns Freuden geben, Da sich Herz zum Herzen fand. BACULUS, GRETCHEN, LANDLEUTE Lasset hoch den Herren leben! Herz bezeigt er und Verstand; Zeugnis wollen wir ihm geben, Dass sein Walten anerkannt! Lortzing,Albert/Der Wildschütz
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Japan)InternationalWorkshoponGateInsulator(1st 2001 Tokyo? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-Microelectronics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-Microelectronics? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Bricolaje - Fontaneria Paraninfo? P. Auguste? Pierre Auguste? Paraninfo? P.Auguste? PierreAuguste? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-54? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Science-Technology-General&Reference Research And Technology Buildings A Design Manual (Design Manuals) Birkhauser (Architectural)? Hardo Braun? Dieter Gromling? Helmut Bleher? Hannelore Deubzer? Jurgen Eichler? Oswald W. Grube? Gerhard Hausladen? Birkhauser(Architectural)? HardoBraun? DieterGromling? HelmutBleher? HanneloreDeubzer? JurgenEichler? OswaldW.Grube? GerhardHausladen? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Professional&Technical? Subjects-Arts&Photography-Architecture-BuildingTypes&Styles-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Drawing&Modelling-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Reference? Subjects-Professional&Technical-Architecture-BuildingTypes&Styles-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Drawing&Modelling-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Reference? Subjects-Science-Technology-General&Reference Japan Science and Technology Outlook Based on Kagakugijutsu, a White Paper of the Science and Technology Agency Unipub? Unipub? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-53? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Production&Operations? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Production&Operations? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Bricolage Soldadura Paraninfo? P. Auguste? Pierre Auguste? Paraninfo? P.Auguste? PierreAuguste? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-54? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Science-Technology-General&Reference Technical Dictionary in 11 Languages Bay Foreign Language Books? I. Hell? BayForeignLanguageBooks? I.Hell? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-50? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-ForeignLanguage? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-ForeignLanguage? Subjects-Science-Technology-General&Reference Cox-2 Inhibitors (Milestones in Drug Therapy) Birkhauser? M. Pairet? J. Van Ryn? Birkhauser? M.Pairet? 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Subjects-Science-Technology-General&Reference Basic Classes of Linear Operators Birkhauser? Israel Gohberg? Seymour Goldberg? M. A. Kaashoek? Birkhauser? IsraelGohberg? SeymourGoldberg? M.A.Kaashoek? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Professional&Technical? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-66? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-Applied-LinearProgramming? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-MathematicalAnalysis? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-PureMathematics-Calculus? Subjects-Science-General Subjects-Science-Mathematics-General? Subjects-Science-Mathematics-MathematicalAnalysis? Subjects-Science-Mathematics-PureMathematics-FunctionalAnalysis? Subjects-Science-Mathematics-PureMathematics-Calculus? Subjects-Science-Mathematics-Applied-LinearProgramming? Subjects-Science-Technology-General&Reference Day of Diffraction Proceedings IEEE Standards Office? IEEEStandardsOffice? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? 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Subjects-Science-Technology-General&Reference Russian-English Polytechnic Dictionary Russo? B. V. Kuznetsov? Russo? B.V.Kuznetsov? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-English(All)? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-ForeignLanguage-Russian? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-General? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-Science? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-English(All)? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-ForeignLanguage-Russian? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-General? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-Science? Subjects-Science-General Subjects-Science-Reference-General? Subjects-Science-Technology-General&Reference Comprehensive English-russian Scientific Technical Dictionary Russo? S. M. Barinov? Russo? S.M.Barinov? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? 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Zhao Jing Yu? SciencePr? Sunchia-Chung? LiXueKui? ZhaoJingYu? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-53? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Selected Papers of Engineering Chemistry and Metallurgy (China)1989 Science Pr? SciencePr? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-53? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Selected Papers of Engineering Chemistry and Metallurgy (China)1990 Science Pr? SciencePr? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-53? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Dictionary of Science and Technology Oscar Brandstetter Verlag GmbH & Co KG? Antonin Kucera? OscarBrandstetterVerlagGmbH&CoKG? AntoninKucera? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Reference? Substores-UnknownASINs-51? Subjects-Nonfiction-Philosophy-Science? Subjects-Reference? Subjects-Science-History&Philosophy-General? Subjects-Science-Technology-General&Reference Proteccion y Reparacion de Estructuras de Hormigon Omega? Manual Carbonell de Masy? Omega? ManualCarbonelldeMasy? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-54? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Science-Technology-General&Reference Bruecke, Muehle und Fabrik. Technische Kulturdenkmale in Baden- Wuerttemberg Theiss Vlg., Stgt.? Hubert Krins? Michael Goer? Leo Schmidt? TheissVlg.,Stgt.? HubertKrins? MichaelGoer? LeoSchmidt? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Science-Technology-General&Reference Tecnicas Avanzadas de Revelado y Positivado Omega? Adrian Ensor? Omega? AdrianEnsor? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-54? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Science-Technology-General&Reference Selected Papers of Computers and Applied Chemistry (1991 (Computers Chemistry Monograph, 1) Science Pr? Chinese Academy of Sciences Editorial Board? SciencePr? ChineseAcademyofSciencesEditorialBoard? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Computers&Internet? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-53? Subjects-Computers&Internet-ComputerScience? Subjects-Science-Chemistry? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Japan--culture Of Wood Buildings, Objects, Techniques Birkhauser (Architectural)? Christoph Henrichsen? Birkhauser(Architectural)? ChristophHenrichsen? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Professional&Technical? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Arts&Photography-Art-ArtHistory-Regional-Asian? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-International-Asian? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Materials? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-International-Asian? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Materials? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Selected Papers of Y.K. Cheung Science Pr? Fu Zizhi? SciencePr? FuZizhi? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-53? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Essays on Control (Progress in Systems Control Theory) Birkhauser Verlag AG? H.L. Trentelman? Jan C. Willems? BirkhauserVerlagAG? H.L.Trentelman? JanC.Willems? ジャンル別? Subjects-Science-Mathematics-PureMathematics-Calculus? Subjects-Science-Mathematics-Applied-General? Subjects-Science-Technology-General&Reference International Symposium on Nonlinear Problems in Engineering and Science Numerical and Analytical Approach October 16ã20, 1991 Beijing, China Science Pr? Shutie Xiao? Xian Chenghu? SciencePr? ShutieXiao? XianChenghu? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-53? Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Cacas The Encyclopedia of Poo (Evergreen Series) Taschen America Llc? Colors Staff? TaschenAmericaLlc? ColorsStaff? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Outdoors&Nature ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Arts&Photography-Photography-Collections,Catalogues&Exhibitions? Subjects-Arts&Photography-Photography-PhotoEssays? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Anthropology-Cultural? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Encyclopedias-Antiques&Collectibles? Subjects-Outdoors&Nature-Ecology-General? Subjects-Reference-Encyclopedias-Antiques&Collectibles? Subjects-Science-General Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofTechnology? Subjects-Science-Nature&Ecology-General? Subjects-Science-Technology-General&Reference The Social Negotiations of Technologies for Development Lit Verlag? Geert Diemer? LitVerlag? GeertDiemer? ジャンル別? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-General? Subjects-Science-Technology-General&Reference Soft Computing Techniques in Knowledge-Based Intelligent Engineering Systems Approaches and Applications (Studies in Fuzziness and Soft Computing, Vol. 10) Springer-Verlag? L. C. Jain? Springer-Verlag? L.C.Jain? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Computers&Internet? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-ManagementScience? Subjects-Computers&Internet-Networking-DataintheEnterprise-ExpertSystems? Subjects-Computers&Internet-Software-Design&Development-SoftwareDesign? Subjects-Computers&Internet-Software-Design&Development-SoftwareDevelopment? Subjects-Computers&Internet-General? Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-ManagementScience? 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Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-General&Reference Globalisation of R d and Technology Markets Consequences for National Innovation Policies Proceedings of the International Conference on 1 and 2 December 1997 in Bonn, Petersberg, Germany (Technology, Innovation and Policy, V. 9) Physica Verlag? Frieder Meyer-Krahmer? PhysicaVerlag? FriederMeyer-Krahmer? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Computers&Internet? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Business&Investing-Biographies&Primers-PopularEconomics? Subjects-Business&Investing-Economics-EconomicPolicy&Development? Subjects-Business&Investing-General? Subjects-Business&Investing-Industries&Professions-High-Tech? Subjects-Business&Investing-International-General? Subjects-Computers&Internet-Business&Culture-ComputerIndustry? Subjects-Nonfiction-Economics-General? Subjects-Nonfiction-Economics-EconomicPolicy&Development? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Economics-General? 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Algemene informatie pioniers Algemene informatie pioniers Het primair onderwijs in Zuid-Kennemerland en het voortgezet onderwijs in Utrecht en Stichtse Vecht en Helmond-Peelland starten een jaar eerder met passend onderwijs. Dit betekent dat scholen in die regio’s per 1 augustus 2013 een zorgplicht hebben. Ze zijn vanaf die datum verantwoordelijk om een passend onderwijsprogramma te bieden voor leerlingen die extra ondersteuning nodig hebben. De samenwerkingsverbanden zijn vanaf dan verantwoordelijk voor het toewijzen en bekostigen van de extra ondersteuning aan leerlingen. Wat betekent de versnelde invoering voor ouders en leerlingen? De versnelde invoering per 1 augustus 2013 heeft de volgende gevolgen voor ouders en leerlingen uit Zuid-Kennemerland (primair onderwijs), Utrecht en Stichtse Vecht (voortgezet onderwijs) en Helmond-Peelland (voortgezet onderwijs) Geen landelijke indicatiestelling meer ouders in deze 3 regio’s hoeven geen nieuwe landelijke indicaties meer aan te vragen. De school waar ouders hun kind aanmelden, beoordeelt of zij het kind kunnen plaatsen en doen eventueel een aanvraag voor extra ondersteuning of voor toelating tot het (voortgezet) speciaal onderwijs (na overleg met ouders). Zorgplicht scholen in deze 3 regio’s hebben zorgplicht voor leerlingen die extra ondersteuning nodig hebben. De school waar ouders hun kind aanmelden, moet binnen 10 weken een passende plek voor het kind bieden. Dat kan op de school van aanmelding zijn of op een andere school die de leerling beter kan ondersteunen. De school overlegt hierover met de ouders. Leerlingen met een rugzak in het regulier onderwijs voor leerlingen die nu met een rugzakje deelnemen aan het regulier onderwijs, vervalt de rugzak. In plaats daarvan is de school verplicht om extra ondersteuning op maat te regelen. De school krijgt daarvoor een vast bedrag per leerling. De school informeert de ouders van de leerling voor de zomervakantie over de ondersteuning en begeleiding die de leerling in het schooljaar 2013-2014 krijgt. Leerlingen in het speciaal basisonderwijs (sbo) of (voortgezet) speciaal onderwijs (v)so leerlingen die onderwijs volgen in het sbo of (v)so kunnen op hun eigen school blijven. Verandert de leerling van school, dan beoordeelt het samenwerkingsverband of de leerling in het sbo of (v)so kan blijven of dat hij met extra ondersteuning regulier onderwijs kan volgen. Hierover vindt overleg plaats met de ouders. Leerlingen met een visuele of auditief/communicatieve beperking scholen voor blinde, slechtziende, dove of slechthorende leerlingen of leerlingen met ernstige spraaktaalmoeilijkheden vallen niet onder de samenwerkingsverbanden passend onderwijs. Voor deze leerlingen blijven de bestaande regelingen van kracht en verandert er het komend schooljaar dus niets. Schoolondersteuningsprofiel elke school in het samenwerkingsverband maakt een plan waarin wordt beschreven welke ondersteuning de school kan aanbieden. Informatie over dat profiel staat in de schoolgids. De medezeggenschapsraad van de school heeft adviesrecht over het schoolondersteuningsprofiel. Ontwikkelingsperspectief de school stelt een ontwikkelingsperspectief op voor alle leerlingen die extra ondersteuning nodig hebben. Hierin beschrijft de school de uitstroombestemming van de leerling en de onderbouwing daarvan. De school gaat hierover in gesprek met de ouders (op overeenstemming gericht overleg) en bespreekt jaarlijks de vorderingen met de ouders. Geschillencommissie als ouders en school het niet eens worden over de toelating, verwijdering of het ontwikkelingsperspectief, kunnen zij een geschil voorleggen aan de landelijke geschillencommissie passend onderwijs. Pioniers delen ervaringen De samenwerkingsverbanden en scholen mogen passend onderwijs op hun eigen manier vormgeven. De aanpak van de 3 regio’s zal dan ook verschillen. Op de pagina’s van Sterk VO Utrecht en Stichtse Vecht, VO/VSO/MBO Helmond-Peelland en Zuid-Kennemerland PO leest u hoe deze regio’s passend onderwijs invullen. U kunt de pioniers volgen en leren van de ervaringen die zij opdoen met passend onderwijs. U vindt onder andere informatie over hoe de regio de ondersteuning aan leerlingen vormgeeft, hoe het geld van de ondersteuning wordt verdeeld en hoe de regio de ondersteuning toewijst. De informatie over de pioniers wordt de komende maanden verder aangevuld met onder andere praktijkvoorbeelden en handige documenten. Nuttige documenten Voorbeeldbrief aan ouders over een jaar eerder passend onderwijs (.doc, 34 KB) Voorbeeldbrief aan aangrenzende samenwerkingsverbanden over een jaar eerder passend onderwijs (.doc, 49 KB) Ondersteuningsplan Sterk VO Utrecht en Stichtse Vecht (PDF, 1,0 MB) Ondersteuningsplan VO/VSO/MBO Helmond-Peelland (PDF, 2,1 MB) Ondersteuningsplan Zuid-Kennemerland PO (PDF, 1,0 MB) Wilt u op de hoogte blijven van het laatste nieuws over de pioniers? Meld u aan voor de nieuwsbrief passend onderwijs.